Das Ende der Auswertung von Siri-Gesprächen brachte für einige auch das Ende ihres Arbeitsvertrages mit sich: Mehrere hundert Mitarbeiter von Apples Vertragspartnern verloren nach der Einstellung der Evaluierungen ihre Jobs.
Das hatte so sicherlich niemand gewollt und es ist auch keine völlig unübliche Praxis in der Übersetzungsbranche, wo viele Verträge nur befristet oder an sehr spezielle Rahmenbedingungen geknüpft sind. Eine unerfreuliche Wendung dürfte es aber dennoch für viele sein, die sich bislang mit der Arbeit als Data Analyst ihren Lebensunterhalt verdient haben, so lautet der Job-Titel bei Globetech, einem von Apples Partnern bei der Auswertung von Spracheingaben an Siri. Wie wir in dieser Meldung berichteten, kann die Arbeit als Siri-Helfer auch in emotionaler Hinsicht durchaus anspruchsvoll sein.
Zeitung: 300 Mitarbeitern wurde gekündigt
Nachdem Apple nun wie berichtet einstweilen alle durch menschliche Operatoren erledigte Auswertungstätigkeiten auf Eis gelegt hat, hat dessen Partner Globetech die damit befassten Beschäftigten freigestellt. Laut irischer Zeitungsberichte waren am Standort von Globetech im irischen Cork mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigt. In Cork liegt auch das Hauptquartier von Apple Ireland, der Unternehmenstochter, die einen Großteil von Apples Geschäften außerhalb der USA abwickelt. Wie ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter von Globetech der Zeitung erzählt hat, haben die Beschäftigten sich dort rund 1.000 Mitschnitte pro Schicht angehört, die meisten nur wenige Sekunden lang.
Die überwiegende Anzahl der Mitschnitte wiesen einen kanadischen, australischen oder britischen Akzent auf, einige wenige irische Nutzer fanden sich auch in den Mitschnitten. Wie inzwischen bekannt ist, wurden in Barcelona auch Mitschnitten deutscher Nutzer ausgewertet.
Die Aufzeichnungen waren in jedem Fall anonymisierten, bestätigen auch Mitarbeiter in Cork.
Weder Apple, noch Globetech wollten sich zur im Zeitungsbericht genannten Zahl nun arbeitsloser Operatoren äußern. Apple teilte hierzu mit, man sei stets bemüht, für alle eigenen Mitarbeiter sowie Beschäftigten von Partnern sozialverträgliche Lösungen zu finden.
5 Gedanken zu „Arbeitslos: Wenn Apples Datenschutz Menschen den Job kostet“
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