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Auch durch Apple-Klage: Pegasus-Entwickler NSO steht vor der Zerschlagung

Sicherheit - Symbolbild

Apples Klage war offenbar nur das letzte Schlagloch auf einer abschüssigen Piste: Die goldenen Zeiten der NSO Group scheinen vorbei zu sein. Sie steht hinter der Spyware Pegasus, die vor allem von autoritären Staaten gern genutzt wird, um ihre Kritiker zu bespitzeln. Aber auch westliche Regierungen waren oder sind Kunden von NSO, doch vielleicht nicht mehr lange.

Die NSO Group ist offenbar bald Pleite. Das israelische Unternehmen hat die Spyware Pegasus entwickelt, doch nun wird sie ihm zum Verhängnis. Zuletzt hatte Apple Klage gegen NSO eingereicht, Apfelpage.de berichtete. Der Vorwurf: Apple-Produkte und deren Nutzer werden durch Pegasus systematisch in der Integrität ihrer Daten beeinträchtigt. Die Klage wurde allerdings auch erst erhoben, nachdem die USA NSO auf eine Schwarze Liste des Handelsministeriums gesetzt hatte. Die Mitarbeiter eines anderen US-Ministeriums waren auch von Fällen von Pegasus-Spionage betroffen, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatte.

NSO will sich neu aufstellen

Die Perspektive von NSO ist schlecht. Die Gerichtsverfahren werden teuer, der Druck steigt. Zudem hat das Unternehmen zuletzt bereits lange rote Zahlen geschrieben. Nun möchte man Pegasus los werden, wie unter anderem Bloomberg berichtet. Der Unternehmensteil soll ausgegliedert und unter Mithilfe finanzstarker Investoren abgewickelt werden, doch der Erfolg ist fraglich.

Pegasus macht gut die Hälfte des Gesamtumsatzes aus  und ist der Kernbaustein der Geschäftsphilosophie des Unternehmens. Es bliebe abzuwarten, was von ihm bleibt, würde es herausgelöst. Zudem stellt sich die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit der neu ausgerichteten Firma, die etwa der kanadische Sicherheitsforscher Ronald Deibert aufbringt.

Dessen Standpunkt lässt sich so zusammenfassen: Jemandem, der lange Zeit seine Brötchen mit dem Vertrieb derart mächtiger Spionagesoftware unter anderem an Diktaturen verdient hat, wird man nie wieder vertrauen – ein guter Punkt.

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Roman van Genabith
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