iPhone X Prozessor thumb | iFixIt

9. Juni 2019

Roman van Genabith

Reparieren verboten: Apple kämpft weiter gegen unabhängige Handy-Werkstatt

Apples Vendetta gegen iPhone-Reparaturwerkstätten geht in die nächste Runde. Vor Gericht versucht das Unternehmen feststellen zu lassen, dass ein Reparatur-Shop keine Displays aus Drittquellen nutzen darf, um alte iPhones wieder flott zu machen. Eine andere Möglichkeit bietet sich aber nicht ohne weiteres.

Apple setzt seinen Kreuzzug gegen eine Reparaturwerkstatt für Smartphones in Norwegen fort. Diese bietet unter anderem auch Displayreparaturen für iPhones an. Einige Dutzend Displays waren vor geraumer Zeit beim norwegischen Zoll hängen geblieben und von dort aus wurde Apple benachrichtigt, wo man umgehend rechtliche Schritte gegen den Shop-Betreiber einleitete, wir hatten damals über den Fall berichtet. Stein des Anstoßes war das Apple-Logo, das auf den vermeintlichen Original-Komponenten war, bei denen sich aber wohl nicht um Originale handelte.

Apple möchte Reparaturen in unabhängigen Werkstätten verhindern

Apple argumentiert hier wie zuvor berichtet stets mit der Sicherheit der Kunden. Tatsächlich ist man wohl auch besorgt, schlampig ausgeführte Reparaturen könnten unzufriedene Kunden und letztlich eine Schädigung des Marken-Images produzieren, eine wirtschaftliche Komponente dürfte aber auch im Spiel sein, denn die Reparaturen bei Apple bringen dem Unternehmen Geld.

iPhone X Taptic Engine| iFixIt

Nun soll ein Berufungsgericht klären, ob der Shop das Recht hatte, die fraglichen Displays zu verwenden.

Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Die Shops stecken hier in einem Dilemma: Einerseits verlangt Apple die Verwendung von Original-Komponenten. Andererseits kommt man auf dem freien Markt legal kaum an sie heran.

Die einzige Alternative besteht darin, in Apples Programm für Autorisierte Service provider aufgenommen zu werden, was für den Schrauber an der Ecke nur selten eine Option sein dürfte.

Dennoch regt sich in den USA und Europa widerstand gegen Apples Verweigerungshaltung. Wie der Streit um das sogenannte Recht auf Reparierbarkeit letztlich ausgeht, ist noch lange nicht entschieden.

11 Gedanken zu „Reparieren verboten: Apple kämpft weiter gegen unabhängige Handy-Werkstatt“

  1. Find ich eher schade, dass Apple es versucht zu verhindern. Wäre Super gewesen könnte ich nen Originalen Akku Online kaufen.
  2. Das Argument „Apple fürchtet bei schlechter Ausführung von Werkstätten“ um ihr Image kann ich nur bekräftigten. Es gibt genug Hinterhof Schrauber die von der Materie „Apple“ keine Ahnung haben und auch nicht besonders seriös handeln. Oft wird ein Display als Original Apple verkauft und auch der volle Preis kassiert, als wenn Apple es instandgesetzt habe.
    • Ich habe bei Apple mein iPhone 6 wegen Displayschaden in Rep. gegeben, und habe es „verbogen“ zurück bekommen, erst nach langen beweisen und Druck machen habe ich ein Austausch Gerät bekommen
      • Ergänzung… dass das vertrauen zu Apple erstmal weg war ist verständlich…man muss sich auch sicher fühlen, wenn man schon ein teures Gerät beim Hersteller zur Rep. Abgibt
    • Das liegt wohl eher daran das Apple gut daran verdient und die „Hinterhofschrauber“ ein Dorn im Auge sind, Apple verdient dadurch weniger. Bei Apple kostet es doppelt bis dreifach so viel als im Hinterhof. Warum sollte ich da zu Apple gehen. So viel besser sind die auch nicht.
  3. Liebes Apfelpage Team, Ich verstehe, dass ihr euch über Werbung finanzieren müsst. Aber könnt ihr bitte die automatisch abspielenden Videos von der Website entfernen? Immer wenn ich Musik höre und auf ein Artikel klicke, wird die Musik pausiert, weil das Video angespielt wird. Das ist ziemlich nervig. Beste Grüße,
  4. Wenn man bestrebt ist,Reparaturen für Apple Produkte anzubieten,soll man sich autorisieren lassen und gut is.Das ist doch fast überall so.Sollte dennoch der Geiz siegen….sollte jedem bewusst sein,dass jeglicher Anspruch auf Garantie und Sicherheit verloren geht.

Die Kommentare sind geschlossen.