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Produktcheck SonoFlow: Was kann 1MORE´s Over Ear für 100 Euro?

Wer gute Over-Ears mit gutem Sound und ANC haben möchte, muss tief in die Tasche greifen: Apple, Bose, Bowers & Wilkins, Sennheiser und Sony verkaufen ihre Modelle für deutlich über 350 Euro. 1MORE möchte hingegen zeigen, dass dies auch für 100 Euro möglich ist und herauskam der SonoFlow. Was der kann und wo eventuelle Schwächen liegen, klären wir hier. 

Wer ist 1MORE

1MORE ist hier bei uns kein gänzlich unbekannter Hersteller, immerhin haben wir mit dem SonoFlow den bereits dritten Kopfhörer im Produktcheck. 1MORE wurde erst 2014 in den USA von seinem Chairman, Dave Russell, und CEO, Tim Burton gegründet und konnte sich dank einer strategischen Partnerschaft mit Xiaomi als erster Kopfhörerhersteller eine THX-Zertifizierung sichern. Dies war die Grundlage, um in den letzten vier Jahren insgesamt 12 CES Innovation Awards abstauben zu können. Damit das Ganze auch soundtechnisch ins Ohr geht, hat man sich zudem die Dienste des vierfachen Grammy-Gewinner Luca Bignardi gesichert. Das klingt vielversprechend und sowohl der EVO als auch der ComfoBuds Mini wussten zu überzeugen. Wir haben also gewisse Erwartungen.

Was kommt bei uns an

1MORE hat uns bisher mit hochwertigen Verpackungen verwöhnt und der SonoFlow macht da keine Ausnahme. Die Kartonage ist hochwertig, es gibt so gut wie kein Plastik. Auf der Vorderseite gibt es das Logo für High-Res-Unterstützung, das macht neugierig. Auf der Rückseite sind gewohnt die technischen Details in aller Ausführlichkeit vorhanden.

Der Hersteller liefert den SonoFlow in einem schlichten Transportcase aus, dazu ist noch ein ein USB-C-auf-USB-A-Kabel zum Laden und ein Klinkenkabel vorhanden. Zusammen mit den üblichen Schnellstartguides hat sich der Lieferumfang damit auch schon erschöpft.

Der Lieferumfang des SonoFlow

Noch ein Wort zum Transportcase: Dieses ist ein Hardshell-Case und ausgesprochen robust. Der graue Stoff ist zwar funktional, jedoch auch weniger anfällig für Schmutz.

Die Specs des SonoFlow

Die technischen Daten sagen natürlich wenig über die Leistung aus, sie sind jedoch immer einen Blick wert. Im Fall des SonosFlow wird neben High-Res auch High Res wireless audio unterstützt:

  • Größe und Gewicht der Kopfhörer: 70 × 192 × 82 mm (HxBxT) mit einem Gesamtgewicht von 250 Gramm
  • Ohrpolster aus Kunstleder mit Memoryfoam
  • 40 mm Treiber mit Audio-Tuning von 4-fachem Grammy-Gewinner Luca Bignardi
  • DLC-Treiber
  • Frequenzbereich: 2.400 GHz – 2.4835 GHz
  • Bluetooth 5.0 mit Unterstützung für HFP, AAC und LDAC – ermöglicht eine Datenrate von 900 kbit/s bei 24 bit/96 kHz
  • 12 auswählbare EQ-Presets
  • Impedanz von 32 Ohm
  • Dual-Device-Konnektivität
  • QuietMax Hybrid Noise Cancelling sowie Transparenzmodus
  • 5 enhanced Mikrofone für Anrufe
  • 720 mAh großer Akku mit bis zu 50 Stunden Laufzeit bei ANC, ansonsten bis zu 70 Stunden Laufzeit
  • 5 Minuten Fast Charging ermöglicht 5 Stunden Spielzeit
  • Vollständige Aufladung braucht 80 Minuten

Verarbeitung

Bei der Verarbeitung setzt 1MORE größtenteils auf Kunststoff, was mit Blick auf die UVP von 100 Euro auch nicht verwunderlich ist. Dennoch ist alles solide verarbeitet, nichts knarzt oder wackelt. Auch das Gelenk ist aus Kunststoff, macht jedoch ebenfalls einen soliden Eindruck. Der größte Vorteil daraus ist natürlich das recht niedrige Gewicht für einen Over-Ear-Kopfhörer, gerade einmal 250 Gramm bringt der SonoFlow auf die Waage.

Die Verarbeitung des SonoFlow

Überraschend gut sind die Ohrpolster, die aus Kunstleder und Memoryfoam bestehen. Die fühlen sich angenehm an und drücken nicht zu. Gerade für Brillenträger ein wichtiges Kriterium. Zu Steuerung hat der Hersteller der rechten Hörmuschel diverse Tasten spendiert, auch eine Touchoberfläche hat man verzichtet. Die Knöpfe sind leider etwas schwergängig und klingen sehr „clicky“.

Tragekomfort

Das geringe Gewicht in Kombination mit dem Anpressdruck und den komfortablen Ohrpolstern münden in einem überraschend guten Tragekomfort. Selbst längere Sessions sind kein Problem, dafür ist am Tragebügel auch weiteres Polster vorhanden. Das liegt auch an der Hitzeentwicklung, für heiße Sommertage ist er jedoch nicht zu empfehlen.

Einrichtung

Die Einrichtung ist schnell erklärt: Den Kopfhörer in den Einstellungen via Bluetooth koppeln und dann die 1MORE-App herunterladen. Darüber sind dann die weiteren Einstellungen vorzunehmen. Direkt nach Start gibt es den visuellen Quickstart-Guide.

In der App kann man dann den Equalizer einstellen, einen individuellen Hörtest bietet der SonoFlow allerdings nicht. Insgesamt bietet der SonoFlow 12 EQ-Presets an, wir haben die Einstellung auf Studio gelassen. Dieser Preset ist von Luca Bignardi abgestimmt worden und soll die bestmögliche Soundqualität bieten. Außerdem lässt sich in der App zwischen ANC, Transparenzmodi und Aus wechseln, die Firmware updaten und die Multipoint-Verbindung einstellen.

Der Sound – es hätte mehr sein können

Die High-Res-Unterstützung sowie die 40 mm-Treiber mit DLC-Membran haben gewisse Erwartung bei uns geweckt. Das ist ein diamantartiger Kohlenstoff, der bei gleichzeitiger Härte eine geringe Reibung aufweist. Damit soll der SonoFlow in der Lage sein, rhythmische Bässe mit warmen Mitten und knackigen Höhen zu kombinieren. Um den Sound zu überprüfen, wurde die eigens zusammengestellte Test-Playlist von Apple Music (Affiliate-Link) genutzt, hier ist ja Lossless vorhanden.

Sound ist natürlich immer subjektiv, doch der Kopfhörer hat uns mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Der lang ist etwas wärmer abgestimmt, jedoch ohne zu verfärben. Die Bässe kommen satt und druckvoll im Ohr an. die Mitten können eindeutig zugeordnet werden und die Höhen setzen sich klar ab. Damit ist auch eine Tiefenstaffelung im Sound wahrnehmbar. Aber die Mitten und Höhen könnten noch klarer sein und wir waren überrascht, dass die Höhen in den hohen Lautstärken fast schon unangenehm scharf waren – so als würde dem Kopfhörer die Power fehlen. Das ist überraschend, schließlich haben wir hier 40-mm-Treiber verbaut. Nicht falsch verstehen, man kann auch länger ohne Probleme Musik damit hören – und wie lange, verraten wir etwas später, doch der mit zunehmender Lautstärke klingt der SonoFlow angestrengt.

ANC

Allerdings muss ma nicht auf maximaler Lautstärke hören, der Kopfhörer verfügt ja über ANC. Wobei ANC nicht ganz korrekt ist, es handelt sich hier um Hybrid Noise Cancelling. Dafür setzt 1MORE auf einen eigens entwickelten Algorithmus. Das funktioniert leider eher mäßig, die Außengeräusche kommen dennoch recht laut an. Der Hersteller kann hier natürlich noch mit einem Firmwareupdate nachliefern, keine Frage. An den Mikrofonen kann es nicht liegen, die sind gut. Das zeigt sich nämlich an der Gesprächsqualität. Die Stimme kommt klar und unverfälscht beim Gegenüber an. Man kann zwischen den Modi ANC, Transparenzmodus und Aus auch mittels Taste hin- und herschalten.

Akkulaufzeit

In einer Disziplin ist der SonoFlow jedoch unangefochtene Spitze und das ist die Akkulaufzeit. Der Over-Ear hält voll aufgeladen ohne ANC satte 70 Stunden durch, mit ANC sind es immer noch beeindruckende 50 Stunden Spielzeit. Da kann kein anderer Hersteller aktuell mithalten:

  • Bose Headphoes 700: 20 Stunden/ 17 Stunden mit ANC
  • Bose QC 45: 24 Stunden/ 20 Stunden mit ANC
  • Sony WH-1000XM5: 30 Stunden mit ANC
  • Apple AirPods Max: 20 Stunden mit ANC

Aufgeladen wird der Kopfhörer übrigens über USB-C, eine volle Aufladung benötigt knapp anderthalb Stunden. Was noch wichtig ist: Ist der Kopfhörer leer, lässt sich mit dem mitgelieferten Kabel dennoch Musik hören. Der SonoFlow lässt sich also passiv betreiben.

Kritik

Es gibt ein paar Dinge, die uns nicht gut gefallen haben. Da wären die Tasten: Dass diese etwas „clicky“ klingen sei geschenkt. Doch die Anordnung ist so unergonomisch, was sich bei der Powertaste bemerkbar macht. Um die zu drücken, muss man die Hand verrenken. Hier sollte man den Kopfhörer vor dem Aufsetzen einschalten bzw. nach dem Absetzen ausschalten. Außerdem hat der Kopfhörer keine Trageerkennung. Nimmt man den Kopfhörer ab, spielt er munter weiter. Zudem hätten wir uns für die Ansage des Akkustatus eine Prozentangabe gewünscht, wenngleich bei den Akkulaufzeiten wir nicht das Problem hatten, dass der Akku des SonoFlow unerwartet schnell zur Neige geht.

Fazit

Die Verarbeitung ist absolut solide, der Tragekomfort überraschend gut. Der Sound hat Potenzial, welches vereinzelt auch aufblitzt. Hier sollte 1MORE dringen mittels Firmwareupdate noch einmal Hand anlegen, das Gehörte wird der verbauten Technik nicht ganz gerecht. Das ANC lässt sich genauso beschreiben. Die größte Stärke ist aber die Akkulaufzeit, die ist unerreicht. Wer also auf der Suche nach einem Dauerläufer ist, der kommt um den SonoFlow nicht herum. Für rund 100 Euro ist das ein solides Gesamtpaket, zumal sich aktuell noch mittels Gutschein, direkt auf der Produktseite aktivierbar, 20€ sparen lassen. Und dafür ist der Kopfhörer ein No-Brainer:

 


 


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Patrick Bergmann
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1 Kommentar zu dem Artikel "Produktcheck SonoFlow: Was kann 1MORE´s Over Ear für 100 Euro?"

  1. Bambusradler 1. November 2022 um 19:05 Uhr ·
    Ich bin überrascht, das da überhaupt was zu hören ist. Der angegebene Frequenzbereich von 2.400 GHz – 2.4835 GHz liegt weit ausserhalb dessen, was Menschen hören können. Der Blödsinn steht zwar so eins zu eins auf der Packung, aber muss man wirklich jeden Mist wiederkäuen, ohne drüber nachzudenken was für einen hanebüchenen Unfug man da verzapft? Menschen können in der Regel zwischen 20 Hz und 20 kHz hören, aber im GigaHz-Bereich?
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