Apple ist offenbar ein anstrengender Auftraggeber. Das könnte dazu führen, dass sich viele der Originals, die den neuen Streamingdienst mit Leben füllen sollen, verspäten – mit kaum absehbaren Folgen für das wichtige Projekt.
Apple möchte zwar möglichst früher als später in direkte Konkurrenz mit Netflix und Amazon eintreten und im Streaming von Serien und Filmen mitmischen, auf dem Weg dort hin stellen sich aber viele Herausforderungen und einige Hürden hat Apple sich offenbar selbst aufgebaut. Vor längerer Zeit berichteten wir schon, dass ein von Steven Spielberg verantwortetes Projekt seinen Showrunner verloren hat, nachdem der aufgrund zu strenger Forderungen die inhaltliche Ausrichtung betreffend hingeschmissen hatte.
Apple möchte seine Inhalte freundlich und positiv gestalten, familien- und kindgerecht. Wer aber heute einen Blick in Netflix und co. wirft weiß, das ist gerade so überhaupt nicht gefragt. Dunkle Bedrohungen psychotischer Wahngestalten sind das Stilmittel dieser Tage, grundlose Gewalt und viele ungeklärte, bohrende Fragen charakterisieren die meisten Neustarts im Streaming und weil Apple hier nicht mitziehen möchte, kommt es mehr und mehr zu Zerwürfnissen mit der Filmindustrie.
Studios: Apple mischt sich zu sehr ein und hat keinen Plan
Apple ist ein Auftraggeber, mit dem es schwer fällt, zusammenzuarbeiten, zitiert ein Zeitungsbericht Verantwortliche der Fernsehbranche. Die Auftragsvergabe und Produktionsprozesse seien intransparent und von zu weitreichenden Eingriffen in die inhaltlichen Aspekte gekennzeichnet, so weiter. Bestimmte Themen wie die negativen Auswirkungen von Technologie oder religiöse Konflikte möchte Apple auch aus den Serien heraushalten, heißt es und das wäre ein weiteres Problem: Diese Themen liebt Hollywood geradezu, lässt sich doch hier wunderbar und einfach ein katastrophaler Ausgang nach dem anderen herbeischreiben. Apple solle willkürlich Autoren einstellen und feuern, ohne dass ein Plan erkennbar sei. Zudem habe sich das Unternehmen noch nicht einmal über die technologischen Rahmenbedingungen klar werden können, die dem Streamingdienst zugrunde liegen sollen. So werden am Ende des Jahres wohl nur einige wenige Serien starten, wird in den Raum gestellt. Das passt zu früheren Gerüchten, wonach die wesentlichen Inhalte erst deutlich verspätet starten sollen. Das wäre für den neuen Streamingdienst ein Nackenschlag, von dem er sich kaum erholen dürfte. Am 25. März soll die Präsentation erfolgen, geht es aber wirklich erst Ende des Jahres zögerlich los, wird das Projekt eine Todgeburt.
20 Gedanken zu „Mit Apple lässt sich schwer arbeiten: Filmbranche ist genervt“
Die Kommentare sind geschlossen.