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Ein Tag bei Apple – Teil 1 (Die Kolumne)

Wieder einmal ist es Apfelpage gelungen, einen exklusiven Blick hinter die hermetisch abgeschlossenen Kulissen der Apple-Welt zu werfen. Wir durften die Apple-Manager einen Tag lang begleiten und sahen ein erschütterndes Zeugnis eines Lebens am Limit unserer Helden. Aber lesen Sie selbst!

(Nein, das ist keine Dokumentation, mehr Fiction denn Science. Enjoy it!)

3:59 Uhr

„Alexa, lösche den 4-Uhr-Wecker für heute“. Tim (Chef von allem) springt voller Energie aus dem Bett, stellt sich noch im Schlafanzug auf sein umgebautes Laufband mit Mac Studio und zwei Pro Displays XDR, checkt die Börsenkurse weltweit, beantwortet 46 E-Mails aus anderen Zeitzonen, schreibt 85 Nachrichten an die Mitarbeitenden, entwickelt zwölf neue Ideen für Werbekampagnen und checkt die neuesten Entwürfe für das iPhone 2035. Schaut auf die Uhr, wartet auf die Zahl 5, greift, immer noch laufend, zum Telefon.

5:03 Uhr

Es klingelt bei Craig (Software-Verkäufer). Er verflucht lautstark diese Sch…-Vorstands-Wichtig-Wichtig-Software-Version, die eine Stummschaltung von Tim unmöglich macht. Wieder und wieder dringt ein Gedanke in seinen müden Geist: „Warum bin ich Software-Chef des wertvollsten Tech-Konzerns auf diesem Planeten, wenn ich es nicht schaffe…“ Das Klingeln hört auf. Sofort greift sich Craig das Telefon und ruft zurück: „Was ist los, Tim? Du hast es nur 17-mal klingeln lassen. Geht es dir gut?“. Ungewöhnlich still hört er sich die neuesten Ideen seines Bosses an, irgendwas mit EU, Brille und KI, nickt immer wieder ein und hört sich sagen: „OK – ich rufe die Jungs zusammen. Lisa (Öko-Gewissen) auch? OK.“

6:00 Uhr

In der Online-Konferenz mit Facetime ist kein Ton zu hören. Tim formt „Zoom“ mit seinem Mund, alle öffnen routiniert und fast mechanisch die Zoom-Software. Craig trägt ein bis zum Bauchnabel offenes Hemd, ist perfekt frisiert, kann aber nur mit Mühe die Augen aufhalten. Johny (Hardware-Gott) sitzt kerzengerade vor dem Bildschirm, im Hintergrund sind Red-Bull-Dosen erkennbar, Eddy (Services-Wunderkind) überträgt kein Kamerabild, hat aber ein grinsendes Memoji mit Dollarzeichen in den Augen, John (fast arbeitsloser AI-Chef) spielt wie zu Beginn jeder Videokonferenz laienhaft einen defekten Roboter, indem er wahllos die Arme schwingt und Lisa überträgt scheinbar von einem selbstgebastelten Holzfloß auf dem Amazonas treibend inmitten des Regenwaldes, nur an den Rändern ist leicht schimmernd der Greenscreen erkennbar.

06:01 Uhr

„Wo ist Greg (Marketing-Guru)?“, fragt Tim. „Denke an seinen Arbeitsvertrag, steht Beginn 11 Uhr drin, und das auch nur als Ausnahme!“ kommt die Stimme des Emojis. „In Nuuk auf Grönland ist es jetzt 11 Uhr! Hole ihn ans Telefon!“

06:02 Uhr

Alle warten. Man hört leises Schnarchen, Gähnen, Kaffeemaschinen röcheln. Tim nutzt die Zeit zum Duschen, macht ein kurzes Blackroll-Workout, überfliegt Skizzen für den neuen Store in Indien, notiert Änderungswünsche, telefoniert mit den Managern in München, schreibt 46 Memos für später und lässt sich die Zahlen für die App-Stores in 34 ausgewählten Ländern geben. Gerne würde er 2-3 Interviews geben, aber irgendwie erreicht er keine Redaktion.

06:25 Uhr

Die Runde ist vollständig. Tim legt los: „OKJungshierdieTagesordnungfürheutemorgen.KI,Brille, EU,Stores,China,Absatzzahlen,iPhone2035.FangenwiranmitdemStatusbericht.John!

06:26 Uhr

John bewegt sich noch immer mechanisch einen defekten Roboter imitierend und spricht wie eine schlechte Kopie C-3POs: „Master Tim – Siri – Scheiße – wir – nicht – wissen – warum!“ Tim verdreht die Augen, wendet sich hilfesuchend an Craig, der aus dem Schlaf hochschnellt und wild Börsenkurse zitiert, merkt das, fängt sich schnell: „Löschen wir das Ding, kaufen OpenAI und fangen von vorne an!“ Tim nickt: „Punkt 2: Brille“.

06:27 Uhr

Johny brüllt im Kommandoton in sein Mikrofon, alle anderen drehen instinktiv die Lautstärke runter: „Fertig! Beste Brille ever! Next big thing!“ „Johny,“ ermahnt ihn Tim, „das darf nur ich sagen, auch hier und unter uns!“ „Oh, sorry, Boss“. „OK, nächster Punkt: EU.

06:28 Uhr

Betretenes Schweigen. Keiner wagt sich aus der Deckung. Alle schauen Lisa an. „Äh, ich?“ fragt sie. Tim schaut freundlich und ermuntert sie mit Gesten, sich etwas zu beeilen. „Ja, ich habe den angeheirateten Schwager, der einen Freund hat in Brüssel, der jemanden kennt, der in der EU-Kommission als Facility-Dings arbeitet. Aber…“ „Prima,“ unterbricht Tim sie, „rufe den doch mal an, die nerven! Nächster Punkt…“

 

Fortsetzung folgt, keine Sorge, nach 8 Uhr am Morgen wird Tim etwas ruhiger, dafür arbeitet er bis 1 Uhr nachts.

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Marco Fileccia
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2 Kommentare zu dem Artikel "Ein Tag bei Apple – Teil 1 (Die Kolumne)"

  1. klaus 25. Mai 2023 um 20:36 Uhr ·
    Warum werden die Mitarbeitanfänge diskriminiert und die Mitarbeitenden bevorzugt?
    iLike 1
  2. motzkopp 26. Mai 2023 um 06:32 Uhr ·
    06:30 Uhr – Tim Cook feuert sich selbst, da ihm klar geworden ist, dass er den Wecker per Alexa statt Siri gestellt hatte.
    iLike 0

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