Kaum ein Markt ist so schnelllebig wie die Bodenpflege, wobei wir hier die Staub- und Wischroboter meinen. Im gefühlten Monatstakt kommen neue Spitzenmodelle auf den Markt, vornehmlich von chinesischen Herstellern. Deshalb muss ein Pionier nun die Segel streichen.
iRobot ist insolvent
Anfang der 2000er brachte iRobot den ersten Staubsaugerroboter auf den Markt und verkaufte seitdem über 40 Millionen Geräte. Doch der zunehmende Konkurrenzdruck aus dem Reich der Mitte brachte das Unternehmen in Schieflage. Die Rettung sollte ein Deal mit Amazon werden. Dieser wurde von den Wettbewerbsbehörden untersagt und Amazon trat davon zurück, Apfelpage berichtete. Nun hat der Hersteller bestätigt, dass er insolvent ist. In Delaware wurde ein Insolvenzantrag nach Chapter 11 eingereicht. Gleichzeitig gab iRobot bekannt, dass der chinesische Produzent Picea Robotics die angeschlagene Firma übernehmen wird. Dieser fungierte bereits als Zulieferer für den Hersteller.
Es war ein MIT-Projekt
Drei MIT-Robotiker hatten iRobot 1990 zunächst für Verteidigungs- und Raumfahrtanwendungen gegründet. Mit dem Roomba gelang 2002 der Durchbruch im Konsumentengeschäft, 2005 wagte man den Börsengang. Der Roboter-Staubsauger wurde zum Erfolg und machte das Unternehmen zum bekannten Namen im Bereich automatisierter Haushaltsgeräte. Doch Lieferengpässe während der Coronapandemie und der immer größer werdende Konkurrenzdruck waren der Anfang vom Ende.
Betrieb soll weitergeführt werden
Kunden, die einen Staubsaugerroboter von iRobot im Einsatz haben, können zunächst aufatmen: Der Betrieb soll ohne Unterbrechungen weiterlaufen. App-Funktionen, Kundenservice, weltweite Partnerschaften und Lieferketten bleiben intakt. Das Unternehmen mit Sitz in Bedford, Massachusetts, beschäftigt laut Gerichtsdokumenten 274 Mitarbeiter. Wie es mittel- und langfristig aussehen wird, ist indes unklar. Bitter für dsie bisherigen Stammaktionäre, ihre Aktien sind durch das Insolvenzverfahren absolut wertlos.


