Das Magazin Consumer Reports (sowas wie die US-amerikanische Version der Stiftung Warentest) hat die neuen MacBook Pro (MBP) getestet und dabei die unbeständigen Akkulaufzeiten bestätigt. Diese lägen so deutlich auseinander, dass das Magazin den neuen MBP zum ersten Mal in der Geschichte der Baureihe keine Kaufempfehlung aussprach.
Seit dem Verkaufsstart der Laptops im November häuften sich online bereits Beschwerden von Kunden, die statt der beworbenen Akkulaufzeit von rund 10 Stunden bereits nach drei oder vier Stunden vor einem schwarzen Bildschirm saßen. Apple sah jedoch kein flächendeckendes Problem und entfernte lediglich die Restlaufzeit-Anzeige. Consumer Reports führte daraufhin eine Reihe von Tests auf drei verschiedenen MBP durch: je einem 13-Zoll-Modell mit bzw. ohne Touch Bar sowie dem 15-Zoll-MBP mit Touch Bar.
Für die Tests mussten die voll aufgeladenen Laptops bei einer typischen Bildschirmhelligkeit von 100 nits immer wieder zehn vorgegebene Websites über eine WLAN-Verbindung laden, bis sie sich schließlich abschalteten. Sowohl unter der ausgelieferten Version von macOS Sierra, als auch nach einem Update auf Version 10.2.2 lieferten die Tests vergleichbare Ergebnisse.
Während das Magazin allen Modellen Bestnoten in der Displayqualität und Rechenleistung bescheinigte, variierte die Akkulaufzeit während der Tests „dramatisch“: Beim 13-Zoll-Modell ohne Touch Bar lag die Akkulaufzeit zwischen 4,5 und 19,5 Stunden, mit Touch Bar sogar nur 3,75 bis 16 Stunden und das 15-Zoll-MBP mit Touch Bar schwankte zwischen 8 und 18,5 Stunden. Normalerweise sollten die Abweichungen zwischen den einzelnen Tests unter fünf Prozent liegen, doch die Abweichungen bei den neuen MBP seien so groß, dass ein Durchschnittswert der Akkulaufzeit keine verlässliche Angabe darüber liefere, was der Kunde erwarten darf. Aus diesem Grund habe das Magazin jeweils den kleinsten Wert veranschlagt und in die Berechnung der Endnoten eingerechnet. Da die Akkulaufzeit eines der wichtigsten Merkmale eines Laptops ist, hat dies die Benotung so stark beeinflusst, dass das Magazin keine Kaufempfehlung geben konnte.
Apple verweigerte eine Stellungnahme und verwies darauf, dass sich Kunden mit Problemen an AppleCare wenden könnten. In ähnlichen Tests von AppleInsider erreichten alle Modelle die versprochenen Akkulaufzeiten.
Bei seinen Tests nutzt das Magazin stets den Standard-Browser – beim Mac folglich den Safari. Nachdem die offiziellen Tests bereits abgeschlossen waren, führte das Magazin jedoch noch jeweils zwei weitere Durchläufe mit Googles Chrome-Browser durch und stellte fest, dass die Akkulaufzeit damit überraschend konstant hoch blieb. Man betont, dass man für ein aussagekräftiges Ergebnis noch zu wenig Daten habe, doch Betroffene könnten mit einem Browser-Wechsel probieren, zumindest vorerst eine Lösung zu finden.
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