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Nomad Base Station Pro: Ist AirPower endlich da? | REVIEW

Der Hersteller positioniert die Nomad Base Station Pro als heimliche Alternative zur angekündigten – aber nie erschienenen – Ladematte AirPower von Apple. Im Test der ersten für Endkunden erhältlichen Version zeigt das Charging-Pad sehr viel Potential. Vor allem die Optik sowie die Materialwahl machen es zum schönen Schreibtisch-Accessoire. Bei der Ladegeschwindigkeit darf man sich nicht zu viel erwarten – es steht ganz klar der Komfort im Fokus: Bis zu drei Geräte kann man frei platzieren und sie werden gleichzeitig aufgeladen. Nomad bietet damit zwar ein Produkt, das man so eher selten findet, dennoch ist der Preis von rund 250 Euro ziemlich hoch.


Hochwertiges Look ’n’ Feel

Man erkennt wahrscheinlich nicht direkt, dass es sich bei der Nomad Base Station Pro um eine Ladematte handelt. Sie ist nämlich vergleichsweise groß geraten. Das muss sie aber auch: Denn der Hersteller gibt an, dass man bis zu drei Geräte gleichzeitig laden kann. Die Abmessungen liegen bei 22,1 x 14,2 x 1,27 cm.

Die gesamte Verarbeitung ist hervorragend. Das Gehäuse besteht laut Hersteller aus präzisionsgefrästem Aluminium. Die Ablagefläche ist weich und von schwarzem Echtleder überzeugen. Das gibt dem Ganzen einen außergewöhnlichen und dennoch chicen Look. Für einen besseren Grip kleben Gummilippen an der Gehäuseunterseite.

Das dunkle Aluminium zusammen mit dem Leder verleiht der Ladematte einen sehr edlen Look.

Das dunkle Aluminium zusammen mit dem Leder verleiht der Ladematte einen sehr edlen Look. (Bild: Valentin Heisler)

Beim beiliegenden USB-C-Ladekabel hat man sich auch mehr Mühe gegeben: Es besitzt eine farblich passende Stoffummantelung und ein beidseitiges „Nomad“-Branding. Das 30-Watt-Netzteil glänzt dagegen in Klavierlackoptik und ist universell mit NEMA-1-Stecker ausgestattet. Aber keine Angst: Diverse Adapter, unter anderem für den Eurostecker, liegen in einem netten kleinen Stoffsäckchen bei.

Der Lieferumfang bietet alles, was man benötigt.

Der Lieferumfang bietet alles, was man benötigt. (Bild: Valentin Heisler)

Untypisch einfaches Handling

Bei einem normalen Charging-Pad geht es primär um die Ladegeschwindigkeiten und ggf. die Kompatibilität. Bei der Base Station Pro ist aber ganz klar der Ladekomfort im Fokus. Nomad behauptet, genau das geschafft zu haben, woran Apple mit AirPower gescheitert ist. Auf der Ladematte sollen bis zu drei Geräte gleichzeitig geladen werden können – und zwar egal wo man diese platziert. Der Hersteller hat unter dem Leder-Sleeve eine Matrix aus insgesamt 18 Spulen verbaut. Diese sollen das ortsunabhängige Aufladen eines Qi-fähigen Smartphones oder Kopfhörer-Cases ermöglichen.

Nomad greift für die intelligente Steuerung der Ladespulen auf die FreePower-Technologie von Aira zurück.

Nomad greift für die intelligente Steuerung der Ladespulen auf die FreePower-Technologie von Aira zurück. (Bild: Nomad)

In der Praxis funktioniert das meist recht gut – die Betonung liegt auf „meist“. Legt man die Geräte möglichst gerade hin bzw. bei mehr als einem Device schön parallel nebeneinander, zeigen sich keine Probleme. Sind sie aber leicht schief positioniert (so wie im unteren Bild), kann es durchaus zu Aussetzern beim Laden kommen. Liegen sie aber an einer passenden Stelle, beginnt der Ladevorgang nach etwa fünf Sekunden. Das Laden selbst funktioniert bei der richtigen Positionierung einwandfrei.

Selbst wenn man die Base Station Pro voll ausreizt (bedeutet drei Geräte zur selben Zeit), stößt sie nicht an ihre Grenzen. In meinem Test waren das ein iPhone 12 Pro, das Case der AirPods Pro und ein iPhone Xr. Die maximale Lade-Power gibt der Hersteller mit überschaubaren 7,5 Watt an, was nicht wirklich viel ist. Laut Nomad soll die FreePower-Technologie von Aira aber ermöglichen, dass diese 7,5 Watt durchgängig gewährleistet sind. Wie man aber weiß, darf man sich von Wireless-Chargern keine Strom-Booster erwarten.
Side-Note: Aira arbeitet für 2021 an einer Ladetechnologie mit 15 Watt.

Mit drei Geräten hat die Base Station Pro wahrlich Probleme, wenn sie nicht sauber positioniert sind.

Mit drei Geräten hat die Base Station Pro wahrlich Probleme, wenn sie nicht sauber positioniert sind. (Bild: Valentin Heisler)

Wer übrigens seine Apple Watch auf der Matte laden möchte, wird zunächst enttäuscht sein. Denn die Apple-Uhr spricht bekanntlich nicht mit normalen Wireless-Chargern. Jedoch hat Nomad eine Abhilfe parat: Wer eine Base Station Pro erwirbt, kann einen Apple-Watch-Dock gratis dazubestellen. Diesen könnt Ihr am Rahmen der Base Station anklipsen und daran Euer Watch-Ladekabel befestigen (s. Titelbild).

Eher langsame Ladegeschwindigkeit

Toller Ladekomfort schön und gut – jetzt komme ich aber mal zu den harten Fakten und der Frage, wie viel Strom die Base Station Pro denn wirklich rüberbringt. Auch gebe ich Euch einen kleinen Einblick in die Thermals der Ladematte. Denn die bei AirPower spekulierte Überhitzungsdebatte scheinen Nomad und Aira überwunden zu haben.

Einstiegstest

iPhone 12 Pro: aktivierter Flugmodus, gerade und mittig positioniert 

Anfangsstand: 65 %
Nach 10 Min: 68 %
Nach 30 Min: 78 %

Wir sehen, dass die Geschwindigkeit auch im praktischen Einsatz keine Rekorde bricht. Für einen kleinen Energieschub muss man also definitiv etwas Zeit mitbringen. Lädt man nachts oder einfach nebenbei, reicht es aber vollkommen aus. Die Lederoberfläche ist an der Stelle, wo das iPhone lag, gut warm. Das hält sich aber alles noch im Rahmen. Die Wärmeentwicklung ist in diesem Test vergleichbar mit anderen Qi-Pads. 

Hardcore-Test

iPhone 12 Pro, Case der AirPods Pro und iPhone Xr: aktivierter Flugmodus, Handys am Rand, Kopfhörer in der Mitte

Anfangsstand: 61 % | 78% | 63%
Nach 10 Min: 65 % | 84% | 66%
Nach 30 Min: 75% | 93% | 76%

Es zeigt sich, dass die Ladegeschwindigkeiten im ersten und zweiten Test ziemlich vergleichbar ausfallen. Somit ist meine Vermutung widerlegt, dass das Pad die Lade-Power bei drei Geräten nach unten regulieren könnte. Rein subjektiv würde ich von einer etwas höheren Wärmeentwicklung ausgehen. Das ist aber auch verständlich, da die Base Station Pro zwei zusätzliche Devices aufladen muss. Demnach bin ich insgesamt sehr begeistert von diesem Ergebnis.

Immer aktuell dank Firmware-Updates

Wenn eine Ladematte intelligent erkennen soll, wo sich die jeweiligen Geräte befinden und mit welchem Speed diese geladen werden müssen, bedarf es einer etwas aufwendigeren Software-Unterstützung. Und damit die Firmware aktuell bleibt, gibt Euch der Hersteller die App FreePower Updater (für PC und Mac) an die Hand. Ihr müsst die Base Station Pro lediglich per USB mit dem Computer verbinden und das Programm öffnen. Schon kann man die Firmware in nur wenigen Sekunden aktualisieren. In der jüngsten Version 1.1.0 wurde etwa die Kompatibilität mit den neuen iPhone-12-Modellen verbessert. 

Mit dem kostenfreien Tool FreePower Updater könnt Ihr die Base Station Pro jederzeit aktualisieren.

Mit dem kostenfreien Tool FreePower Updater könnt Ihr die Base Station Pro jederzeit aktualisieren. (Bild: Valentin Heisler)

Ein Haufen Geld

Wer eine Nomad Base Station Pro sein Eigen nennen möchte, muss zum aktuellen Zeitpunkt (Anfang Dezember 2020) ca. 250 Euro lockermachen.

Setzt man das in Relation zu handelsüblichen Qi-Ladegeräten von Anker, Belkin und Co. ist das ein ganz schöner Batzen. Bereits die teuren Produkte besagter Brands liegen noch weit unter 100 Euro und leisten in der Regel mindestens 10 Watt. Allerdings kann man hier meist nur ein einzelnes Gerät laden und Optik sowie Verarbeitung sind oftmals auch nicht sonderlich toll.

Dennoch: Für eine Base Station Pro bekommt man etwa zehn Terratec ChargeAir dot. Ihr müsst den Komfortzugewinn und Technologie also wirklich wollen, denn den hohen Entwicklungsaufwand des Herstellers bezahlt man selbstverständlich mit. Und es steckt immerhin kein Megakonzern wie Apple dahinter, der das R&D eines solchen Produktes quasi quersubventioniert.



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Valentin Heisler
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3 Kommentare zu dem Artikel "Nomad Base Station Pro: Ist AirPower endlich da? | REVIEW"

  1. Max 11. Dezember 2020 um 17:09 Uhr ·
    damit seit ihr aber echt echt echt spät dran 😂
    iLike 0
    • Valentin Heisler 11. Dezember 2020 um 21:29 Uhr ·
      Also ich weiß nicht… Dafür, dass Nomad erst vor ca. 1,5 Jahren begonnen hat, die Base Station Pro zu entwickeln und sie Ende Sommer 2020 auf den Markt kam, bin ich recht zufrieden mit unserer Timeline :)
      iLike 4
  2. Chef vom Dienst 11. Dezember 2020 um 19:07 Uhr ·
    Dass Apple bis 2020 niemanden gefunden hat, der eine Ladematte entwickeln kann, ist allein dem Management anzukreiden. Es gibt so viele Genies, greift mal auf diese Leute zurück! Und die wollen ein Apple Car produzieren? Da bin ich aber neugierig. Bis es so weit ist, spare ich auf einen gebrauchten Mercedes-Benz.
    iLike 4

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