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Twelve South HiRise Pro im Test: Standfester Standfuß für iMac und Co. | REVIEW

Zubehör für Mac und Co. gibt es wie Sand am Meer, wenngleich nur einige wenige direkt von Apple kommen. Deshalb hat Cupertino in den letzten Jahren immer mehr Produkte von Drittanbietern in das eigene Store-Portfolio aufgenommen. 

Dazu gehört auch Twelve South, ein Hersteller verschiedener Peripherien für Euer Apple-Produkt. Heute stelle ich Euch den HiRise Pro vor, ein Standfuß für iMac und einige andere Monitore.

Viel Spaß beim Lesen :)

EINSATZGEBIET

Viele lieben den iMac – ein chicer All-in-One Rechner mit schönem Display und guter Performance. Doch ein entscheidendes Kriterium wurde (wohl von Johny Ive himself) beim Umstieg auf das Unibody-Aluminiumgehäuse wegrationalisiert: die ergonomische Höhenverstellung. Ich habe schon die wildesten Varianten gesehen, um den iMac-Standfuß zu erhöhen – der obligatorische Stapel Druckerpapier gehört dabei noch zu den harmloseren. Genau hier setzt der HiRise Pro an: Er bietet ein zusätzliches Chassis mit höhenverstellbarer Standebene, auf der der iMac oder ein anderer statischer Monitor positioniert wird. 

Zusätzlich kann in dieser geschlossenen Box das Kabel- und Dongle-Chaos untergebracht und somit von der Außenwelt versteckt werden. Dadurch wird der HiRise Pro auch attraktiv für alle anderen Monitore, die sogar höhenverstellbar wären. Dazu zählt auch mein LG Ultrafine 4K (2. Gen), der in diesem Test als Versuchskarnickel diente. 

DETAILS & FUNKTIONEN

Gehäuse

  • Einzelteile aus Aluminium in Space Grey
  • Stauraum für Festplatten, Kabel, Adapter oder andere Gegenstände 
  • Doppelseitige, abnehmbare Front in unterschiedlichem Finish (Aluminium und Walnuss)
  • Oberseite in schwarzer Lederoptik
  • Kabelaussparung an der Rückseite

Kompatibilität 

  • Aktuelle iMacs
  • iMac Pro
  • High-End 4K/5K Displays (mit einer Basisweite von 9,25“ / 23,5 cm oder weniger), darunter die LG UltraFine-Linie

VERPACKUNG & INHALT

Beim Packaging hat Twelve South schon vieles richtig gemacht. Sie haben verstanden, dass sich beim Unboxing ruhig am Vorbild Apple orientiert werden darf – ganz nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Selbst das ‚Verhüterli‘ des inneliegenden Kartons ist eher schlicht gehalten: ein paar Produktabbildungen, überschaubarer Text, kleines Logo. Man merkt, dass das Produkt für sich sprechen soll und nicht das Marketing-Gelaber. Zieht man die Umhüllung ab, präsentiert sich die simple, schwarze Pappschachtel. 

Die Verpackung sieht wirklich hübsch aus.

Die Verpackung sieht wirklich hübsch aus.

Im Inneren der Box befinden sich unter einer roten Abdeckung die Einzelteile des HiRise Pro. Diese sind gut geschützt von dunklem Schaumstoff. Dazu gibt es noch eine detaillierte Aufbauanleitung mit dem netten Hinweis, den Karton doch bitte weiterzuverwenden und nicht einfach wegzuwerfen. Da die Box wirklich cool aussieht, taugt sie für das nächste Geburtstagsgeschenk sicherlich gut. 

Leider ist alles mit Schaumstoff geschützt, das ginge auch umweltfreundlicher.

Leider ist alles mit Schaumstoff geschützt, das ginge auch umweltfreundlicher.

Für das gesamte Auspackerlebnis würde ich definitiv ein „Apfelpage Approved“-Siegel vergeben. Wenngleich komplett auf Plastik verzichtet wurde, könnten für ein perfektes Ergebnis die Schaumstoff-Teile durch Pappe ersetzt werden. Der Dämpfungs- und Schutzfaktor wäre der gleiche. 

DESIGN

Der Stand kommt nicht in einem Stück, sondern in Einzelteilen, welche noch zusammengesetzt werden müssen. Das soll ganz ohne Schrauben und nur durch Schiebe- und Stecksysteme funktionieren. Das klappt grundsätzlich ganz gut, wenngleich alles etwas klapprig wirkt. Erst wenn alle Teile richtig angebracht sind, hält die Konstruktion so einigermaßen. Was den Zusammenbau ebenfalls erschwert sind die zahlreichen Qualitätsmängel der einzelnen Bauteile. Das reicht von krummen bzw. nicht zueinander passenden Kanten über Macken im Material bis hin zu ungenauen Ausfräsungen der Holzfront. Im zusammengebauten Zustand fallen die meisten Optikfehler zwar nicht mehr auf. Dass die Front jedoch nicht eben am Rest des Gehäuses anliegt, sieht man trotzdem. Hier gibt es erhebliche Abzüge in der B-Note: Entweder man schafft es, ein Aluminium-Produkt hochwertig zu fertigen oder man lässt es eben bleiben. 

Einige der Verarbeitungsmängel

Einige der Verarbeitungsmängel

Das Material und die Längsschlitze der Vorderseite gefallen mir dafür sehr gut. Das Holz fühlt sich angenehm an, hat eine schöne Maserung und passt optisch zum grau-schwarzen Erscheinungsbild meines restlichen Setups. Auch die Kunstleder-Oberfläche hinterlässt einen positiven Eindruck, zieht nur leider Staub an wie nichts Gutes. 

So sieht der HiRise Pro im Einsatz aus.

So sieht der HiRise Pro im Einsatz aus.

Das hintere Drittel der Oberseite ist beim HiRise freigehalten, damit auch breite Standachsen – wie die des iMac – Platz haben. Zudem befindet sich auf der Rückseite eine breite Aussparung, durch die Kabel hindurchgeführt werden können.

Die Hinterseite hat einen Cut-Out für aus- und eingehende Kabel.

Die Hinterseite hat einen Cut-Out für aus- und eingehende Kabel.

HANDLING

Obwohl bei der Kompatibilität explizit andere Monitore – darunter auch die LG UltraFine-Reihe – erwähnt werden, ist die Konstruktion hauptsächlich auf den iMac ausgelegt. Denn ich kann das höhenverstellbare Inlay mit meinem Monitor nicht wirklich sinnvoll verwenden. Warum, fragt Ihr Euch? 

Nun, im Gegensatz zum iMac geht die Standplatte meines Displays nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten. Das hat zur Folge, dass diese Platte bis an das hintere Ende des HiRise reicht, während die Standachse des Monitors am vorderen Ende der Oberseitenöffnung anstößt. Erhöhe ich den UltraFine also durch das mitgelieferte Inlay, verdeckt der Display-Standfuß die Rückseitenöffnung des HiRise. Dadurch können dort keine – oder nur noch sehr schmale – Kabel durchgeführt werden. Mein Workaround ist also, die Aluminium-Schiene herauszunehmen und den UltraFine auf den Boden des HiRise zu stellen. Sorry, aber das wurde definitiv nicht ausreichend getestet!

Steht der LG UltraFine auf der höhenverstellbaren Ebene, wird die Kabelführung enorm eingeschränkt.

Steht der LG UltraFine auf der höhenverstellbaren Ebene, wird die Kabelführung enorm eingeschränkt.

Die abnehmbare Vorderseite in Kombination mit dem inneren Stauraum ist dagegen wirklich Gold wert. Endlich hat meine Backup-HDD einen festen Sitzplatz und baumelt nicht mehr so unästhetisch herum. Alles wirkt aufgeräumt und clean, so wie es sich gehört. Ein kleines Extra ist die Griffeinkerbung an der Front. Hier kann beispielsweise ein Ladekabel für’s iPhone durchgeführt werden. 

Im Inneren bietet sich sehr viel Stauraum für Festplatten und Co.

Im Inneren bietet sich sehr viel Stauraum für Festplatten und Co.

Inwieweit die vorderen Schlitze tatsächlich für einen besseren Airflow sorgen (ggf. für ausreichende Belüftung von Festplatten) oder nur Deko sind, kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. Twelve South erwähnt jedoch, dass der HiRise Pro auch einen Mac Mini beherbergen kann. Dann kommt eine bessere Luftzirkulation eventuell eher zum Tragen.

PREIS

In Deutschland wird der HiRise Pro zu Preisen zwischen EUR 160,- und 170,- verkauft. Tatsächlich ist das aktuell günstigste Angebot im Apple Online Store zu haben, dicht gefolgt von Amazon.


Damit befindet sich Twelve South definitiv im oberen Preissegment. Vergleichbare iMac-Ständer, wie der von „RICOO“, gibt es bereits für weniger als ein Drittel. Legt man nicht so viel Wert auf Optik, Materialien sowie eine Höhenverstellung, gibt es auch schon für unter EUR 30,- diverse Angebote.

FAZIT

Das Prinzip des HiRise Pro ist definitiv gut – eine hochwertige, höhenverstellbare Stand-Box, in dem iMacs (bzw. andere Monitore) sowie einiges an Zubehör Platz findet. Leider hakt es da an so manchen Stellen.

Wenngleich die Unboxing-Erfahrung wirklich ausgezeichnet war, ließ es bei der Qualität des eigentlichen Produktes erheblich nach. Neben der wackeligen Konstruktion sind vor allem die Materialien nicht sehr gut verarbeitet. Abschürfungen und unsaubere Kanten verleihen dem Produkt einen lieblos-billigen Anschein.

Des Weiteren kommt noch die äußerst eingeschränkte bzw. umständliche Nutzung mit den LG UltraFine-Monitoren hinzu. Nochmal der Hinweis: Die Kompatibilität mit diesen Displays wird auf der Website von Twelve South explizit beworben.

Zuletzt ist auch der sehr hohe Preis anzumerken, der vor allem durch die mangelhafte Qualität nicht wirklich zu rechtfertigen ist. Die Angebote anderer Hersteller sind um einiges attraktiver.

Deswegen gibt es von mir keine direkte Kaufempfehlung, da meiner Meinung nach das Preis-Leistungsverhältnis überhaupt nicht stimmt. Ob der HiRise Pro trotzdem eine Option für Euch ist, hängt am Ende natürlich von Euren individuellen Bedürfnissen ab.


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Valentin Heisler
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2 Kommentare zu dem Artikel "Twelve South HiRise Pro im Test: Standfester Standfuß für iMac und Co. | REVIEW"

  1. der Alte 5. August 2020 um 20:28 Uhr ·
    Ich habe da Teil und kann der Rezension nur zustimmen. Aufbauen, einrichten, anschließen und nicht mehr anfassen.😁 Mein iMac steht jetzt mehr in Augenhöhe und das Kabelgewirr ist abgedeckt. Kann man haben, muss man aber nicht für den Preis.
    iLike 1
  2. Chef vom Dienst 6. August 2020 um 16:54 Uhr ·
    Boah, hässlicher Klotz; noch dazu in einer Farbe, die gar nicht zum modernen Design passt. Aber bitte, de gustibus non est disputandum.
    iLike 1

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