Apple möchte offenbar etwas gegen die allzu große Abhängigkeit vom iPhone tun. Dass dieser Geschäftszweig nicht unverwundbar ist, haben die letzten Monate überdeutlich gezeigt. In Cupertino folgt nun offenbar eine Reaktion.
Schon seit Jahren wurde die Entwicklung von Apple von vielen Beobachtern kritisch verfolgt. Der Umstand, dass die Umsätze zu immer größeren Teilen durch den Verkauf immer teurerer Smartphones generiert wurden, hat bei nicht wenigen Analysten wachsende Sorgenfalten erzeugt, zurecht, wie sich nun zeigt. Zwar können die Gewinne noch eine Weile weiter steigen, während die Umsätze stagnieren, wie die aktuellen Quartalszahlen zeigen, doch ist das natürlich kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Das iPhone-Geschäft könnte zu einer Blase geworden sein und bei Apple hat man offenbar nun auch entdeckt, dass dies mit gewissen Problemen einhergeht.
Bericht beschreibt Umstrukturierung Apples
Im Grunde fasst ein aktueller Bericht des WSJ vieles zusammen, was in den letzten Monaten bereits bekannt wurde. Der daraus resultierende Umbau des Unternehmens lässt sich dadurch aber noch einmal gut überblicken: Apple möchte vom Geschäft mit teuren, aber nur in Jahreszyklus aktualisierten Geräten weniger abhängig sein und setzt seinen Fokus nun mehr auf den Betrieb von Services, die kontinuierlich Geld abwerfen. Im Grunde ist das nichts anderes als der vielfach vollzogene Umstieg von App-Entwicklern vom Einmalkauf zum Abo-Modell in groß. So sollen bei Apple viele Ingenieure nun an der Entwicklung neuer Dienste arbeiten und zu diesem Zweck von der Hardwareentwicklung abgezogen worden sein. Abgezeichnet hatte sich das bereits, als bekannt wurde, dass 200 Entwickler der Apple Car-Abteilung Titan die Fachbereiche wechselten. Damit enden die Umstrukturierungen aber nicht. Mehrere weitere Projekte im Hardwarebereich sollen eingestellt worden sein. Der neue Chef der AI-Entwicklung John Giannandrea, mittlerweile SVP bei Apple, hat bereits begonnen, eigene Akzente zu setzen. Der bisherige Siri-Chefentwickler Bill Stasior musste gehen. Eine Top-Priorität soll künftig Apples neuer Videostreamingdienst haben, dessen Start aber mit etwas Pech zum Desaster wird. Wie wir nämlich kürzlich berichteten, wird Apple möglicherweise erst Ende des Jahres die ersten Originals zeigen können, das bedeutet ein weiteres halbes Jahr, das Netflix, Amazon und bald auch Disney bleibt, ihre eigenen Dienste weiter auszubauen. Auch die Banken mahnen Apple inzwischen, doch bitte seine neuen Services schneller voranzubringen, wie wir zuvor berichteten.
Ob es da helfen wird, die neuen Serien auch in den Apple Stores zu zeigen, wie es angeblich geplant ist, bleibt abzuwarten.
8 Gedanken zu „Es gibt ein Leben nach dem iPhone: Wie Apple sich selbst neu erfinden will“
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