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Nuki Smart Lock 4.0 Pro im Test: Das kleine Update mit Matter und Thread | REVIEW

Wie schon seine Vorgänger überzeugt auch das Nuki Smart Lock 4.0 Pro im Test durch seine vielen Funktionen, die einfache Montage und das elegante Design. Die besondere Neuerung: Das smarte Türschloss kommt jetzt auch mit einer Unterstützung für Matter over Thread. Alles in allem eine ausgezeichnete Wahl für smarte Zutrittslösungen, die mit knapp 290 Euro aber auch seinen Preis hat.

Die Marke Nuki ist den meisten sicherlich ein Begriff. Immerhin steckt dahinter einer der Pioniere für smarte Türschlösser, die auch HomeKit unterstützen. Während der vergangenen IFA hatte der Hersteller ein kleines Get-Together für Pressevertreter und Freunde der Marke abgehalten. Auch wir haben damals vorbeigeschaut und durften neben leckeren Snacks einem spannenden Vortrag der Geschäftsleitung lauschen. Darin haben die Gründer von Nuki, Jürgen und Martin Pansy, angekündigt, dass es bald Neuigkeiten hinsichtlich Matter geben werde und man sich auch auf weitere Optimierungen im Smart-Home-Umfeld freuen dürfe. Das Ergebnis waren das Nuki Smart Lock 4.0 und 4.0 Pro, das wir in diesem Test genauer unter die Lupe nehmen.

Hinweis: An vielen Stellen wird es Überschneidungen zum Nuki Smart Lock 3.0 Pro geben, weshalb wir an manchen Stellen nicht mehr allzu sehr ins Detail gehen. Das ausführliche Review zur dritten Generation des smarten Schlosses findet ihr HIER

Lieferumfang mit optimiertem Akku-Pack

Nuki-typisch überzeugt bereits der erste Eindruck. Die Verpackung ist äußerst hochwertig und gleichzeitig simpel gehalten. Der Inhalt beschränkt sich auf das Wesentliche: Neben dem Nuki selbst und einer Bedienungsanleitung gibt es zwei Montageplatten (für verschiedene Arten von Haustüren), einen Inbusschlüssel sowie ein USB-A- auf USB-C-Ladekabel. Dieses benötigt man zum Laden des Akku-Packs, das wie schon beim Vorgänger standardmäßig zum Lieferumfang gehört. Laut Nuki soll die Batterie nun noch länger halten, was wir in jedem Fall begrüßen. Wer als Nutzer der Nicht-Pro-Variante ebenfalls einen wiederaufladbaren Akku möchte, muss das Power-Pack separat nachkaufen.

Das Nuki Smart Lock 4.0 Pro ist mit einem optimierten Akku ausgestattet.

Das Nuki Smart Lock 4.0 Pro ist mit einem optimierten Akku ausgestattet. (Bild: Jürgen Ulbrich)

Noch ein paar Worte zum Ladeverhalten des Akkus: Die Ladedauer ist zwar gefühlt nicht kürzer geworden, die Zuverlässigkeit aber deutlich höher. Im Test des Smart Lock 3.0 Pro bemängeln wir, dass das Akku-Pack sein originales Ladekabel am liebsten hat. Es scheint, dass das optimierte Power-Pack der vierten Generation hier besser performt und auch andere USB-C-Kabel akzeptiert. Damit kann man sein Nuki-Schloss auch endlich mit Dauerstrom betreiben, ohne auf das sehr kurze Originalkabel setzen zu müssen. Schön, dass Nuki seine Produkte stetig und sinnvoll optimiert.

Nuki weiterhin Pionier: Matter over Thread an Bord

Während äußerlich eigentlich nichts passiert ist, hat Nuki im Inneren seines neuen Smart Locks an allen erdenklichen Technik-Schrauben gedreht. Da sich die Prozessorhersteller wieder erholt haben, wanderte in das neue Türschloss ein verbesserter Chip mit deutlich besserer Energieeffizienz. Bedeutend ist, dass nun auch der neue Smart-Home-Standard Matter unterstützt wird. Über diesen lassen sich smarte Geräte herstellerunabhängig und über verschiedene Plattformen hinweg miteinander verbinden. Wirklich sinnvoll und effizient läuft das Ganze, wenn wie beim Smart Lock 4.0 Pro der neue Funkstandard Thread an Bord ist. Etwa als Verwender von Apple Home kann man dies auch effektiv nutzen, solange man einen Apple TV 4K oder einen HomePod mini als Thread-Border-Router besitzt. Ob die Anfragen an das Smart Lock nun tatsächlich schneller sind als ohne Thread, ist schwer zu sagen. Sicher ist auf jeden Fall, dass man maximal zukunftssicher unterwegs ist.

Mit der Unterstützung von Matter over Thread gehört Nuki erneut zu den Vorreitern der Branche.

Mit der Unterstützung von Matter over Thread gehört Nuki erneut zu den Vorreitern der Branche.

Doch das war’s noch nicht: Nuki hat Matter nicht nur verbaut, sondern dessen Ausbau – vor allem in der Version Matter 1.2 – bedeutend vorangetrieben. Hintergrund ist, dass Matter (oder auch andere Smart-Home-Systeme) hauptsächlich US-amerikanische Schließsysteme im Fokus haben, die sich deutlich zu unseren europäischen unterscheiden. Durch Nukis Engagement gibt es ab sofort eine Unterscheidung zwischen „Tür öffnen“ (also Entriegeln und Ziehen der Falle) und „Tür aufsperren“ (also nur Entriegeln ohne Ziehen der Falle) geben. Bisher gab es diese Differenzierung nicht, weshalb beispielsweise beim Entriegeln über die Smart-Home-Systeme auch immer die gesamte Tür aufging. Die Neuerung in Matter 1.2 ist zunächst nur für Nutzer von Home Assistant verfügbar. Die restlichen Systeme werden hoffentlich bald folgen. Man sieht also, dass Nuki erneut schneller als der Rest der Welt ist und seiner Pionierrolle erneut gerecht wird.

Montage denkbar einfach

Das smarte Schloss von Nuki an der Haustür nachzurüsten, ist sehr leicht. Die Anleitung sowie ein Einrichtungsassistent auf der Website helfen bei der Wahl der richtigen Montagplatte, die man entweder an der Tür festklebt oder am Schlüsselloch anschraubt. Dafür muss das Schlüsselloch mindesteins 3 mm hervorstehen. Es kann auch vorkommen, dass die heimische Türkonstruktion derart speziell ist, dass man etwas nachhelfen muss. Vielleicht müsst ihr die Blende um euer Schlüsselloch abnehmen oder im Zweifel sogar einen neuen Zylinder nachrüsten. Schön ist, dass die Montageplatten seit der dritten Generation aus Kunststoff statt aus Metall bestehen. Durch diese Gewichtsreduktion haben der Kleber oder die Schraubzwingen definitiv weniger „zu kämpfen“, um das Smart Lock sicher zu halten.

Die Montageplatte kann man entweder auf den Rahmen kleben oder an herausstehenden Schlüssellöchern festschrauben.

Die Montageplatte kann man entweder auf den Rahmen kleben oder an herausstehenden Schlüssellöchern festschrauben. (Bild: Jürgen Ulbrich)

Ist die Montageplatte korrekt angebracht, steckt man einen Haustürschlüssel in das Schlüsselloch und platziert darauf den Korpus des Nuki Smart Lock 4.0 Pro. Sein Motor bewegt ab sofort den Schlüssel, um die Tür zu öffnen. Alternativ könnt ihr den Drehknauf aber auch manuell bedienen und eigenständig auf- und zusperren. Bitte beachtet, dass ihr im Idealfall einen Zylinder mit Gefahrenfunktion habt – also wo beidseitig ein Schlüssel eingesteckt werden kann. Andernfalls könnt ihr ab dem Zeitpunkt, wo das Nuki Smart Lock installiert ist, die Tür von außen nicht mehr mit einem Schlüssel öffnen.

Das Nuki Smart Lock 4.0 Pro kann man entweder in weiß oder schwarz kaufen - passend zur Haustür.

Das Nuki Smart Lock 4.0 Pro kann man entweder in weiß oder schwarz kaufen – passend zur Haustür. (Bild: Jürgen Ulbrich)

Einrichtung und Verwaltung

Während man sich zu Zeiten des Smart Lock 2.0 noch mit einigen nervigen Fehlern der Nuki-App herumärgern durfte, läuft die gesamte Konfiguration inzwischen äußerst reibungslos. Ihr verbindet das Schloss via Bluetooth mit eurem Handy und könnt die anschließende Kalibrierung in wenigen Minuten abschließen. Eine übersichtliche Checkliste verrät euch, welche Aufgaben noch ausstehen. In diesem Zuge fügt ihr auch weiteres Zubehör hinzu, wie etwa den neuen Türsensor. Am Ende der Einrichtung könnt ihr das Smart Lock dann mit eurem präferierten Smart-Home-System (in unserem Fall Apple Home) verbinden. Wie schon erwähnt, dürfen wir uns ab sofort über Matter over Thread freuen.

Die Nuki-App führt euch Schritt für Schritt durch die Einrichtung.

Die Nuki-App führt euch Schritt für Schritt durch die Einrichtung.

In der App könnt ihr nach der Installation sehr genau einstellen, wie sich das smarte Türschloss zu verhalten hat. Nuki bietet sogar Experteneinstellungen bis ins letzte Detail an. Dafür sollte man sich aber einige Zeit mit den Untermenüs und deren Funktionen auseinandersetzen, um zu wissen, was man tut. Denn schließlich geht es um die Sicherheit eures Hauses! Zu unseren Lieblingsfunktionen gehören die Zutrittsberechtigungen, die man mit wenigen Klicks an Freunde und Familie vergeben kann. Damit nicht jeder die Nuki-App benötigt, empfehlen wir das Nuki Keypad 2.0. Damit kommt man mit dem Fingerabdruck oder einem numerischen Code ins Haus – ideal für den Postboten oder einen Handwerker.

Für das letzte Quäntchen Smartness sorgen verschiedene Features wie etwa Geofencing, die verschiedene Aktionen auslösen: So öffnet sich mit „Auto Unlock“ die Tür automatisch, sobald man sich in einem bestimmten Radius um das Haus befindet. Verlässt man den Geofence-Bereich wieder, verschließt sich die Tür. Wem das alles zu unsicher ist, kann das automatische Öffnen oder auch Versperren der Tür in der App deaktivieren. In den Smart-Home-Systemen wie Apple Home könnt ihr das Smart Lock auch für Automationen verwenden. Hier freuen wir uns, wenn auch HomeKit die Unterscheidung von „Tür öffnen“ und „Tür aufsperren“ in Matter 1.2 übernimmt. Dann hat man wirklich jegliche Freiheiten.

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Toni Ebert
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3 Kommentare zu dem Artikel "Nuki Smart Lock 4.0 Pro im Test: Das kleine Update mit Matter und Thread | REVIEW"

  1. Kottan58 20. April 2024 um 13:11 Uhr · Antworten
    Nuki funktioniert tadellos seit über 5 Jahren bei mir. Allein das die Geräte nicht abwärts kompatibel sind stört. Mit dem Nuki 3.0 kam der Finger Sensor, funktioniert aber leider nicht mit Nuki 2.0 und bei jeder Änderung ein neues Gerät kaufen ist zu teuer.
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    • Valentin Heisler 20. April 2024 um 14:03 Uhr · Antworten
      Danke fürs Lesen :) Deine Aussage stimmt nur bedingt. Neues Zubehör ist nicht abwärts kompatibel, korrekt. Denn dafür haben die älteren Smart Locks ggf. gar nicht die Power oder den entsprechenden Chip, um das neue Zubehör zu unterstützen. Viel wichtiger ist doch, dass das die Smart Locks selbst abwärts kompatibel sind: Hast du eine Bridge, ein Keypad der 1. Generation oder einen Fob, funktioniert alles auch mit der neuesten Smart Lock Generation.
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      • Kottan58 20. April 2024 um 21:12 Uhr ·
        Sorry, für mich als 2.0 Nutzer ist dies uninteressant. Ich kann weder der Fingerprint einzeln, noch das Keypad 2.0 mit Fingerprint nutzen
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