Siri ist nicht so gut, wie es sein könnte, sagen nun ehemals an deren Entwicklung beteiligte Apple-Mitarbeiter in Interviews. Apple habe die Assistentin zu früh ins iPhone gebracht und auch anschließend Fehler bei der Entwicklung gemacht. Mit der Kritik sind sie nicht allein.
Apples Siri war die erste Sprachassistentin in einem Telefon, inzwischen sind mit Amazons Alexa, Googles Assistant und Microsofts Cortana fähige Konkurrentinnen auf dem Markt und überzeugen durch Leistungen, die vielfach besser als die von Siri sind.
Immer wieder wird die Assistentin aus Cupertino von Experten, aber vor allem von Nutzern scharf kritisiert.
Mitarbeiter von Apple, die an der Entwicklung von Siri nach deren Kauf durch Apple beteiligt waren, schließen sich dieser Kritik nun an.
Apple habe zu früh zu viel gewollt. Das Feature bereits im iPhone 4s bereitzustellen, sei zu früh gewesen. Zwar wurde Siri damals noch als experimentell gekennzeichnet, die geweckten Erwartungen waren dennoch hoch und konnten nicht erfüllt werden.
Die technische Infrastruktur der ersten Siri-Variante für das iPhone soll bescheiden gewesen sein, heißt es. Dementsprechend ging sie auch sofort in die Knie, als das iPhone 4s in den Verkauf ging. Wir erinnern uns: Siri war damals tagelang praktisch nicht einsetzbar.
Nicht zuletzt darum hatte Apple die Funktion auch nur auf das neue iPhone 4s gebracht. Basteleien erlaubten es später, auch mit älteren iPhones Anfragen an Siri zu senden, was die Server zusätzlich belastete.
Sodann habe es Apple zu lange versäumt, Dritt-Entwickler einzubinden: Was gewöhnlich eine der größten Stärken Apples ist, ein eigenes Ökosystem um seine Produkte zu schaffen, beispielhaft gelungen mit dem App Store und auch in der Zubehörindustrie, schlug bei Siri vollständig fehl, wurde schlicht übersehen. SiriKit kam viel zu spät und wird bis heute nicht konsequent benutzt.
HomePod- und Siri-Entwickler arbeiteten lange nicht zusammen
Auch der Erfinder von Siri äußerte sich unlängst erst zu seiner Schöpfung. Er habe Siri mehr als smarten Reisebegleiter konzipiert, der Geschäftsreisenden unterwegs Aufgaben abnehmen und auftretende Probleme lösen sollte. Apple wollte dann aber zu viele Funktionen anbieten, sodass Siri auf vielen Gebieten zu langsam lernte und dadurch Nutzer enttäuschte.
Seit Jahren ist sich Apple dieser Problematik durchaus bewusst und versucht gegenzusteuern, zumal mit Erscheinen des HomePod eine überzeugende Performance der eigenen Sprachassistentin noch wichtiger geworden ist.
Doch gerade hier unterlief dem Unternehmen ein weiterer schwerer Lapsus: Die Entwicklungsteams von Siri und dem HomePod, beide bereits lange bei der Arbeit, trafen erst 2015 aufeinander und begannen, ihre Bemühungen aufeinander abzustimmen.
Zuvor hatte Apple gar geplant, den Smart Speaker ohne Siri zu bringen.
Zur Erinnerung: Amazons erster Echo mit Alexa erschien im Sommer 2015.
5 Gedanken zu „HomePod- und Siri-Entwickler zogen lange nicht am selben Strang: Apple-Mitarbeiter sprechen über Siri“
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