Apples App Store macht offenbar beim Kinderschutz eine schlechte Figur: Minderjährige haben keine Probleme, Apps zu laden und zu nutzen, die Pornobilder enthalten oder zum Glücksspiel einladen. Apples Schutzmaßnahmen hiergegen erwiesen sich als weitgehend wirkungslos, moniert eine jüngst vorgestellte Untersuchung.
Kinder genießen im App Store von Apple offenbar weitgehende Freiheiten, zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung, die zuletzt von der Organisation Campaign for Accountability durchgeführt und deren Ergebnisse nun vorgestellt wurden. Diese ergibt: Kindern fällt es verhältnismäßig leicht, im App Store Apps zu laden, die etwa Porno-Inhalte oder explizite Bilder anbieten und diese auch zu verwenden.
Auch Glücksspiel-Apps ließen sich von Minderjährigen weitgehend problemlos nutzen, so der Untersuchungsbericht. Deren Autoren hatten einen Test-Account eines vermeintlich 14-jahre alten Jungen eingesetzt, über den problemlos 75 Apps geladen und auch genutzt werden konnten, die die erwähnten Anwendungsfelder abdeckten.
Apple passiv bei Kinderschutz und App-Betreiber wenig engagiert
Diese Apps seien sämtlich für Nutzer ab 17 Jahren entwickelt und angeboten worden, heißt es. Erstens führte dies nicht zur Verhinderung der Downloads, zweitens liege das Problem häufig bei den App-Betreibern. Deren Mechanismen zur Altersverifizierung seien häufig derart einfach und anspruchslos angelegt, dass sie leicht zu umgehen sind.
Apple und die Entwickler würden sich hier jeweils die Verantwortung zuschieben, moniert die Untersuchung. Apple habe schon dabei versagt, laut eigenen Angaben minderjährige Nutzer daran zu hindern, Apps für Erwachsene zu installieren, zitiert eine Pressemitteilung der Studienautoren Michelle Kuppersmith von der Campaign for Accountability.
Diese Art Öffentlichkeit ereilt Apple vor dem Hintergrund der zuletzt hochkochenden Debatte um das neue Kinderschutzpaket in iOS 15 zweifellos zur Unzeit.
6 Gedanken zu „Pornos und Glücksspiel: Kinder im App Store sind nicht gut geschützt“
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