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Offener Brief vieler Bürgerrechtler ruft Apple auf, neues Kinderschutzprogramm zu stoppen

Apple Initiative für mehr Kinderschutz - Apple

Der Widerstand gegen Apples neue Maßnahmen für einen wirksameren Kinderschutz reißt nicht ab: Zuletzt sprachen sich zahlreiche NGOs weltweit gegen eine Einführung der neuen Maßnahmen aus. Auch aus dem deutschen Bundestag gab es kritische Stimmen. Apple hält bislang allerdings an seiner Linie fest.

Apple stößt mit seinem Projekt, den Kinderschutz durch neuartige Technologien auf iPhone und iPad sowie Mac weiter voranzutreiben, auf fortgesetzten Widerstand. Zuletzt sprachen sich knapp 100 Organisationen dafür aus, die neuen Maßnahmen nicht einzuführen, darunter findet sich etwa das amerikanische Center for Democracy & Technology. Auch verschiedene deutsche Parteien sind unter den Unterzeichnern, sowie die Electronic Frontier Foundation, eine bekannte Bürgerrechtsorganisation.

Angst vor der Büchse der Pandora

Die in dem Schreiben geäußerte Sorge ist, dass mit Apples neuem Maßnahmenpaket die Büchse der Pandora geöffnet worden sein könnte. Grundsätzlich respektieren die Unterzeichner Apples Anliegen, Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen, fürchten aber eine übergriffige Nutzung weiterer Akteure wie etwa politischer Parteien oder repressiver Regierungen, die letztendlich zum Schaden unzählicger Menschen sein könnte.

Apple hatte dieser Sorge bereits mehrfach entgegengesetzt, dass man sich entsprechenden Wünschen von Regierungen nicht beugen wird, allerdings ist diese Zusicherung vor dem Hintergrund von Apples Historie mit Blick auf staatlichen Druck wenig glaubhaft. Dem neuen Scanner für Nacktbilder in iMessage bringen die Unterzeichner ebenso große Ablehnung entgegen. Hier wird die berechtigte Sorge zum Ausdruck gebracht, Apple könnte mit diesem Schritt den Anfang vom Ende der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeläutet haben.

Die neuen Maßnahmen, die wir in dieser Meldung im Detail beschrieben haben, sollen ab Herbst als Bestandteil von iOS 15 und macOS Monterey ausgerollt werden.

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Roman van Genabith
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11 Kommentare zu dem Artikel "Offener Brief vieler Bürgerrechtler ruft Apple auf, neues Kinderschutzprogramm zu stoppen"

  1. Blub 20. August 2021 um 08:53 Uhr ·
    Einfach mal iOS 15 nicht installieren und sein iPhone Kauf auf später verschieben. Ich sehe das auch kritisch und Apple wird sich beugen und die Technologie zur Verfügung stellen. Apple hat sich in China schon verbogen. Eigentlich eine gute Sache was Apple da vorhat, ich glaube aber nicht das sich Apple lange dagegen wehren kann diese Technologie gewissen Organisationen zur Verfügung zu stellen. Die Leute sind nicht blöd. Jeder möchte Kinder schützen, so kann man wunderbar sowas einführen.
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    • Klamur 20. August 2021 um 09:05 Uhr ·
      Das gilt nicht für Deutschland.
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    • Thorsten 20. August 2021 um 09:23 Uhr ·
      Läuft schon längst, Hacker haben in iOS 14.3 eine frühe Version davon gefunden. Steht bei I Top News und Heise .
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  2. Klamur 20. August 2021 um 09:06 Uhr ·
    Apple muss diesen Wahnsinn der anlasslosen Massenüberwachung sofort beenden. Das darf nicht sein.
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    • ohne Punkt und Komma 20. August 2021 um 15:22 Uhr ·
      Du schreibt daher als würde Apple schon Jahre lang jeden überwachen. Es geht nur um eine bestimmte Gruppe von Menschen die hier Apple überwachen möchte. Es ist schon perfide Kinderpornografie zu erstellen und zu teilen. Das möchte und muss Apple unterbinden. Mich interessiert Datenschutz auf dieses Thema bezogen gar nicht.
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      • Tom Jodelbayer 20. August 2021 um 19:54 Uhr ·
        darum geht es überhaupt nicht! Wenn eine Sache geöffnet wird ist das nur ein Türöffner für andere Maßnahme. Die Diktatoren der Welt reiben sich schon jetzt die Hände und die TALIBAN, bekanntlich sehr technikaffin, wetzen und schärfen schon mal ihre mittelalterlichen Langschwerter und Dolche. Für den Anfang auf Signal umsteigen, und wenn Apple diese Haltung nicht aufgibt, werde ich mein Unternehmen von Apple lösen. (immerhin 500 MA- Arbeitsplätze, sowie iPads und iPhones wären davon betroffen) Ich glaube die verlieren ungern Platinkunden.
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      • TommiW 20. August 2021 um 22:28 Uhr ·
        Du glaubst ernsthaft Apple scannt bestimmte Bilder für Taliban? Und wo ist da der Türöffnet? Wenn irgendein Land einen Uploadfilter für bestimmte Inhalte gesetzlich vorschreibt, dann werden alle das einrichte, egal ob Windows, Android oder iOS. Oder glaubst Du ernsthaft Google oder Microsoft könnten das nicht? Solange es so bleibt, wie von Apple geplant, dann ist das ok. Sollten irgendwelche Staaten da mehr fordern, dann ist es Sache des Volkes das zu verhindern. Aber weder Apple noch Google würden das „heimlich“ machen, denn das würde denen Milliarden an Strafzahlungen kosten.
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  3. carepack 20. August 2021 um 11:29 Uhr ·
    Wie wohl der Algorithmus angelernt wird? Alleine das ist schon fragwürdig und außerdem kommt die identifikation viel zu spät. Da ist das material doch schon erzeugt. Lieber das geld und die mühe in eine wirkliche prävention / task force stecken, die verhindert, dass so etwas entsteht
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    • TomW 21. August 2021 um 12:54 Uhr ·
      Wie soll das funktionieren? Man kann nur die Verbreitung von bereits bekanntem Material verhindern – so wie es Apple machen will, oder eine KI entwickeln, die jegliche Kinderpornografie erkennt, aber das würde viel mehr falsche positive Meldungen erzeugen. Es ist schließlich nichts Neues was Apple da macht, Microsoft, Google, Amazon und Facebook machen das seit Jahren auf ihren Servern. Und wenn ich lese, dass allein in der Schweiz pro Jahr 5000 Nutzer KiPo-Material darüber verbreiten, dann ist das nicht „zu spät“.
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  4. Lucario 20. August 2021 um 12:39 Uhr ·
    Nacktbilder? Sprich wenn zwei Partner sich da was schicken wird es auch gescannt bzw. gemeldet?🤔
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    • Roman van Genabith 20. August 2021 um 12:41 Uhr ·
      Nein, nochmal zur Erklärung: das greift in einer iCloud-Familienfreigabe bei Accounts, die als Kindern unter 13 Jahren zugehörig eingerichtet wurden.
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