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Nachgereicht: Libratone ist insolvent – Wie geht es jetzt weiter?

Wie erwartet hat sich Corona für die Wirtschaft als harter Prüfstein erwiesen und fordert nun erste Opfer in der Tech-Branche: Wie gestern bekannt wurde, musste der dänische Audio-Hersteller Libratone aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Umstände Insolvenz anmelden.

Libratone war 2009 mit dem Anspruch gestartet, außerordentlich guten Klang in Kombination mit dem typisch skandinavischen Design zu kombinieren und besetzte so nicht nur eine Nische, sondern fand auch schnell Fans rund um den Globus.

Allen voran die Zipp-Lautsprecher waren jahrelang durch die Kombination von Bluetooth und AirPlay ziemlich einzigartig auf dem Markt. Doch immer größer werdende Konkurrenz mit billigen Lautsprechern aus Fernost setzten dem Unternehmen immer mehr zu. Dazu kommt erschreckenderweise, dass Libratone seit seiner Gründung jedes Geschäftsjahr mit einem Minus abschloss.

Der zarte Aufschwung wurde jäh ausgebremst

Diese Verluste wurden in den letzten zweieinhalb Jahren leider immer größer und sollen sich zuletzt zu einem Schuldenberg von über einer halben Milliarde dänischer Kronen angehäuft haben. Dies in Kombination mit den weltweiten Schwierigkeiten rund um Corona sorgten nun dafür, dass der Hersteller schon am 07. Mia 2020 Insolvenz anmelden musste, obwohl sich zuletzt die Lage besserte.

Gerade mit dem Track Air+, einem der besten True Wireless in Ear-Kopfhörer und seinem adaptiven Noise-Cancelling, bot Libratone einen richtig guten Kopfhörer an und konnte sich über gute Abverkaufszahlen erfreuen – doch vergeblich.

Nur durch Supportanfragen publik geworden

So traurig eine Insolvenz auch ist, richtig unschön ist die Art und Weise wie der Hersteller damit umging. Anstatt proaktiv zu kommunizieren, erfuhren die Kunden erst über den Support von der Insolvenz. Denn diese bekamen bei Garantie- und Gewährleistungsanfragen statt der erhofften Hilfe lediglich die Aussage, dass Ihr Anliegen aufgrund der Insolvenz nicht bearbeitet werden kann – über die Finanzen entscheide zurzeit ein Treuhänder.

Wer also entsprechende Forderungen gelten machen möchte, muss hier über ein spezielles Formular gehen, das eher suboptimal für den Kunden ist.

Übernahme wahrscheinlich

Wo Schatten ist, findet sich bekanntlich auch Licht wieder und Libratone scheint Glück zu haben. Laut dem Treuhänder Anders Hoffmann Kønigsfeldt befindet man sich zurzeit in aussichtsreichen Gesprächen mit einer Vielzahl potenzieller Kandidaten, um alle Optionen für eine Fortführung des Geschäftsbetriebes zu prüfen. Man hoffe, in den nächsten Wochen einen Deal abschließen und Vollzug melden zu können

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Patrick Bergmann
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4 Kommentare zu dem Artikel "Nachgereicht: Libratone ist insolvent – Wie geht es jetzt weiter?"

  1. Svenilein 19. Mai 2020 um 14:33 Uhr ·
    Interessant interessant. Habe einen Zipp 2 und bin eigentlich voll zufrieden. Einzig das er nicht wasserdicht ist stört bisschen
    iLike 2
  2. appletechnikblog 19. Mai 2020 um 18:26 Uhr ·
    Persönlich finde ich das auch sehr schade. Dürfte letztes Jahr auf dem Release-Event des Track Air+ dabei sein und fand den Kopfhörer richtig gut. Die Konkurrenz aus Fernost ist allerdings Ich brutal groß, das müsste ja auch schon seinerzeit Bang & Olufsen erfahren
    iLike 1
  3. Thomas 19. Mai 2020 um 18:54 Uhr ·
    Was kann daran egal sein, wenn jetzt Menscheb arbeitslos werden?
    iLike 2
  4. Ohne Punkt und Komma 19. Mai 2020 um 20:12 Uhr ·
    Hoffentlich werden sie dann gut in das neue Unternehmern intrigiert.
    iLike 1

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