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Ex-Disney-Streamingmanager: Das Fernsehen ist tot

Samsung Smart TV- Symbolbild

Das klassische Fernsehen ist so gut wie tot. Der Sterbeprozess sei bereits in vollem Gange und in wenigen Jahren seien lineare Kanäle vom Bildschirm verschwunden, dies sagt einer, dem man zumindest profunde Branchenkenntnisse unterstellen darf. Ob er Recht behält, ist dennoch alles andere als sicher.

Wer die kategorischen Äußerungen von Kevin Mayer hört, mag sich an ähnliche Reden aus den letzten Dekaden erinnert fühlen: Mayer ist Ex-Disney-Manager und war als solcher bei dem Unterhaltungsriesen für das Streaminggeschäft verantwortlich. Bei CNBC erklärte er nun sehr überzeugt, das Fernsehen, wie man es von früher kenne, sei praktisch tot. In wenigen Jahren schon werde es die klassischen Programme mit einem feststehenden Sendeplan nicht mehr geben, weil sich die Zuschauer nicht mehr von einem Senior vorschreiben lassen wollten, wann sie welche Sendung schauen.

Wie lange leben Fernsehsender noch?

Das freilich ist ein alter Hut: Schon vor dem großen Durchbruch von Netflix und Co. waren Medienmanager immer wieder überzeugt, das Ende des klassischen Programmschemas sei nur eine Frage von Jahren. Seither hat sich tatsächlich viel geändert: Die Margen linearer Kanäle sind deutlich schmaler geworden, die Budgets auch. Das wiederum sieht man an den Inhalten. Diese Entwicklung kann zu einem beschleunigten Ableben von TV-Sendern führen – solchen allerdings, die schon früher eher ein zweitklassiges Portfolio hatten.

Auf der anderen Seite ist Streaming auch kein Erfolgsgarant. Auch hier geraten selbst die Platzhirsche unter Druck, wenn Inhalte oder das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr überzeugen

Ein wichtiger Faktor sind Sportübertragungen, die finden naturgemäß in Form einer linearen Programmstrecke statt und wer die Rechte hält, kann mit einem recht berechenbar stabilen Cashflow rechnen. Wenn die Lizenzvergabe allerdings weiter einen so fragmentierten Markt hervorbringt, wie wir ihn aktuell beobachten, ist die Entwicklung weniger zum Vorteil der Verbraucher..

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Roman van Genabith
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11 Kommentare zu dem Artikel "Ex-Disney-Streamingmanager: Das Fernsehen ist tot"

  1. Jens 12. Februar 2023 um 13:55 Uhr ·
    Das klassische Fernsehen stirbt, so viel ist sicher. Interessant wäre mal eine tiefgründige Analyse, warum das so ist. Hierzu einige Ansätze: 1. Streaming ist flexibler und hat die besseren Angebote Das ist sicher so. Früher hatte man zwei Kanäle (ohne die dritten Programme), heute wird das Niveau durch 140 Kanäle und mehr aufgeteilt. Demnach sinkt die Qualität, was zusätzlich zum Abwandern führt. Das betrifft vor allem Film – und Serienkonsumenten. 2. Das Informationsangebot im Fernsehen wird nicht mehr wahrgenommen Die Zeiten den Frühstücksfernsehen sind vorbei, Anne Will, Maischberger & Co nerven nur noch. Nachrichten erhält man schneller und direkter im Internet, gefühlt sind diese auch weniger “gefärbt”. Ist Sport die Lösung? Sport wird das klassische Fernsehen kaum retten, auch wenn das Gefühl, live bei einem Event dabei zu sein, für viele Zuschauer ganz wichtig ist. Was heißt das nun? Da sich die Medienmüdigkeit inzwischen auch auf die Presse ausweitet sollte sich die Branche gesamtheitlich die Frage stellen, wie die 4. Macht überleben kann. Es geht also nicht nur um das Überleben des klassischen Fernsehens als Medium sondern auch um die Demokratie.
    iLike 1
    • Roman van Genabith 12. Februar 2023 um 13:58 Uhr ·
      Das ist eine sehr gelungene Betrachtung. Ich freue mich immer, wenn ich so ausgereifte Gedankengänge unter unseren Artikeln lese.
      iLike 1
    • Das Ich 12. Februar 2023 um 16:08 Uhr ·
      „Nachrichten im Internet sind gefühlt weniger gefärbt.“ Stimmt, irgendwo findet man schon das was man auch lesen/hören will.🤣
      iLike 0
    • Das Ich 12. Februar 2023 um 16:08 Uhr ·
      „Nachrichten im Internet sind gefühlt weniger gefärbt.“ Stimmt, irgendwo findet man schon das was man auch lesen/hören will.🤣
      iLike 0
    • Das Ich 12. Februar 2023 um 16:10 Uhr ·
      „Nachrichten im Internet sind gefühlt weniger gefärbt.“ Stimmt, irgendwo findet man schon das, was man auch lesen/hören will.🤣
      iLike 0
    • WolfgangD. 12. Februar 2023 um 17:53 Uhr ·
      @Jens Schön geschrieben. Mir reicht allerdings das strukturierte lineare Fernsehen mit einer „Zeitschrift“ zur Planung, solange eine gefüllte Mediathek dabei steht. Es möge noch lange leben. Dieses Zerhacken von Serien wegen Rechten, und über fünf Streaminganbieter verteilt, macht (mich) wegen des Suchaufwandes im Internet eher müde statt die Lust am TV/Heimkino zu steigern. Nehmen wir mal Pluto TV, woher weiss ich *wann* wieder eine Reihe Folgen von Daria im CC Kanal läuft? Zum Glück sind *alle* Staffeln komplett in der Mediathek. Anders wieder bei WOW, mit „Bones“. Unvollständig in der MT mit wenigen Folgen, dafür nachschlagbar und Erinnerung am PC (mit tvbrowser) 5 Tage die Woche auf UniversalTV. Auf Dauer, ignoriere ich den Streamingkram dann wegen der Umschaltzeiten und Sucherei, und schalte stattdessen auf lineares DVB-C. ohne Klötzchen, Ruckler, Aussetzer.
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  2. Hase 12. Februar 2023 um 15:13 Uhr ·
    Problem wenn es nur noch Streamingdienste gibt, dass die meisten Leute gar keine Nachrichten mehr mitbekommen. Abhilfe wäre, ab und zu statt Werbung in Streamingdiensten Kurznachrichten anzuzeigen oder wichtige Nachrichten als Text live einzublenden.
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  3. Das Ich 12. Februar 2023 um 16:06 Uhr ·
    „Nachrichten im Internet sind gefühlt weniger gefärbt.“ Stimmt, irgendwo findet man schon das was man auch lesen/hören will.🤣
    iLike 0
  4. Das Ich 12. Februar 2023 um 16:08 Uhr ·
    „Nachrichten im Internet sind gefühlt weniger gefärbt.“ Stimmt, irgendwo findet man schon das was man auch lesen/hören will.🤣
    iLike 0
  5. Das Ich 12. Februar 2023 um 17:48 Uhr ·
    Sorry for das Spammen, aber eigentlich hat die App mir beim Senden mehrfach einen Timeout angezeigt. Einmal hätte meine Anmerkung natürlich ausgereicht.🙈
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  6. Andy68 13. Februar 2023 um 08:41 Uhr ·
    Dabei vergisst der Mann wohl die überwiegend ältere Bevölkerung des Planeten. Die wollen ihre Tagesschau sehen und nicht streamen. Und was ist mit den Milliarden armer Menschen die sich so ein Abo gar nicht leisten können? Die schauen weiterhin normales Fernsehen und das wird sich auch in den nächsten 10 Jahren kaum ändern.
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