iOS 17.5 unterstützt erstmals den direkten Download einer App von Wegseiten des Entwicklers. Damit ist kein Umweg über einen App-Marktplatz mehr nötig, gleich ob es der App Store oder ein Dritt-Shop ist. Die Neuerung wird im kommenden Update für Nutzer in der EU starten, allerdings ist noch eine wichtige Frage offen.
Apple erlaubt erstmals den direkten Download von Apps über die Website eines Entwicklers, wie es Nutzern unter Mac, Windows und Android schon immer möglich ist, diese Neuerung wurde in iOS 17.5 Beta 1 eingeführt, die gestern Abend für die Entwickler bereitgestellt wurde.
Es gibt Einschränkungen
Die neue Freiheit gilt indes nur für Kunden in der EU, da Apple hier gezwungen ist, die Vorgaben des Digital Markets Acts zu erfüllen, der vor kurzem in Kraft getreten ist.
Regeln für den Direkt-Download
Wer eine App auf seiner eigenen Website für iPhone-Nutzer zum Download anbieten möchte, muss einige Bedingungen erfüllen.
Er muss bereits seit zwei aufeinanderfolgenden Jahren am Entwickler-Programm von Apple teilnehmen zudem muss Apples Prüfung einschließlich einer Untersuchung auf Malware durchlaufen werden.
Ein größeres Problem ist allerdings, dass ein Entwickler auf wenigstens eine Million Downloads im vorangegangenen Jahr kommen muss, um einen unabhängigen Download seiner App anbieten zu können.
Was ist mit der neuen Sondergebühr?
Zudem fällt für diese Entwickler, wie für andere Developer auch, die Kerntechnologieabgabe in Höhe von 50 Cent für jede Installation an, ein Faktor, der allerdings bereits für neue Aufmerksamkeit der EU gesorgt hat.
Denkbar wäre, dass Apple auf Druck aus Brüssel hier noch einmal nachbessert.
Eine Einordnung
Es ist ein wichtiger und richtiger Schritt, dass Entwickler nun auch auf dem iPhone in die Lage versetzt werden, ihre Apps ohne übergriffige Zwischenstation direkt an den Kunden zu liefern und ein komplett eigenständiges Vertriebsmodell zu etablieren. Ein Plattformbetreiber darf die Plattformnutzer nie in Geiselhaft nehmen und innovative Geschäftsmodelle erwürgen.
Bedauerlich ist indes, dass dieser überfällige Schritt zunächst nur in der EU und auch nur auf dem iPhone möglich ist, hier muss die europäische Politik noch nacharbeiten und die vollständige Öffnung der Plattform sicherstellen. Es bleibt zu hoffen, dass in absehbarer Zukunft auch andere Märkte nach dem europäischen Vorbild reguliert werden.
Klar ist: Geschlossene Plattformen dienen auf lange Sicht nur dem Plattformbetreiber, der Kunde verliert – er mag sich dessen nicht immer bewusst sein, aber das von ihm genutzte Produkt ist einer offenen Plattform mit ihren vielfältigeren Wettbewerbsmechanismen immer unterlegen.
12 Gedanken zu „Endlich! iOS 17.5 erlaubt App-Downloads aus dem Netz“
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