Ein Film, der sich dem Gschmak des Nutzers anpasst und mal so, mal so ausgeht? Das gibt es vielleicht irgendwann bei Netflix. Der Streamingdienst bastelt an innovativen Formaten und Funktionen herum.
Netflix und Amazon sind in der Schlacht um das beste Streamingerlebnis gefangen und bereit, die erstaunlichsten Sachen auszuprobieren. Ob sie dem Zuschauer gefallen? Keine Ahnung, räumt Greg Peters, bei Netflix verantwortlich für neue Produkte, ein. Vielleicht wolle der Zuschauer auch einfach nur Fernsehen, so der Manager, als handele es sich dabei um einen eher unwahrscheinlichen Fall. Falls aber mehr Flexibilität gewünscht wird, könnte der Nutzer etwa durch eigene Aktionen mitbestimmen, wie sich die Handlung entwickelt. Völlig neu ist das nicht: Interaktive Geschichten gibt es bereits zahlreich als App. Sie haben eine kleine, aber stabile Anhängerschaft. Auch die Tagesschau experimentierte vor Jahren einmal mit einer interaktiven Version der Spätausgabe Tagesthemen. Dabei konnte der Zuschauer während der Sendung einstellen, über welche Themen er mehr Hintergrund und was er eher nicht so ausführlich in der Sendung haben wollte. Das Experiment wurde nicht fortgeführt.
Verschiedene Versionen
Auch könnte es sein, dass die Sendungen versuchen den Geschmack der Zuschauer zu antizipieren und mal so, mal so ausgehen. Ein Beispiel hierfür ist der Digitalroman Quality Land, den es in einer dunklen und einer hellen Edition gibt. Was dort aber eher humoristisch skizziert wird, könnte Netflix ernstlich erforschen. Im Kinderprogramm habe man mit solchen experimentellen Formaten bereits bemerkenswerte Steigerungen der Sehdauer erzielt, so Peters. Ob sich solche Filmformate allerdings bei einer breiten Zuschauermasse durchsetzen, ist eine ganz andere Frage.
Würdet ihr gern mit entscheiden, ob der Protagonist lebt oder stirbt?
9 Gedanken zu „Filmhandlung nach Wunsch: Netflix erforscht ultimativen Zugang zum Zuschauergeschmack“
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