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Margrethe Vestager: Apple zahlt lieber Millionen, als den App Store zu ändern

EU-Flagge - Symbolbild

50 Millionen Euro könnte die Strafe schwer sein, die Apple am Ende in den Niederlanden gezahlt hat. Auch für Apple ist das mehr als der sprichwörtliche Groschen aus der Portokasse. Das Unternehmen hat schon für deutlich niedrigere Summen jahrelange Prozesse bestritten. Die Alternative wäre für Apple in diesem Fall aber wohl noch unangenehmer.

Das Talent der EU-Kommission, das offensichtliche festzustellen, ist immer wieder erstaunlich. Margrethe Vestager, in der Kommission verantwortlich für Digitalpolitik und zuvor lange Jahre Wettbewerbskommissarin, war zuletzt nach Kalifornien gereist, wo Apple seinen Sitz hat. In ihrer dortigen Rede erklärte sie, Apple kümmere sich offensichtlich nicht um die Strafzahlungen in den Niederlanden.

Hintergrund ist, dass am Montag die fünfte Strafe über fünf Millionen Euro von der niederländischen Aufsichtsbehörde ACM verhängt worden ist, Apfelpage.de berichtete.

Apple und Co. wollen Zeit schinden

Margrethe  schloss messerscharf, Apple wolle hier auf Zeit spielen und so lange wie möglich die Befolgung der angeordneten Änderungen vermeiden. Diesem Verhalten könne die EU nur mit Geschlossenheit und einer konsequenten Durchsetzung geltender Regeln sowie neuer erweiterter Vorgaben zum Schutz des freien Marktes begegnen.

Die EU plant aktuell, mit dem Digital Markets Act weitreichendere Regulierungen für multinationale Tech-Konzerne auf den Weg zu bringen. In den USA ist eine in vielen Kernpunkten sehr ähnlich aufgestellte Gesetzesinitiative aufgelegt worden. Beide Vorhaben stecken noch in der Vorplanungsphase. Und auch wenn die USA und die EU jeweils natürlich bestrebt sind, die Akteure im eigenen Wirtschaftsraum vor übermäßiger Regulierung aus den Märkten des jeweils anderen zu schützen, herrscht doch eine weitgehende Einigkeit darüber, dass GAFA-Unternehmen zu groß geworden sind, um weiter unreguliert agieren zu können.

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Roman van Genabith
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6 Kommentare zu dem Artikel "Margrethe Vestager: Apple zahlt lieber Millionen, als den App Store zu ändern"

  1. bindabei 23. Februar 2022 um 19:13 Uhr ·
    Gut so, dass Apple sich der bekloppten EU nicht beugt! Ich hoffe, dass Sie auch beim Thema Lightning hart blieben. Die EU soll sich mal lieber um einheitliche Ladestecker bei e-Autos kümmern
    iLike 9
    • Jan 23. Februar 2022 um 20:20 Uhr ·
      Bei eAutos ist CCS oder Type 2. Das ist doch in der EU klar.
      iLike 1
    • Onkel Jürgen 24. Februar 2022 um 13:13 Uhr ·
      Warum forderst du einheitliche Ladestecker für E-Autos? Behindert das nicht Innovation und Wettbewerb? Ich finde jeder Autobauer sollte sein eigenen proprietären Stecker erfinden. Wehe denen die was anderes wollen! (/ironyoff)
      iLike 0
  2. Torro 23. Februar 2022 um 20:52 Uhr ·
    „In ihrer dortigen Rede erklärte sie, Apple kümmere sich offensichtlich nicht um die Strafzahlungen in den Niederlanden.“ Apple so: 😎🤭
    iLike 0
  3. Andy68 24. Februar 2022 um 07:40 Uhr ·
    Ist nicht jede Firma frei ihren Store so zu gestallten wie sie will? Der Kunde entscheidet, nicht raffgierige Staaten mit fragwürdigen Gerichtsentscheiden.
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  4. Gast1 24. Februar 2022 um 09:26 Uhr ·
    Frau Verstaker leistet nicht viel und hat schon 3 handfeste Niederlagen in Gerichtsprozessen gegen Apple einstecken müssen. Wir erinnern uns an die Steuernachzahlung. Das die Frau nicht gut auf Apple zu sprechen ist dürfte klar sein. Das es hier aber nicht nur um den AppStore geht sondern der Macht Apples sich gegen die Werbeindustrie und ihre Datenkraken zu stellen. Das von diesen Daten auch Dienste weltweit profitieren ist dann der Grund warum soviel Regierungen sich gerade in das Problem einschalten. Frau Verstarker legt wieder ein Glanzleistung hin. Warum die Briten ausgetreten sind ?
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