Edward Snowden meldet sich erneut zum Tech-Tagesgeschehen zu Wort. Auf einem Münchner Sicherheitskongress hatte sich der Whistleblower zuschalten lassen und sprach über die Gefahren neuer Alltagstechnologien wie Alexa oder Face ID.
Auf einem von der Münchner IT-Firma Fiducia & GAD IT AG veranstalteten Fachkongress kam es überraschend zu einem Auftritt des Whistleblowers Edward Snowden, der einst für die NSA gearbeitet und durch seine Enthüllungen die sogenannte NSA-Affäre ins Rollen gebracht hatte. Snowdens Veröffentlichungen, obschon sie den IT-Alltag der Masse nicht entscheidend veränderten, schufen bei breiten Teilen der Öffentlichkeit ein neues Bewusstsein für die Datensammelwut unregulierter Geheimdienste. Der Whistleblower sprach nun aus seinem russischen Exil zu den anwesenden Forschern und Fachbesuchern über die Risiken neuer Technologien. Dabei erwähnte er die Risiken, die mit biometrischen Merkmalen, die zur Authentifizierung einher gehen, verbunden sind. Fingerabdrücke und Gesichtszüge sind unveränderter, lassen sich jedoch entwenden, so der Ex-NSA-Analyst. Das beginne beim Stehlen von Fingerabdrücken von glänzenden Oberflächen und gehe mit der Rekonstruktion von 3D-Gesichtsmodellen weiter, für die es durch die sich immer höher auftürmende Selfie-Woge mehr als genug Material gebe. In diesem Zusammenhang sei es bedenklich, dass Apple den Entwicklern Zugang zu Face ID geben wolle. Sie darauf festzulegen, keine biometrischen Merkmale zu speichern, sei ein aussichtsloser Versuch die Privatsphäre zu schützen, so Snowden. Es finde sich immer jemand, der sich nicht daran hält.
Smart Speaker sind zu neugierig
Auch sieht Snowden smarte Lautsprecher wie Amazons Alexa mit Skepsis. Diese Geräte häuften einen zu großen Datenberg an. Selbst wenn sie es wollten, so vermutet Snowden, werden Amazon und co. diesen Datenschatz nicht erfolgreich schützen können, trotz ihrer immensen Möglichkeiten.

Als Beispiel führte er den Fahrdienstvermittler Uber an, der vor über einem Jahr knapp 60 Millionen Datensätzen von Fahrgästen verloren und dies geheim gehalten hatte. Hier mahnte er Handlungsbedarf seitens der Gesetzgeber an, um den Umgang mit diesen Datenmengen rechtlich so zu regeln, dass deren Verursacher in die Pflicht genommen werden können. Während die Kritik an Alexa und co. wenig überraschend kommt, ist Snowden der erste Experte, der Face ID so deutlich kritisiert. Sein Auftritt war für die Anwesenden eine Überraschung, er war zuvor nicht angekündigt worden.
16 Gedanken zu „Edward Snowden: Face ID und Alexa sammeln zu viele Daten“
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