Die Ampelregierung möchte den ÖPNV attraktiver gestalten und hat nach langem Tauziehen das sogenannte Deutschlandticket auf den Weg gebracht, welches zu einem Preis von 49 Euro gebucht werden kann. Nutzer müssen sich ab kommender Woche auf eine wichtige Änderung einstellen, welche die Attraktivität nochmals sinken lässt.
Bei Verspätung kann nicht mehr auf den ICE ausgewichen werden
Grundsätzlich gilt das Deutschlandticket im Fern- und Regionalverkehr, die Nutzung von IC und ICE ist jedoch ausgeschlossen, mit einer Ausnahme. Weist der Fernzug eine Verspätung von mehr als 20 Minuten auf, konnte man auf einen ICE ausweichen. Zwar musste man sich dafür ein Ticket kaufen, im Anschluss konnte man sich über das Fahrgastrechteformular den Preis vollständig erstatten lassen. Diese Möglichkeit wird nun ersatzlos gestrichen, wie die Deutsche Bahn hier mitteilt.
Warten oder in die Tasche greifen
Diese Regelung greift am kommenden Dienstag, den 15. August 2023. Inhaber eines Deutschlandtickets müssen dann entweder warten oder eine reguläre Fahrkarte für den ICE kaufen. Die Deutsche Bahn begründet dies mit einem Verweis auf § 3 der Eisenbahn-Verkehrsordnung (EVO). Diese würde das Deutschlandticket als sogenanntes „Angebot mit erheblich ermäßigtem Beförderungsentgelt“ definieren.
Taktung und Infrastruktur sind das eigentliche Problem
Wir stehen dem Angebot kritisch gegenüber, das ist hinlänglich bekannt. Wir honorieren, dass mit dem Deutschlandticket der Tarifdschungel entfällt, doch das eigentliche Problem ist in unseren Augen die mangelhafte Infrastruktur, welche dann außerhalb der Ballungszentren unter anderem zu einer vollkommen unzureichenden Taktung führt. Hinzu kommen noch die Züge, die oft in einem desolaten Zustand sind. Last but not least kommen regelmäßige Überbuchungen zum Tragen, welche die Deutsche Bahn offenkundig bewusst auch bei der aufpreispflichtigen Sitzplatzbuchung zulässt.
21 Gedanken zu „Wichtige Änderung am Deutschlandticket macht das Angebot noch unattraktiver“
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