In Russland könnte schon bald ein neues Gesetz Apples Provision im App Store kürzen. Die neue Vorgabe wird möglicherweise richtungsweisend in der aktuellen Debatte um die Höhe einer angemessenen Provision, die Unternehmen wie Apple und Google für sich reklamieren können.
Das russische Parlament stimmt möglicherweise bald über ein neues Gesetz ab, das die Provision deckelt, die Unternehmen wie Apple und Google in ihren App Stores beanspruchen können. Durch dieses neue Gesetz, falls es beschlossen wird, würde die maximal erlaubte Abgabe auf 20% gedeckelt, wie aus Agenturmeldungen hervorgeht.
Aktuell behalten sich Apple und Google 30% der Einnahmen aus App-Käufen und In-App-Abos im ersten Jahr vor. Danach fällt bei Apple die Provision auf die Hälfte und würde so unter der russischen Schwelle liegen, doch das Gesetz sieht noch weitere Einschränkungen vor.
Zwangsabgabe für lokale IT-Talente
Unternehmen wie Apple sollen ein Drittel der auf Basis der neuen 20%-Provision eingenommenen Beträge in Akademien zur Schulung lokaler IT-Experten investieren. Diese Auflage ist für Apple möglicherweise noch bitterer als die Kappung der Provision. Doch damit noch immer nicht genug: Alternative App Stores sollen ebenfalls vorgeschrieben werden. Damit wäre Apples geschlossenes Ökosystem am Ende.
Welche Auswirkungen das neue Gesetz, sofern es in Kraft tritt, auf Apple in Russland und allgemein hat, ist nicht absehbar. In der Debatte um die Provision dürfte es aber Wind in den Segeln von Unternehmen und Entwicklern sein, die sich um die Früchte ihrer Arbeit betrogen sehen. Zuletzt zeigte sich der Unmut überdeutlich am Fall Epic vs. Apple. Wir hatten verschiedentlich über die jüngsten Entwicklungen berichtet.
9 Gedanken zu „Provision im App Store: Russisches Gesetz sieht maximal 20% und weitere Auflagen vor“
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