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Unendliche Möglichkeiten! Werbung bei Apple! (Die Kolumne)

Werbung in New York

Apple möchte seinen Umsatz mit Werbung von vier auf zwölf Milliarden Dollar pro Jahr verdreifachen. Wie kann eine Firma sich mal eben vornehmen acht Milliarden Dollar pro Jahr zu verdienen? Bei jedem anderen Unternehmen hätte ich geschrieben: Viel Erfolg! Und die Aktienorder auf „Verkaufen“ gesetzt. Bei unserer sympathischen Hinterhoffirma mit dem Obst-Logo: Kein Problem! Schauen wir uns einmal an, wohin das führen könnte, wenn Apple Ernst macht uns mit Reklame zu ärgern.

TV

Im App-Store gibt es bereits Werbung und auch in der TV-App, wenn auch dort bislang nur für Eigenproduktionen. Das lässt sich schnell und einfach ausbauen mit Werbeclips für Chips und Kaltgetränke, Pizza-Lieferdienste und die anderen Dinge, die man beim Serien-Binge-Watching (Tipp: For all mankind, Staffel 3) halt so benötigt.

Bücher

Der „Book Store“ geizt nicht mit Empfehlungen, Angeboten und Charts. Hier kann man leicht Buchverlage zahlen lassen oder auch Leselampen, gemütliche Sessel oder Wollsocken anpreisen.

Podcasts

Auch mit Podcasts hat Apple bereits den Rubikon der Monetarisierung überschritten. „Premium-“ (ehrlich wäre „kostenpflichtige“) Angebote kann nur der hören, der zahlt.

Unendliche Möglichkeiten des Geldverdienens

Und damit nicht genug. Es bieten sich leider unendliche Möglichkeiten des Geldverdienens auch in anderen Apps. Nehmen wir drei Beispiele: Die Notizen-, iMessage- und Fotos-App.

Notizen

Der Einzelhandel macht es vor, wie personalisierte Werbung funktioniert. Amazon ist da der „König der Vermarktung von allem“ (Zitat Roman im Apfelplausch 254), der das System perfektioniert hat. Personalisierte Werbung braucht Daten, auf deren Grundlage eine KI entscheidet, was mir angezeigt wird. Wo gibt es persönliche Daten? Zum Beispiel in der Notizen-App! Deshalb ist bezahlte Werbung in Apples Notizen-App simpel und unterfordert selbst Siri als meine Lieblings-KI für die Vorschläge personalisierter Werbung sicherlich. Folgendes Szenario erscheint – leider – nicht unwahrscheinlich: Lege ich eine Einkaufsliste an, erscheint die bekannte Müsli-Marke, meine ToDo-Liste für die Urlaubsreise wird automatisch ergänzt um ein bekanntes Reiseportal.

Fotos-App

Die Fotos-App lässt sich zu einer einzigen Reklamewand machen. Mit einer Analyse der eigenen Fotos und passend kann dann der spanische Tourismusverband Werbung machen inmitten meiner Bilder vom Frankreich-Urlaub. Und fotografiere ich ständig einsame Selfies, kann die Körpertauschbörse werben: „Alle 11 Minuten verliebt sich…“

Die Folgen

Es gibt eine unausgesprochene Regel für uns verwöhnte Wohlstandsbürger: Ist es kostenlos, darfst du werben. Bezahle ich, nerve mich nicht! Hier ist der ganz schmale Grad zwischen Buch-, Film- und Podcast-Empfehlungen auf Grundlage meiner Vorlieben und bezahlter Werbung, die bestenfalls irgendwie personalisiert ist.

Apple macht einen Fehler

Doch Apple macht einen Fehler genau hier die Zitrone weiter zu quetschen (der Ausgewogenheit willen, Zitat von Lukas, s.o.). Ja, die Software ist an sich kostenlos, doch zahle ich das Gesamtpaket und im Smartphone für 1.500 Euro ist das eben enthalten. So muss sich unsere geliebte Marke entscheiden, wie sie die Milliarden einsammelt (Warum stehe ich nie vor einer solchen Entscheidung?): Was ist das Geschäftsmodell? Teuer und werbefrei oder billig mit Werbung.

Werbung Premium Plus

Doch Apple wäre nicht Apple, wenn es nicht noch perfekter ginge. Deshalb noch eine letzte, kostenlose, Idee von mir: Wir können uns per Abo von Werbung freikaufen. Und den Namen verschenke ich auch: Premium Plus.

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Marco Fileccia
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5 Kommentare zu dem Artikel "Unendliche Möglichkeiten! Werbung bei Apple! (Die Kolumne)"

  1. ibo 25. August 2022 um 19:21 Uhr ·
    Wo soll das alles noch enden?
    iLike 4
    • Thorsten 25. August 2022 um 20:08 Uhr ·
      Wie bei Google.
      iLike 1
  2. Aydin Appleseed 26. August 2022 um 00:58 Uhr ·
    Damit fällt dann eventuell einer der iOS-Vorteile weg, was eventuell nicht wenige Kunden, die vielleicht eh schon etwas wackeln in Richtung Android treibt, wo‘s dann ja nun in der Hinsicht egal ist, was man nutzt 🤦🏼‍♂️
    iLike 1
    • Lekoy90 26. August 2022 um 09:50 Uhr ·
      Egal was passiert … ich werde niemals mehr zu Android wechseln … der letzte Rotz
      iLike 0
  3. Macabros 26. August 2022 um 05:38 Uhr ·
    Die Dinge/Produkte die dort beworben werden, kaufe ich schon aus Protest nicht!
    iLike 0

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