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WSJ: Apple macht manche Gerätereparatur unnötig teuer

M1-MacBook 2020 - iFixit

Apple-Produkte zu reparieren, kann teuer werden: Das liegt auch, aber nicht nur, an der Komplexität moderner Technik. Ein weiterer Grund ist aber Apples Reparaturpraxis, wie ein neuer Feldtest zeigt. Er wurde veröffentlicht, während in den USA die Debatte um ein verschärftes Gesetz für vereinfachte unabhängige Reparaturen diskutiert wird.

Apple-Produkte sind schwer zu reparieren, das haben sie allerdings mit den meisten heute verkauften Smartphones und Notebooks aller Hersteller gemeinsam. Ein Gutteil der Schwierigkeiten bei der Reparatur dieser Geräte liegt in der zunehmenden Packungsdichte und Komplexität begründet. Viele Komponenten werden verklebt und verlötet, oft lässt sich bei Beschädigungen nur noch die gesamte Komponente tauschen – oft, aber nicht immer: Das zeigte zuletzt Joanna Stern, eine bekannte Tech-Redakteurin des WSJ.

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In einem Feldtest nahm sie sich Apples Reparaturpraxis vor – beispielhaft nachgebildet mit zwei defekten MacBooks, beide mit einem veritablen Wasserschaden vorerst in ein nasses Grab gesunken.

Apple könnte Reparaturen unnötig teuer machen

Mit einem MacBook Pro 2017 und einem MacBook Air 2020, beide durch Wasserschäden unbrauchbar geworden, suchte sie verschiedene Reparaturwerkstätten in New York auf. Diese konfrontierten sie mit sehr verschiedenen Preisen. Apple rief für Schäden am MacBook Pro eine Reparaturpauschale von 999 Dollar auf, 899 Dollar für die Reparatur selbst zuzüglich einer 100 Dollar-Arbeitspauschale. Das MacBook Air 2020 käme mit 799 Dollar günstiger weg, kostet aber auch nur 999 Dollar im Neukauf.

Daraus machten verschiedene Werkstätten verschiedene Preise, die oft deutlich über dem Neuwert der Produkte lagen. Eine unabhängige Werkstatt brachte das MacBook Pro für 325 Dollar wieder in Schwung. Die defekte Wi-Fi-Komponente auf dem Logic Board konnte repariert werden, indem ein anderes MacBook ausgeschaltet wurde – ein von Apple nicht vorgesehener Weg, aber einer, der funktionierte.

Beim MacBook Air ging das nicht: Den Reparaturspezialisten mangelte es an Komponenten und Spezifikationen, um dem Gerät noch helfen zu können. Apple indes erklärt, nur die Reparatur unter Nutzung vollständiger Originalteile sei ein praktikabler Weg, Geräte wieder herzurichten.

Aktuell wird von der amerikanischen Aufsichtsbehörde FTC ein verschärftes Recht auf Reparatur evaluiert, am Schluss dieser Untersuchung könnte es sich erweisen, dass die Regulierer und der Gesetzgeber eine ganz andere Auffassung sinnvoller Reparaturmaßnahmen haben.

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Roman van Genabith
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