Apples September-Event und die WWDC im Juni sind seit 2013 quasi zu einer festen Institution geworden. Obwohl das März-Event eine längere Tradition aufweist, steht es jedoch auf wackeligeren Beinen. Können wir uns in diesem Jahr auf ein März-Event freuen und was könnte Apple dort präsentieren?
Nachdem Apple im März 2011 das iPad 2 und im März 2012 die dritte Generation des iPads und des Apple TV vorstellte, fiel das Event in den beiden darauffolgenden Jahren aus. Erst 2015 wurde das Event mit der Vorstellung der Apple Watch und der vierten Überarbeitung des MacBook wiederbelebt. Letztes Jahr nutzte Apple die Veranstaltung zur Präsentation der 9,7-Zoll-Version des iPad Pro, neuer Armbänder für die Apple Watch sowie des iPhone SE – dem Wolf im Schafspelz: mit der Hardware des iPhone 6S im Gehäuse des iPhone 5S.
Das März-Event wird von Apple anscheinend nur dann abgehalten, wenn genug neue Produkte vorhanden sind, um die Veranstaltung zu füllen. Was könnte uns also erwarten?
Apple Watch
Beim Blick auf den Apple Store fällt auf, dass viele Modelle der Apple Watch derzeit nicht mehr lieferbar sind. Normalerweise deutet so etwas auf eine neue Generation hin. Die Apple Watch Series II ist jedoch noch kein halbes Jahr alt, weshalb wir vermuten, dass Apple die Veranstaltung wie bereits im letzten Jahr dazu nutzt, neue Armbänder in weiteren Farben und vielleicht auch aus anderen Materialien vorzustellen. Entsprechend würde es bei der Bestellung der Uhr künftig neue Kombinationen geben, weshalb die bisherigen Konfigurationen abverkauft werden.
Daneben existieren Gerüchte über eine überarbeitete Apple Watch Series 3. Diese soll im bewährten Design der Vorgänger erstrahlen und sich durch Performance-Verbesserungen – insbesondere beim Akku – von den Vorgängern abheben. Aller Voraussicht nach, wird das Update aber erst im Herbst erscheinen.
iPhone
Das vermutlich randlose iPhone 7S – beziehungsweise iPhone 8 oder auch iPhone Pro – dürfte dem gewohnten Zyklus folgen auf dem September-Event vorgestellt werden. Allerdings könnte Apple mit einer roten Farbvariante des iPhones zum ersten Mal ein Update im laufenden Jahr präsentieren. Ein cleverer Schachzug, um die Verkaufszahlen im sonst verhältnismäßig schwachen Quartal zu beflügeln.
Ein neues iPhone SE mit der Hardware eines iPhone 7 ist unwahrscheinlich.
Laut unseren Informationen haben deutsche Apple-Distributoren jedoch bereits die Anweisung erhalten, ihre Lager über Rabattaktionen zu leeren. Dies könnte auf ein Update der derzeit erhältlichen Speichergrößen von 16 und 64 GB auf die nächst größeren Varianten – also 32 und 128 GB – hindeuten.
iPad
Das iPad-Line-up besteht momentan aus 5 Modellen: dem iPad mini 2, welches noch auf den A7-Chip des iPhone 5S aus dem Jahr 2013 setzt; dem iPad mini 4; dem iPad Air 2 sowie aus den beiden iPad Pro mit einer Bildschirmdiagonalen von 9,7 respektive 12,9 Zoll.
Gerüchten zufolge könnten noch im Frühjahr gleich 3 neue Modelle mit Bildschirm-Diagonalen von 9,7; 10,5 und 12,9 Zoll präsentiert werden. Das erste könnte entweder das iPad Air 2 oder aber auch das 9,7-Zoll iPad Pro ablösen. Das 10,5-Zoll-Modell soll sich durch ein rahmenloses Design auszeichnen, wodurch die Abmessungen des Gehäuses in etwa denen des 9,7-Zoll-Modells entsprechen könnten. Dabei soll zudem der Home-Button wegfallen, so die Gerüchte. Das 12,9-Zoll-iPad würde dann das große iPad Pro ersetzen, welches immerhin bereits 1,5 Jahre auf dem Buckel hat.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Apple auch dem iPad mini ein Update spendiert und das antiquierte iPad mini 2 ersetzt. Da die Ansprüche bei den iPad-mini-Käufern vermutlich tiefer liegen, vermuten wir, dass die beiden 7,9-Zoll-Modelle im Frühjahr unangetastet bleiben.
Darüber hinaus vermuten wir, dass Apple das iPad Air 2 durch das genauso große und leichte iPad Pro ersetzt. Da das randlose 10,5-Zoll-iPad vom Gehäuse her vermutlich ebenso groß sein dürfte, könnte es den Platz des iPad Pro als zweites Gerät im 10-Zoll-Bereich einnehmen.
Das neue 12,9-Zoll-Gerät könnte folglich das große iPad Pro ablösen. Wir vermuten, dass das alte iPad Pro im Line-up bleibt, sodass Apple von jedem Formfaktor künftig ein älteres und ein neue(re)s Gerät verkaufen würde.
Der Verkaufsstart könnte sich – wie schon beim iPad Pro – etwas herauszögern. Die Gerüchteküche vermutet die Geräte erst im Mai.
Mac
Das MacBook Pro (MBP) wurde erst im Herbst rundum erneuert. Alles am neuen MBP ist ein bisschen besser geworden: der Prozessor ist schneller, die Grafikkarte auch, der Bildschirm ist heller und bunter, der Rand schmaler, die Lautsprecher lauter und die SSD-Festplatte performanter und mit bis zu 2TB Speicherplatz auf Wunsch auch größer. Auch das Trackpad und die Tastatur wurden überarbeitet. Und das alles, obwohl das Gerät noch leichter, dünner und damit mobiler geworden ist. Bei einigen Modelle ersetzt nun außerdem eine Touch Bar samt TouchID-Sensor die antiquierten Funktionstasten. Und noch etwas fällt auf: Wie bereits das 12-Zoll MacBook, setzt das MBP nun neben einem Kopfhöreranschluss ausschließlich auf USB-C-/Thunderbolt-3-Anschlüsse.
Apple impliziert, dass das 13-Zoll MBP künftig das MacBook Air ersetzt. Das 12-Zoll-MacBook wird am 19. April aber bereits ein Jahr alt. Ein Prozessor-Upgrade würde uns daher nicht wundern.
Viel Spannender steht es um die einst so populären Desktop-Computer des Unternehmens. Der Mac Pro wurde seit 2013, der Mac mini seit 2014 nicht mehr erneuert. Gerüchte über Updates blieben bislang aus. Stattdessen wird dem Konzern ein gefährlicher Fokusverlust nachgesagt.
CEO Tim Cook beteuerte, dass man großes Interesse an dem Markt hege und beschwor die Vorteile von Desktops: größere Bildschirme, mehr Speicher sowie mehr Anschlüsse.
„Die aktuelle iMac-Generation ist der beste Desktop-Computer, den wir je hergestellt haben und sein wunderschönes 5K-Retina-Display ist das beste Desktop-Display der Welt.“
Cook versprach, dass sich niemand um die Zukunft sorgen müsse:
„Wir haben großartige Desktops in unserer Pipeline. Niemand muss sich darüber Sorgen machen.“
Den Mac Pro und den Mac mini nannte Cook nicht namentlich, was die Frage aufwirft, ob sich seine Aussage ausschließlich auf den iMac bezieht. Leistungsstärkere iMacs könnten in Zukunft ebenfalls verstärkt auf USB-C-/Thunderbolt-3-Anschlüsse setzen.
In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass die einst bis zum 31. Dezember ausgerufene Rabattaktion auf Kabel am 31. März enden soll.
iOS
Zum Frühjahrsevent veröffentlicht Apple außerdem gern neue Unterversionen des Betrebssystemes iOS. Die Veranstaltung könnte also von der finalen Version von iOS 10.3, welche sich derzeit noch in der Testphase befindet, flankiert werden.
Erste Einblicke in iOS 11 erwarten wir erst zur WWDC im Juni.
Fazit
An Material zum Präsentieren dürfte es Apple nicht mangeln: Neue Armbänder für die Apple Watch, neue Speichergrößen beim iPhone SE, neue iPads, ein verbessertes 12-Zoll-MacBook und die finale Version von iOS 10.3 stehen ins Haus.
Im Verlauf der Zeit lässt sich aber eine Verschiebung der Termins zum Monatsende beobachten. Die Tatsache, dass bislang noch keine Einladungen verschickt wurden, sprechen dafür. Apple versendet diese für gewöhnlich eine bis zwei Wochen vor der Veranstaltung. Möglich wäre sogar eine Verschiebung in den April. Dafür spräche neben dem späten Liefertermin der neuen iPads auch der Umzug der ersten Mitarbeiter in den neuen Apple Park. Das „Raumschiff“, wie das neue Hauptquartier scherzhaft genannt wird, ist fast fertig und soll im April die ersten Mitarbeiter aufnehmen. Da das Steve-Jobs-Theater erst im späteren Jahresverlauf fertig gestellt werden soll, ist es aber auch denkbar, dass die erste Produktpräsentation dem iPhone vorbehalten bleibt, welches in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert.
23 Gedanken zu „März-Event: Was Apple alles zeigen könnte“
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