Apples Vorsprung bei Gesichtserkennungen vom Typ Face ID bleibt weiterhin bei zwei Jahren. Zuvor wurde dies auf den Entwicklungsvorsprung Apples zurückgeführt, doch es gibt noch einen anderen Grund, wieso die Konkurrenz es hier derzeit schwer hat.
Apples Face ID ist der Konkurrenz aus dem Android-Lager um etwa zwei Jahre voraus, das wurde bereits früher berichtet. Damals führten es Analysten vor allem auf den Vorsprung an Know-how zurück, den sich Apple inzwischen erarbeitet hat.
Zwar seien die Wettbewerber eifrig dabei, ebenfalls 3D-Gesichtserkennungen zu entwickeln, doch werde das noch eine Weile dauern.
Jüngstes Beispiel für diesen Trend ist das Galaxy S9 von Samsung, das zwar eine Gesichtserkennung besitzt, diese aber mittels einer Kombination aus Iris-Scan und einfacher Fotoerkennung realisiert.
Das Galaxy S10 soll schließlich dann eine 3D-Gesichtserkennung erhalten, wie wir zuvor berichteten..
Doch Entwicklung ist nicht das einzige, was die Konkurrenz zurückhält. Einer aktuellen Einschätzung aus Industriekreisen nach, hat sich Apple auch bei den Komponentenlieferungen einen kurzfristig uneinholbaren Vorsprung gesichert.
Apple hält den Daumen drauf
Eine zentrale Komponente der TrueDepth-Kamera, die im iPhone X Face ID realisiert, sind sogenannte VCSEL-Laser. Diese gibt es derzeit nur von recht wenigen Unternehmen und nicht in rauen Mengen, die Produktion ist nicht trivial.
Apple scheint nun alle verfügbaren Kontingente für sich reserviert zu haben.
Ein Unternehmen, das hier besonders weit vorangekommen ist, ist der Laser-Spezialist Finisar. Eben diese Firma hat Apple unlängst mit einer Finanzspritze von knapp 400 Millionen Dollar bedacht. Die Investition erfolgte aus Apples Fond für innovative Industriebetriebe, mit dem Cupertino besonders herausragende amerikanische Unternehmen unterstützen möchte.
Diese in Washington zweifellos gern gesehene Initiative unterstützt aber auch Apple, denn das Geld fließt in Unternehmen, die Schlüsseltechnologien für das iPhone liefern und häufig sind mit den Investitionen Exklusivvereinbarungen verbunden, die bewirken, dass etwa die Laser von Finisar nicht in Huawei-Smartphones wandern.
Auch andere Betriebe wie Lumentum und das österreichische Arns arbeiten an der Entwicklung von VCSEL-Lasern für den Massenmarkt und sind eigenen Angaben nach bereits mit ersten Abnehmern im Gespräch. Sie werden aber wohl nicht vor 2019 in größerem Umfang liefern können.
Bis dahin ist die zweite Generation von iPhones mit Face ID auf dem Markt, die fraglos noch ausgereifter sein wird als die im iPhone X verbaute Variante.
4 Gedanken zu „Face ID: Wie Apple sich seinen technologischen Vorsprung sichert“
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