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Zickenalarm in Cupertino – Warum ist Apple momentan so unsouverän? (Die Kolumne)

Apple muss alternative App-Stores zulassen, Apple muss die Buchstaben E-P-I und C in dieser Reihenfolge auf seine Plattform lassen, Apple muss dies und Apple muss das! Warum? Die Europäische Union mit ihrem Digital Markets Act (DMA) reguliert wie wild in Apple hinein. Was macht unser freundlicher Konzern von nebenan? Er zickt herum! Tut nur das Nötigste, sucht fadenscheinige Gründe für eine Verzögerungstaktik, baut unnötige Hürden auf, schikaniert die Nutzerinnen und Nutzer, die das Pech haben, zwar in Europa, aber nicht in Albanien, Andorra, Norwegen, Bosnien-Herzegowina, Schweiz oder Großbritannien (ja, da fehlen noch einige…) zu wohnen. Sprich: Alle EU-Bürgerinnen und -Bürger müssen mit Schikanen rechnen. Warum reagiert Apple so unsouverän? Ich vermute Liebesentzug!

Romeo und Julia

Die jüngsten Regulierungsentscheidungen haben auf Apple eine ähnliche Wirkung wie die Nachricht, dass die Liebe des Lebens nun mit dem besten Freund / der besten Freundin davongelaufen ist: Eifersüchtig, enttäuscht und ein wenig unsicher, wie man damit umgehen soll. Das hat etwas von Shakespeare in der Technologiewelt: Der mächtige Apple-Konzern, der sich nun wie ein verschmähter Liebhaber in „Romeo und Julia“ benimmt – überrascht, dass der Rest der Welt die eigene Großartigkeit nicht erkennt, nicht sieht, wie viel besser die Welt wäre, ließe man sie gewähren. Ihr wollt das Beste nicht? Selbst schuld! Nun könnt ihr sehen, was ihr davon habt! So oder so ähnlich klingt es momentan von Cupertino in Richtung Brüssel. In den Pressemitteilungen klingt Apple weniger wie das souveräne Technologie-Schwergewicht, das es ist, und mehr wie ein beleidigter Ex-Partner. Man könnte fast Mitleid bekommen, wenn man nicht wüsste, dass es sich hier um einen der mächtigsten Konzerne der Welt handelt.

Hamlet

Aber auch hier zeigt sich, dass selbst ein Apple (wahlweise sind hier Microsoft, Meta, Google einzusetzen) nicht vor den Launen der politischen und regulatorischen Welt sicher ist. Apple, der sonst so glatte und unerschütterliche Gigant, reagiert plötzlich dünnhäutig auf Entscheidungen, die es gewohnt war, mit Leichtigkeit zu nehmen. Bleiben wir bei Shakespeare, diesmal Hamlet: „The lady doth protest too much, methinks“. Hier aber ist es Apple, das sich vielleicht ein bisschen zu sehr ins Zeug legt, um seine Enttäuschung zu zeigen. Jemand (wo ist Mother Nature, wenn man sie braucht?) sollte Apple erklären, dass das der Marke schadet, dass Zickenalarm eine schlechte Marketing-Strategie ist. Sie sollten das tun, was sie perfekt beherrschen: So tun, als wäre es ihre ureigene Idee gewesen, den App-Store öffnen, es für den nächsten logischen Schritt in der Weiterentwicklung verkaufen und kräftig daran verdienen! Wir erinnern uns an das Tamtam für USB-C. Da lief es so!

Komödie oder Tragödie?

In diesem Stück der modernen Wirtschaftsgeschichte sehen wir, dass auch die größten Unternehmen nicht immun gegen die Macht der Politik und Regulation sind. Schauen wir mal, ob es eine Komödie oder Tragödie wird und wie sich Apples „Liebeskummer“ weiterentwickelt.

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Marco Fileccia
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4 Kommentare zu dem Artikel "Zickenalarm in Cupertino – Warum ist Apple momentan so unsouverän? (Die Kolumne)"

  1. Gast1 15. März 2024 um 20:45 Uhr ·
    Weil es für Apple um viel Geld geht , was ist denn daran so schwer zu verstehen. Was soll Apple machen , jedem Amateurprogrammierer freuen Zugang zum Apple Store gewähren. Das kostet alles viel und Apple wird darum kämpfen so lange es geht Was wollen diese Firmen wie Spotify und Epic ( gehören beide Transend ist der Laden hinter WeChat ) freien und kistenlisen Zugang zu einem Store der ihnen alles bietet , Werbung vom feinsten für Milliarden Menschen. Das soll kistenfrei sein , ernsthaft. Wo gibt es sowas umsonst in dieser Welt.
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  2. Smallersen 16. März 2024 um 09:27 Uhr ·
    Und auch sonst läuft es eher schlecht. Autoentwicklung beendet. die VR Brille interessiert keinen, und das Thema KI komplett verschlafen, in Software- und auch Hardware. Momentan der Dinosaurier.
    iLike 0
    • Alex 16. März 2024 um 23:18 Uhr ·
      Selten so viel Schwachsinn gelesen.
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      • freezy 17. März 2024 um 13:21 Uhr ·
        Jap.
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