Apple findet sich gemeinsam mit anderen Tech-Giganten auf einer Liste von Unternehmen, die für Kinderarbeit in Afrika an den Pranger gestellt werden: Das Kobalt, das in den Akkus vieler Geräte steckt, wird zu großen Teilen in afrikanischen Konfliktregionen geschürft, unter teils erbarmungswürdigen Umständen. Apple weist die Kritik.energisch zurück.
Apple sieht sich aktuell einer Sammelklage gegenüber, in der dem Unternehmen vorgeworfen wird, Kinderarbeit zu tolerieren. Sie wurde von der Menschenrechtsorganisation International Rights Advocates vor einem Gericht in Washington eingereicht und auf der Anklagebank sitzt Apple nicht allein. Auch Tesla, die Google-Holding Alphabet, Dell und Microsoft werden in der Klage erwähnt.
Darin wird vor allem die Verwendung von Kobalt durch die genannten Unternehmen diskutiert. Das Metall wird bei der Herstellung von Batterien eingesetzt. Es ist möglich, den benötigten Anteil an Kobalt in modernen Akkus zu drücken, vollkommen darauf zu verzichten, ist derzeit in Consumer-Geräten aber nicht praktikabel.
Die weltweit größten Kobalvorkommen liegen auf dem Gebiet der Demokratischen Republik Kongo, einer von jahrzehntelangen blutigen Bürgerkriegen gezeichneten Region. Hier wiederum sind industrielle Konsortien und Kleinschürfer gleichermaßen am Werk, um das wertvolle Metall aus dem Boden zu holen. Auf diese Kleinschürfer zielt die Klage der Anwälte, die laut Medienberichten 14 afrikanische Familien vertreten: Diese arbeiten unter gefährlichsten Bedingungen und oft ohne jede Schutzausrüstung in selbst gegrabenen Tunneln und Stollen, wo viele der minderjährigen Arbeiter schwere Verletzungen erleiden oder getötet werden.
Apple weist Kritik zurück
Bis zu 20% des Kobalts, das aus dem Kongo ausgeführt wird, wurde von unabhängigen Kleinschürfern gewonnen. Für Abnehmer wie Apple ist es schwierig, die äußerst komplizierten Lieferketten bis zu ihrem Ausgangspunkt zurückzuverfolgen. Fraglos setzt sich Apple mit am energischsten dafür ein, möglichst konfliktarme Rohstoffe zu beziehen und drängt seine Zulieferer regelmäßig zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Es laufen auch Bemühungen seitens Apple, Kobalt direkt von den örtlichen Minenbetreibern zu kaufen, apfelpage.de berichtete. Darauf verweist das Unternehmen auch erneut anlässlich der eingereichten Klage. Wenn Zulieferer die von Apple definierten Mindeststandards nicht einhalten können oder wollen, fliegen sie aus der Lieferkette.
Realistisch ist eine völlige Transparenz der Kobaltlieferungen aus Afrika an den Endabnehmer allerdings nicht.
10 Gedanken zu „Kinder schürfen Kobalt für Apple und Tesla: Menschenrechtler reichen Sammelklage ein“
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