Seit dem ersten iPhone im Jahr 2007 hat sich ein Detail in seiner Form, Position und Funktion quasi nicht geändert: Der Homebutton – mit dem der Nutzer stets seinen Weg zurück auf den Homescreen findet. Selbst die Knöpfe in den Fahrstühlen des neuen Hauptquartiers Apple Park sollen diesem wichtigen Element nachempfunden worden sein.
Durch den kleinen Knopf auf der Gerätefront wurde bisher ein Platz beansprucht, der einen dicken Rahmen unterhalb des Displays entstehen lässt. Ein Artikel von Bloomberg sorgte vergangenen Sommer für Aufsehen: Aus „mit der Sache vertrauten Quellen“ habe man erfahren, dass das nächste iPhone zu Gunsten eines größeren Displays auf einen Homebutton verzichten soll.
Im Februar meldete sich nun der als besonders treffsicher bekannte Analyst Ming-Chi Kuo zu Wort, der neben zwei S-Modellen in den bereits existierenden Größen von 4,7 und 5,5 Zoll ein weiteres Modell (iPhone 8) mit einem 5,8 Zoll großen Display voraussagt. Was nach Phablet klingt, lässt sich jedoch logisch erklären. Dabei stellt Kuo keine neuen Thesen auf, sondern bringt eine ganze Reihe bestehender Gerüchte auf einen logischen Nenner: Zuvor gab es beispielsweise Spekulationen über eine Zwischengröße mit einem 5,15-Zoll-Bildschirm. Laut Kuo soll die Zwischengröße den selben Formfaktor haben, wie das iPhone 7 mit 4,7-Zoll-Display. Ein rahmenloses Design soll es jedoch ermöglichen, ein 5,15-Zoll-Display in diesem Gerät zu platzieren. Auf besagte 5,8 Zoll kommt man dem Analysten zufolge, wenn der physische Home-Button wegfällt. Stattdessen könnte sich im unteren Bereich des Telefons künftig ein „Funktionsbereich“ befinden, der ähnlich der Touch Bar vom neuen MacBook Pro zur situationsabhängigen Anzeige virtueller Knöpfe dient.
Im MacRumors-Forum hatte der Nutzer deuxani zuvor das folgende Konzeptbild von einem nahezu rahmenlosen iPhone-Design geteilt. Der freie Platz könnte mit Schaltflächen für den App-Umschalter, die Kamera, Siri oder andere Funktionen bestückt werden, die innerhalb von Apps durch kontextabhängige Buttons wie einen Zurück-Button ersetzt werden könnten.
Die Force-Touch-Technik könnte hierbei weitere Funktionen vorhalten. Mit dem Wegfall des Homebuttons könnten Apples Patente aus den Jahren 2015 und 2013 zum Tragen kommen, die eine Integration von Touch-ID direkt im Display vorsahen. Fraglich ist, ob dazu das komplette Display aus Saphirglas bestehen müsste. Neuere Gerüchte besagen, dass Apple bei diesem Modell statt auf Touch ID auf eine besonders sichere Gesichtserkennung durch eine 3D-Frontkamera setzen könnte.
Ohne Homebutton könnten sich außerdem die Gerüchte bestätigen, dass das nächste iPhone noch wasserdichter wird. So könnte es auch vor dauerhaftem (statt nur vor zeitweiligem) Untertauchen geschützt sein.
Zudem soll das rahmenlose iPhone erstmals mit einem OLED-Display ausgestattet sein. Die stromsparende Technologie schont nicht nur den Akku und bietet deutlich tiefere Schwarzwerte, sondern erlaubte es auch, den Homebutton dauerhaft einzublenden. Daneben prognostizierte Kuo dem nächsten iPhone zuvor ein Glasgehäuse und die Einführung von kabellosem Laden. Die OLED-Variante wird laut Kuo jedoch „der einzige Lichtblick“ in diesem Jahr, was darauf schließen lässt, dass die anderen beiden Modelle nur mit geringfügigen Verbesserungen aufwarten könnten. Die neuen Funktion sollen den Preis des neuen OLED-Modells laut Kuo und anderen Analysten auf über 1.000 $ treiben. Aufgrund des „innovative Nutzererlebnisses“ soll der Preis dem Absatz jedoch nichts anhaben können. Ganze 100 Millionen verkaufte Geräte erwartet Kuo insgesamt – 60 Prozent davon sollen auf die teure OLED-Variante entfallen.
Bild: Handy-Abovergleich
[via MacRumors]
36 Gedanken zu „iPhone 8 mit Touch Bar statt Home Button: So könnte es aussehen“
Die Kommentare sind geschlossen.