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Fuchsia – das neue Betriebssystem

Fuchsia - der neue Stern am Smartphone-Himmel? (Bild: Graphic Burger via mockDrop)

Ein neues Betriebssystem für mobile Endgeräte wie Handys und Tablets soll es werden. Von vielen Experten wird in seiner Einführung eine langfristige Alternative oder Ersatz für Android vermutet. Und sein Quellcode ist frei verfügbar und für jedermann zugänglich. Die Rede ist von Googles „Fuchsia“, auf dem Android- und Apple-Apps künftig laufen sollen.

Schon im Sommer letzten Jahres wurde bekannt, dass Google angeblich an einem neuen Betriebssystem für mobile Endgeräte arbeitet. Mittlerweile sind erste Screenshots der avisierten Benutzeroberfläche aufgetaucht. Laut eigenen Presseberichten verfolge man mit Fuchsia die Vision, moderne Smartphones und moderne PCs mit schnellen Prozessoren, ausreichend RAM, möglicherweise Peripherie und dem Ziel einer Open-Ended-Computation auszuführen.

Fuchsia - der neue Stern am Smartphone-Himmel? (Bild: Graphic Burger via mockDrop)

Fuchsia – der neue Stern am Smartphone-Himmel? (Bild: Graphic Burger via mockDrop)

„Armadillo“ Homescreen

Geplant ist eine zentrale Visualisierung der drei Komponenten

  • Tag
  • Benutzer
  • Gerät

auf der als „Armadillo“ bezeichneten Oberfläche, die mit dem Software-Entwicklungskit Flutter geschrieben wurde. Das SDK erlaubt es mit einer einzigen Code-Basis Apps für sowohl Android als auch iOS zu schreiben.

Dazu stehen bereits in der öffentlich zugänglichen Demo-Version vorgesehene Buttons auf der Homescreen zur Verfügung, die derzeit jedoch noch nicht funktionieren. Sie sollen künftig

  • das Profilbild des Users
  • Detailinformationen über Wochentag, Uhrzeit, Ort
  • Akkustand
  • WLAN und Netzwerkverbindung

anzeigen.

Zusätzlich sollen User künftig per Fingertipp Lautstärke und Helligkeit des Gerätes anpassen, den Flugmodus aktivieren oder auch die Bildschirmausrichtung ändern können.

Derzeit stellt der Screen lediglich eine große, vertikal durchscrollbare Liste dar, in deren Zentrum ein User-Foto platziert sein soll, mit Infos zu Datum und Aufenthaltsort. Dann gibt es noch Bereiche für kürzlich verwendete Apps und – ähnlich wie bei Google Now – Vorschläge für den Nutzer. Über kurzes Antippen des eigenen Profilbildes soll man zu einer Art Quick-Menü gelangen.

Ein Multi-Window-Modus

Sodann erscheinen unter einer „Story“-Headline verschiedene Karten, die künftig wohl zu einzelnen Untermenüs führen sollen und jeweils einem bestimmten Themenbereich zugeordnet sind. Die Karten selbst lassen sich untereinander verschiedenartig anordnen.

Statt den gewohnten App-Icons setzt Fuchsia offenbar also auf Listen und Kacheln.

Vermutlich stehen die Karten für bestimme App-Themenbereiche, denn darüber lassen sich App-Karten oberhalb des zentralen Bildschirms im Splitscreen öffnen. Sie können zwischen den einzelnen Themenblöcken in Drag-and-Drop-Manier hin-und her verschoben und so mehrere Apps in unterschiedlichen Verhältnissen kombiniert und abgelegt werden.

Am unteren Bildrand soll ein weißer kreisrunder Home-Button erscheinen, wenn vom Home-Bildschirmbereich wegnavigiert wird.

Die Oberfläche existiert sowohl in einem Handy- als auch in einem Tablet-Modus, was zusammen mit dem Interface-Design darauf schließen lässt, dass Google mit Fuchsia eine Ausrichtung auf Mobilgeräte oder auch für vernetzte Geräte mit Touch-Bildschirm geplant hat.

Nur eine Test-Baustelle?

Offenkundig hat Google trotz der bislang lediglich zugänglichen Testversion, die derzeit vornehmlich nur durch Platzhalter besticht, bereits reichlich Energie in Fuchsia investiert. Obwohl Fuchsia-Entwickler Travis Geiselbrecht die Ernsthaftigkeit des Projekts bekundet hat, bleibt abzuwarten, ob das Projekt weiterverfolgt oder mittelfristig wohlmöglich zu den Akten gelegt wird.

Im Fall der Fälle: Um hinsichtlich der angekündigten Neuerungen nach einer dann doch erfolgten Markteinführung nichts zu verpassen, und die neuen Gadgets wie auch die neue Benutzeroberfläche ausgiebig selbst zu testen, lohnt besonders ein günstiger Handyvertrag, wie Mobildiscounter betont. Denn dann lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, gerade wenn sowieso der Kauf eines neuen Smartphones ansteht, das es bei Vertrag günstig oder sogar kostenfrei gleich mit dazu gibt.

Andererseits lassen sich hierbei durch einen günstigen Handyvertrag zusätzlich Kosten sparen, und gleichzeitig das neue, mit Wischgesten bedienbare kartenbasierte Design erleben.

Doch bis es soweit ist, müssen Interessierte noch eine gesunde Portion Geduld aufbringen, derzeit funktioniert nur wenig und man hangelt sich im Grunde von einem Platzhalter zum nächsten.

Weitere Neuerungen

Fest steht jedenfalls, dass das verwendete LittleKernel namens Magenta komplett neuartig sein wird, eine Open-Source-Variante der kommerziellen Embedded-Betriebssysteme FreeRTOS und ThreadX. Er ist von Travis Geiselbrecht und Brian Swetland erstellt worden.

Google will sich offenkundig mit Fuchsia endgültig von Linux verabschieden und stattdessen BSD 3, MIT und Apache 2.0 miteinander vermengen.

Jedenfalls bereichert Magenta den Little Kernel um einige Prozessfeatures, einen User-Mode, ein Objektsystem sowie ein Sicherheitsmodell für ausgeführten Code.

Auch wurde etwa unter anderem eine Nutzer- und Rechteverwaltung neu mit implementiert.

Googles Flutter Software Development Kit (SDK) steht bei der Entwicklung der Fuchsia-Interfaces und -Apps Pate, für die Grafik ist etwa die neue Programmierschnittstelle Vulkan maßgebend. Primäre Programmiersprache ist das von Google entwickelte Dart.

Mit Hilfe von Flutter läuft der Fuchsia-Code denn auch unter Android und kann plattformübergreifend genutzt werden. Dazu muss die Oberfläche in eine Android-Archiv-Installationsdatei (APK) gepackt werden, bevor sie unter Android zum Laufen gebracht werden kann.

Außergewöhnlich bleibt, dass Google das gesamte Fuchsia-Projekt von Anfang an mit äußerster Transparenz beschritten hat. So können User das GUI wie erwähnt jederzeit selbst testen. Als Alternative zur Eigenkompilierung bietet sich eine bei Dropbox auf Kyle Bradshaws Homepage hinterlegte fertige APK-Datei an.

Eine offizielle Dokumentation soll laut Geiselbrechts Angaben später folgen. Außerdem kündigte er an, dass schon bald eine lauffähige Version von Fuchsia für den Raspberry Pi 3 folgen soll. Es laufe aber bereits jetzt auf einigen Intel Mini-PCs der Skylake- und Broadwell-Generation sowie auf dem Acer Switch Alpha 12.

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Toni Ebert
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