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Nuki Smart Lock 3.0 Pro im Test: Ein gelungenes Update? | REVIEW

Nuki ist inzwischen mit der dritten Generation seines funktionsreichen Smart Locks am Markt. Im Test überzeugte das Smart Lock 3.0 Pro mit innovativen Weiterentwicklungen sowie einer erstklassigen Verarbeitung. Auch der Motor wurde optimiert und klingt nun weicher. Manche Entscheidungen, beispielsweise hinsichtlich des integrierten WiFi-Moduls oder des neuen Door Sensors, hinterlassen allerdings Fragezeichen.

Der Markt der smarten Türschlösser

In den letzten Jahren hat sich in Sachen Smart-Home sehr viel getan. So sorgen neue Gerätekategorien sowie zahlreiche Newcomer-Marken für eine breite Auswahl an intelligenten Helferlein. Bei den intelligenten Türschlössern empfinde ich selbst ein gewisses Momentum, da es zunehmend mehr Alternativen zu kaufen gibt. Ob gerade hier ein gewisser Trend vorherrscht, kann ich schwer einschätzen. Sicher ist jedoch, dass der österreichische Hersteller Nuki zu den Pionieren in Sachen smarter Türöffnung gehört.

Schon seit 2019 bin ich stolzer Besitzer eines Nuki Smart Lock 2.0 mit Bridge und Türsensor. Im Anschluss kamen noch das Keypad (zum Review), das Akku-Pack (zum Review) sowie der Nuki Opener hinzu. Seit einiger Zeit habe ich nun den Nachfolger des smarten Türschlosses bei mir im Einsatz, das Nuki Smart Lock 3.0 Pro. Der Namenszusatz „Pro“ deutet auf eine aufgewertete Version hin, während es auch ein preisbewussteres Modell namens Smart Lock 3.0 zu kaufen gibt. Wie sich das Pro-Türschloss in meinem Langzeittest geschlagen hat, erfahrt ihr hier.

Bewährtes Design, einfache Installation

Um gleich nochmal zum Smart Lock 2.0 zurückzukommen: Davon haben die 3.0er-Versionen ihr Design vererbt bekommen. Klingt erstmal langweilig, spricht jedoch für das ausgeklügelte Designkonzept von Nuki. An der Oberseite ein motorisierter Drehknauf mit integrierter Status-LED, nach unten hin ein länglicher Kasten. Letzterer beherbergt hauptsächlich die eingelegten Batterien beim 3.0 beziehungsweise das beigelegte Akku-Pack beim 3.0 Pro. Ein weiterer Vorteil der gleichgebliebenen Optik: Ich konnte die Montageplatte, die auf die Tür geklebt wird und das Smart Lock an Ort und Stelle hält, problemlos vom Vorgänger übernehmen. Einziger Unterschied ist, dass die alten Platten aus Metall waren und die des 3.0 Pro aus gewichtssparendem Verbundstoff. Genau gegenteilig ist die Entwicklung beim Smart Lock: Während das Gehäuse des Nuki 2.0 komplett aus Kunststoff war, besticht der runde Knauf des 3.0 Pro mit einem schicken Aluminium-Finish. Die gesamte Verarbeitung ist bekanntermaßen gut und lässt keinen Grund zur Beanstandung.

Am gewohnten sowie bewährten Design hält Nuki auch bei der dritten Version des Smart Locks fest.

Am gewohnten sowie bewährten Design hält Nuki auch bei der dritten Version des Smart Locks fest. (Bild: Nuki)

Folgt man den Instruktionen der optisch sowie technisch ausgereiften Nuki-App, sollte die Installation und Einrichtung innerhalb weniger Minuten beendet sein – ganz ohne ein Benutzerkonto erstellen zu müssen. Bei mir hatte es während des Einrichtens an einigen Stellen gezuckelt, was ich so von Nuki nicht gewohnt war. Allerdings kann das auch an mir gelegen haben, weil mir der Umstieg von 2.0 auf 3.0 nicht sonderlich gut gelungen ist. Als ein großer Vorteil für alle Einsteiger kristallisierte sich das integrierte WiFi-Modul des Smart Lock 3.0 Pro heraus. Denn damit könnt ihr das Schloss über die App oder beispielsweise HomeKit von unterwegs aus steuern. Dafür habt ihr beim Smart Lock 2.0 noch die separat erhältliche Bridge sowie eine nahe das Schlosses gelegene Stromversorgung benötigt. Wermutstropfen: Habt ihr – wie ich – andere Nuki-Produkte wie den Opener in Verwendung, braucht es nach wie vor eine Bridge, die mit satten 99 Euro zu Buche schlägt.

Grundsätzlich kann man gegen die Software und die App-Funktionen allerdings nichts sagen. Man muss sich zwar definitiv mit den einzelnen Features und Untermenüs der App auseinandersetzen, danach weiß man diese Funktions-Power aber zu schätzen. Ihr könnt etwa Zutrittsberechtigungen sehr granular und auch temporär vergeben, damit spontane oder vorübergehende Besucher die Türe ohne eure Abwesenheit öffnen können (zum Beispiel Handwerker). Dank Geofencing, Bluetooth und anderen Spielereien erweitert ihr das Smart Lock mit intelligenten Funktionen, etwa zum automatischen Öffnen oder Schließen des Zylinders je nach eurem Aufenthaltsort. Hier bietet Nuki wirklich jede Menge, was mir besonders gut gefällt. Das „Auto Unlock“-Feature hat Anfang Februar sogar ein Update erhalten (zum Artikel).

Ebenfalls habe ich die Öffnungs- und Schließvorgänge als sehr angenehm empfunden. Der „Ton“ des Motors klingt nun viel weniger mechanisch und aggressiv. Damit ist das Smart Lock 3.0 Pro nicht zwingend leiser, wirkt dafür aber sanfter und weicher. Ich kann das nur als positive Verbesserung hervorheben, wenngleich es für mich kein Grund zum Upgrade wäre.

Erweiterung mit Door Sensor: Neu gedacht = gut gemacht?

Beim Auto-Lock, das durch zweimaliges Drücken des Knopfes innerhalb des Drehknaufs aktiviert wird, öffnet sich die Tür und schließt sich nach einem vordefinierten Zeitraum wieder. Mit dem zusätzlich erhältlichen Nuki Door Sensor kann man das Triggern von Auto-Lock automatisieren: Erkennt der Sensor, das die Türe wieder geschlossen wurde, sendet er den Befehl zum Zusperren. Außerdem könnt ihr euch mit diesem Add-on den Zustand der Tür in der Nuki-App anzeigen lassen: offen oder geschlossen. Und dafür möchte Nuki 49 Euro haben – viel zu viel für meinen Geschmack.

Im Smart Lock 2.0 war ein Magnetsensor bereits fix integriert und im Lieferumfang lag das entsprechende Gegenstück, ein 1,5 x 1,5 cm großer Magnetaufkleber, bei. Diesen hat man an den Türrahmen auf Höhe des Schlosses geklebt, wie im unteren Bild exemplarisch gezeigt wird. Zwar blieb dieses Sensor-Feature im Beta-Modus, es hat an den Türen meiner letzten zwei Wohnungen aber stets einwandfrei funktioniert. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein eigenständiger Sensor nochmals zuverlässiger arbeitet, sicherer ist und mehr Flexibilität bietet, weshalb sich Nuki für den Umstieg entschieden hat. Ich habe mit dem neuen Sensor aber mehr Probleme als mit dem alten. Der grandiose Nuki-Support konnte mir jedoch weiterhelfen.

Alt vs. neu: Das Smart Lock 2.0 arbeitete mit einem kleinen Magnet am Türrahmen, seit Einführung des Smart Lock 3.0 gibt es nur noch den Door-Sensor.

Alt vs. neu: Das Smart Lock 2.0 arbeitete mit einem kleinen Magnet am Türrahmen, seit Einführung des Smart Lock 3.0 gibt es nur noch den Door-Sensor. (Bild: Valentin Heisler)

 

Viel unglücklicher finde ich die Entscheidung, den Öffnungsstatus der Tür exklusiv im Nuki-Universum zu belassen. So wird an andere Smart-Home-Systeme wie HomeKit nur der Verschlusszustand des Zylinders – also aufgeschlossen oder abgeschlossen – weitergegeben. Wenn ihr wissen wollt, ob die Türe geöffnet oder geschlossen ist, müsst ihr in der Nuki-App nachschauen. Für mich ganz klar eine verpasste Chance.

Von Batterie zu Akku

Das Nuki Smart Lock 2.0, das Ende 2018 vorgestellt wurde, war noch auf wechselbare Batterien ausgelegt. Das optional erhältliche Akku-Pack wurde erst knapp zwei Jahre später vorgestellt und musste logischerweise nachgekauft werden. Beim Smart Lock 3.0 Pro legt Nuki sein Power-Pack dem Lieferumfang standardmäßig bei. Meiner Meinung nach ist das genau die richtige Entscheidung gewesen; aus mehreren Gründen: Einerseits arbeitete mein Nuki-Schloss der zweiten Generation mit Akku viel zuverlässiger und effizienter als mit normalen Alkali-Batterien – davon gehe ich beim Nachfolger einfach mal auch aus. Andererseits schont man die Umwelt durch wiederaufladbare Akkus. Letzter Pluspunkt: Bei einem verbauten Power-Pack kann man das Nuki Smart Lock mit Dauerstrom versorgen – USB-C-Kabel anstecken, sauber in Richtung Türaufhängung verlegen und in die nächste Steckdose stecken. Was mir hierbei aufgefallen ist: Der Akku ist in Sachen Ladekabel sehr wählerisch und funktioniert nicht mit jedem USB-C-Kabel. Also ausprobieren oder das beiliegende Kabel nutzen, welches aber sehr kurz ist.

Kurz zum Durchhaltevermögen des Akku-Packs: Nach meiner Recherche hat sich Nuki von der Werbeaussage, dass das Power-Pack bei acht Sperrvorgängen bis zu 12 Monate durchhalten soll, abgewandt. Durchaus löblich, da ich in meinem Testbericht zum Power-Pack diese Aussage bereits kritisiert hatte – zu individuell und unterschiedlich sind unsere Haustüren und somit die Laufzeit einer Akkuladung. Auf der Produktseite des separaten Power-Packs spricht Nuki inzwischen von einer „Batterielaufzeit von bis zu 6 Monaten“, was durchaus realistischer ist. Dagegen steht auf der Produktseite des Smart Lock 3.0 Pro, dass man mit dem beiliegenden Akku „eine bis zu 100% längere Batterielaufzeit“ erhält – im Vergleich zu normalen Wechselbatterien oder zum Smart Lock 2.0 oder zu was? Naja, mit irgendwas muss man ja werben.

Einen farblich passenden Akku-Pack liefert Nuki beim Smart Lock 3.0 Pro direkt mit.

Einen farblich passenden Akku-Pack liefert Nuki beim Smart Lock 3.0 Pro direkt mit. (Bild: Valentin Heisler)

Kurz zu meiner Erfahrung: Je nach Nutzungsintensität hält das Nuki 3.0 Pro mit einer Akkuladung, die ich als Zeitspanne zwischen 100 und 20 Prozent definiere, in etwa drei durch. Das ist ein durchaus guter Wert, bedenkt man, dass meine aktuelle Wohnungstür auch in einem Tresor verbaut sein könnte: Das Smart Lock muss neben der normalen Fallensperre vier weitere Doppelbolzen in den Türrahmen drücken. In meiner vorherigen Wohnung kam ich mit dem Nuki 2.0 und dem Akku auch auf Laufzeiten von über sechs Monaten, die Türbeschaffenheit war aber auch eine gänzlich andere.

Lohnt sich das Nuki Smart Lock 3.0 Pro?

Um diese Frage zu beantworten, ist ganz klar eure Ausgangslage entscheidend.
Gehen wir ein paar Szenarien durch…

Ihr besitzt bereits ein Nuki 2.0

Je nach Alter des Smart Locks kann ein Umstieg Sinn machen, wenngleich die Verbesserungen zum 3.0 Pro nur bedingt und zum normalen 3.0 eigentlich gar nicht gegeben sind. Vielleicht wollt ihr ein neues Design, einen etwas weicher klingenden Motor oder den neuen Door Sensor nutzen. Dann würde ich gleich zum 3.0 Pro greifen, da die Funktionen fortan um das WiFi-Modul ergänzt werden.

Ihr besitzt ein Nuki 2.0 + Nuki Bridge

Diese Situation würde auf mich zutreffen. Ähnlich zu oben können das Alter des Smart Locks oder eure individuellen Präferenzen einen Umstieg rechtfertigen. ABER: Wenn euch das Aluminium-Design nicht unfassbar wichtig ist, greift keinesfalls zur Pro-Version. Denn habt ihr bereits eine Nuki Bridge, bringt euch das integrierte WiFi-Modul des Nuki 3.0 Pro keinen Mehrwert. Und wenn ihr im Nuki 2.0 bereits ein Akku-Pack verwendet habt, nutzt dieses im normalen Nuki Smart Lock 3.0 (ohne Pro) einfach weiter.

Ihr besitzt noch kein Nuki-Schloss

Hier würde ich genau abwägen, welche Nuki-Produkte ihr zukünftig nutzen wollt. Kommt neben dem Smart Lock kein Nuki Opener zum Aufpimpen eurer Gegensprechanlage hinzu, würde ich zum 3.0 Pro greifen. Das bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, da ein WiFi-Modul integriert ist und es bereits mit dem Akku-Pack kommt. Der schickere Metallknauf sowie die exklusiv erhältliche schwarze Farboption sind Nice-to-Have. Kommt jedoch ein Nuki Opener hinzu, müsst ihr euch ohnehin die separate Nuki Bridge kaufen. Dann fahrt ihr mit dem normalen Smart Lock 3.0 besser – selbst wenn ihr euch zusätzlich für den Kauf eines Akku-Packs entscheidet.

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Valentin Heisler
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