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Pleite noch gefährlicher: Pegasus-Spyware-Entwickler will auch Schurkenstaaten beliefern

Sicherheit - Symbolbild

Die Spyware Pegasus gilt als eine der gefährlichsten Cyberwaffen der Welt. Sie wurde dazu entwickelt, Smartphones aller Art zu infiltrieren und ihre Besitzer auszuspionieren. Seit aber der Entwickler NSO Group auf einer Sanktionsliste der USA steht, geht es dem Unternehmen immer schlechter. Im Angesicht der Pleite schreckt der CEO offenbar vor nichts zurück: Jetzt will man auch Länder beliefern, die auf der eigenen roten Liste stehen.

Die Geschichte um die Spyware Pegasus ist inzwischen wohl vielen bekannt geworden: Die Software der israelischen NSO Group ist dazu geschaffen, Smartphones und andere Mobilgeräte zu infiltrieren. Kontakte, Nachrichten beziehungsweise E-Mails, Standortdaten, verschiedenste sensible Daten gelangen so in die Hände eines Angreifers, der es auf ein Opfer abgesehen hat. Sicherheitsforscher unter anderem von Google beschreiben Pegasus als extrem raffinierte Cyberwaffe.

Bei diesen Angreifern handelte es sich zumeist um staatliche Stellen in Ländern mit zumindest zweifelhaften Menschenrechtspraktiken, doch nicht ausschließlich: Auch EU-Mitglieder wie Polen und Ungarn nutzten oder nutzten Pegasus, etwa zur Bespitzelung von Journalisten. – so weit, so erschreckend, doch es kann noch schlimmer werden.

Verzweifelte und gefährliche Pläne

Denn als Pegasus auf immer mehr Geräten hochrangiger US-Politiker und Diplomaten gefunden wurde, setzte die US-Regierung NSO auf eine schwarze Liste, was alle Geschäfte mit US-Kunden unmöglich machte. Die Folgen für NSO waren verheerend, Apfelpage.de berichtete.

Das Unternehmen geriet an den Rand der Zahlungsunfähigkeit und war zeitweise kaum noch in der Lage, seine Gehälter zu zahlen. In dieser Situation kam der NSO-CEO Shale Hulio auf eine denkwürdige Idee, wie aus Zeitungsberichten hervorgeht: Er schlug vor, Pegasus auch an noch dubiosere Kunden zu verkaufen, Kunden, die selbst NSO-intern auf einer roten Liste standen, weil sie es etwa mit Menschenrechten noch weniger genau nehmen, als der bestehende Kundenstamm.

Investoren der Berkeley Research Group, denen er den Plan vorstellte und die eine Mehrheitsbeteiligung an NSO hielten, reagierten entsetzt.
Doch der CEO brachte einen verschlagenen Plan vor: Die neuen Geschäftskontakte sollten über eine neue Firma abgewickelt werden, die noch auf keiner Sanktionsliste stehen würde. Ob es am Ende dazu kommt, bleibt offen. Allerdings ist der bloße Gedanke, eine gefährliche Cyberwaffe wie Pegasus könnte, vollkommen jeder Regulierung beraubt, an diverse Fraktionen ohne jede rechtsstaatliche Legitimation geliefert werden, bereits erschreckend genug.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Pleite noch gefährlicher: Pegasus-Spyware-Entwickler will auch Schurkenstaaten beliefern"

  1. Aydin Appleseed 1. Juni 2022 um 21:43 Uhr ·
    Sorry, normal für mich auch kein Mittel der Wahl, aber hier funktioniert wohl im Sinne der Allgemeinheit nur Zwangsenteignung und Androhen von dem Schaden entsprechend langen Haftstrafen. Sowas ist echt ne Bedrohung, wie man ja am vergangenen Pegasus-Gate feststellen konnte
    iLike 2
  2. Hmbrgr 1. Juni 2022 um 23:23 Uhr ·
    Die Cyberwaffe Pegasus und Rechtsstaalichkeit schließen sich ja schon mal von vornherein aus! Jeder Staat, der das nutzt, hat sich von der Rechtsstaatlichkeit verabschiedet! Genau wie die usa mit ihrer NSA und CIA…
    iLike 1
  3. carepack 3. Juni 2022 um 14:11 Uhr ·
    Nutzten oder nutzten
    iLike 0

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