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Verschätzt: Dropbox stellt Tarif mit unbegrenztem Speicher ein

Dropbox streicht eine Speicheroption für Power-Nutzer: Sie bot den Kunden unbegrenzt viel Speichervolumen, doch damit hat sich der Dienst offenbar zu viel zugemutet. Dropbox spricht von einer missbräuchlichen Nutzung des Angebots.

Diese Lektion müssen Unternehmen immer wieder lernen: Wenn sie Angebote ohne Obergrenzen an den Markt bringen, muss damit gerechnet werden, dass die Kunden das auch wörtlich nehmen. DAs wiederum bringt eine Mischkalkulation nicht selten rasch an den Rand des Zusammenbruchs, in den letzten Jahren hatte man das bei Mobilfunk- oder Internettarifen gesehen, auch mit der Speichernutzung hatten Unternehmen bereits schlechte Erfahrungen in ihren Tarifen gemacht.

So ist es offenbar auch Dropbox ergangen. Der wohl bekannteste Cloud-Speicher-Anbieter für private und professionelle Zwecke hatte mit Dropbox Advanced ein Angebot, das einen ohne Einschränkungen unbegrenzten Speicher bot. Dieser kostete 24 Euro im Monat, wobei wenigstens drei Nutzer gebucht werden mussten.

Missbräuchliche Nutzung

Nun ist Schluss damit: Dropbox erklärt, die Option einzustellen. Zur Begründung verwies der Dienst auf eine missbräuchliche Nutzung. Kunden hätten den Speicher teilweise untervermietet oder sich den Tarif mit anderen Nutzern geteilt, auch von nicht zulässigem Krypto-Mining war die Rede.

Teilweise seien 1.000mal so viele Daten gespeichert worden, wie „übliche Unternehmenskunden“ benötigten, so Dropbox.

Nun wird die Option auf 15 TB pro Nutzer begrenzt, wobei je ein weiteres TV für acht Euro im Monat dazu gebucht werden kann, dies bis zu einer Obergrenze von 1.000 TB.

Unternehmenskunden können auf Basis individueller Absprache nach wie vor ein unbegrenztes Speicherkontingent nutzen.

Eine Einschätzung

„So viel du willst / so lange du willst“, das ist verlockend – für Unternehmen und Kunden gleichermaßen. Unternehmen haben damit eine mächtige Werbebotschaft an der Hand, sie vermittelt den Eindruck von Leistungsfähigkeit, Solidität und Sicherheit auch für die eigenen Bedürfnisse. Mit einem beliebigen echten Unlimited-Angebot für ein Produkt gewinnt man leicht Kunden.

Unternehmen müssen aber auch immer damit rechnen, dass das Angebot von diesen bis zur Neige ausgekostet wird. Die Kalkulationen müssen extreme Ausreißer in der Nutzungskurve aushalten, ohne dass, wie Dropbox das nun andeutet, „der Dienst für alle Nutzer sich verschlechtert“.

Man hat gesehen, was passiert, wenn Internetprovider zu hohe Geschwindigkeiten für Kabelkunden in noch nicht ausreichend dafür ertüchtigten Netzen vermarkten: Ganze Straßenzüge gucken teilweise stundenlang in die Röhre und auf der Datenautobahn geht gar nichts mehr. Auch ein Powerhouse wie Dropbox, das das Brot- und Butter-Geschäft mit Cloud-speicher schon seit vielen Jahren betreibt, hätte wissen können, dass einige Nutzer „unbegrenzt“ auch wirklich wörtlich nehmen.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Verschätzt: Dropbox stellt Tarif mit unbegrenztem Speicher ein"

  1. neo70 25. August 2023 um 20:18 Uhr ·
    Und da asoziale Pack schreit vermutlich am lautesten :-(
    iLike 0
    • Rapamb 27. August 2023 um 21:57 Uhr ·
      Was hat das mit asozial zu tun?
      iLike 0
  2. Jar 27. August 2023 um 21:15 Uhr ·
    Was für eine Einheit ist TV?
    iLike 0

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