Apple könnte im laufenden Quartal doch weniger iPhone X-Einheiten verkaufen als zunächst vermutet, das prognostizieren Analysten von KGI Securities. Grund dafür ist, dass insbesondere Nutzer in China ihre Smartphones länger behalten als erwartet. Außerdem stören sie sich am Notch, die den verfügbaren Bildschirmplatz schmälert. Die Prognosen über Apples Absatzzahlen im laufenden Quartal bleiben damit weiter widersprüchlich.
Verkauft es sich galaktisch gut oder doch eher mäßig? Es ist derzeit ein großes Rätselraten angesagt, wenn wir versuchen, den Erfolg von Apples aktuellem iPhone-Lineup zu skizzieren. Tatsache ist, überwiegend wird von einer für Apple äußerst positiven Absatzsituation gesprochen. Während die meisten Prognosen Apple auf dem Weg zu neuen Rekorden sehen, mancherorts wurde gar von galaktischen Verkäufen gesprochen, gibt es immer wieder auch eher verhaltene Stimmen.
Eine davon erhebt sich nun bei den Marktforschern von KGI Securities, in einer neuen Notiz an Investoren geht das Unternehmen von etwas geringeren Absatzzahlen des iPhone X im laufenden Quartal aus.
Während andere Analysten mit 20 bis 30 Millionen verkauften Einheiten kalkulieren, rechnet man bei KGI eher mit 18 Millionen verkauften iPhone X. Die Gründe dafür liegen laut der Analysten vor allem in China. Dort entwickle sich die Nachfrage nicht so stark wie erhofft.
Notch verschreckt Chinesen
Dies habe einerseits den Grund, dass die Chinesen ihre Smartphone länger einsetzten als erwartet und daher mit einer Neuanschaffung noch zögerten. Diese Beobachtung stützt sich auf Absatzvorhersagen der chinesischen Smartphonehersteller Oppo und Huawei.
Ein anderer Grund ist dabei aber noch etwas interessanter: Laut KGI werden zahlreiche chinesische Nutzer vom Design des iPhone X abgeschreckt. Insbesondere am Notch stören sich die Chinesen, denn sie bevorzugen besonders große Bildschirme. Da das iPhone X zwar nominell eine höhere Displaydiagonale als das iPhone 7 Plus aufweise, Notch-bedingt aber weniger nutzbaren Platz auf dem Display anbieten könne, werde das iPhone X für chinesische Käufer weniger attraktiv.
Den 18 Millionen verkauften Einheiten im laufenden Quartal sollen 13 Millionen verkaufte iPhone X im nächsten Quartal folgen.
Insgesamt könnte Apple 62 Millionen iPhone X in diesem Jahr absetzen, was ein deutlicher Rückgang bei den Verkäufen des Flaggschiffprodukts bedeuten würde.
Die Vorgängermodelle iPhone 7 und auch das iPhone 6s verkauften sich zwischenzeitlich weiter gut, Apple tue stets gut daran, diese Modelle preislich attraktiver zu machen und noch länger am Markt zu lassen. Zumindest diese Beobachtung bestätigt sich auch in einer vorangegangenen Analyse: Das iPhone 7 Plus, nachdem Apple es merkbar günstiger machte, war 2017 das zweitmeist verkaufte Smartphone in China.
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