iOS 13 glänzte in den letzten Wochen nicht unbedingt durch eine herausragende Performance. Mit zahlreichen Updates musste Apple nervige Fehler aus der Welt schaffen, bei denen sich viele fragten, wie sie es bis in eine finale Version schaffen konnten. Dies war offenbar auch einer bestimmten Arbeitsweise geschuldet, die bei der Entwicklung von iOS 14 überwunden werden soll.
Apple stellt abermals seinen Softwareentwicklungsprozess um. Anlass ist der nicht unbedingt glatt verlaufene Start von iOS 13. Wie schon zu früheren Gelegenheiten, hat Apple auch diesmal durch eine ganze Reihe von kleinen Bugfix-Updates nachbessern müssen, mit denen Fehler behoben wurden, die im Alltag die Nutzer nerven. Ein prominentes Beispiel hier ist etwa das zeitweilig defekte Multi-Tasking unter iOS 13.
Dass sich all diese Schwächen ins System mogeln konnten, lag offenbar an der Art, wie die Entwickler derzeit arbeiten, berichtet nun die Agentur Bloomberg unter Berufung auf Quellen bei Apple. Danach haben Apples Entwickler neue Features und Ergänzungen in interne iOS-Entwicklungsversionen eingebaut, die noch nicht vollständig getestet und stabil waren.
In der Folge sei die Arbeit mit iOS-Testgeräten bei Apple zu einem regelrechten Alptraum geworden, in der diverse Module und Funktionen in verschiedenen Stadien der Stabilität vorgelegen haben. Schlussendlich wusste bei Apple niemand mehr über den Gesamtzustand der iOS 13-Codebasis bescheid.
iOS 14 wird anders entwickelt
Diese Fehler möchte man bei iOS 14 nicht wiederholen. Alle neuen Funktionen bleiben zunächst deaktiviert. Sie können mittels einer speziellen Konfiguration aktiviert werden, wenn man die Zeit dafür als reif ansieht. Genauso sollen sich diese möglicherweise noch unvollkommenen Features auch wieder abschalten lassen, womit iOS 14 wieder fehlerfrei, wenn auch um diese Funktionen erleichtert wird arbeiten können.
Ein böser Verdacht bestätigt sich
Eine weitere Erkenntnis aus diesem Bericht ist indes sehr interessant: Schon häufiger fragten sich Nutzer, wieso Apple so oft Features für eine neue Hauptversion ankündigt, diese sich dann aber verspäten. Nun offenbart sich zumindest ein Teil der Antwort: Denn schon Mitte Juni soll den iOS-Entwicklern klar geworden sein, dass der Zeitplan, der Apple auf der WWDC bis zum finalen Launch gesetzt hatte, nicht einzuhalten sein würde. Also gab man den Versuch auf, ein perfektes iOS 13-Erlebnis zu schaffen und hat die Beseitigung aller auftretenden Fehler schon zu diesem Zeitpunkt auf iOS 13.1 verschoben.
Verschärft wurde dieser Druck noch dadurch, dass iOS 13 auch mit den drei neuen iPhones von 2019 ausgeliefert werden würde. Bei Apple entschied man sich im August endgültig, für iOS 13.0 nur noch das nötigste zu tun, da man davon ausging, dass sich nur Apple-Hardcore-Fans sofort das neue iOS laden würden. Mit iOS 13.1 wollte man sich wieder eigenen Qualitätsstandards annähern.
Bleibt zu hoffen, dass der neue Entwicklungsprozess, der auch für macOS, watchOS und tvOS angewandt werden soll, die erhofften Besserungen bringt.
19 Gedanken zu „Bloomberg erklärt, wieso iOS 13 so fehlerhaft wurde und wie iOS 14 besser werden soll“
Die Kommentare sind geschlossen.