Apple wird demnächst damit beginnen, iCloud-Dienste für chinesische Nutzer von einem in China aufgebauten Rechenzentrum aus auszuliefern. Es arbeitet dabei mit einem lokalen Unternehmen zusammen und versichert, nicht in den Betrieb und die Übertragungen einzugreifen.
Apple wird wie angekündigt ab kommendem Monat Daten in der iCloud chinesischer Nutzer auf Servern lagern, die in China stehen. Die chinesische Führung zwingt ausländische Unternehmen mit einem neuen Gesetz zur Cybersicherheit dazu, Daten chinesischer Nutzer auch in China zu speichern.
Es ist dies kein rein chinesisches Vorgehen, zahlreiche Regierungen versuchen sich an ähnlichen gesetzlichen Bestimmungen, die Auswirkungen sind jedoch durchaus verschieden: Während deutsche Firmen stets versuchen, mit einem besonders strengen Datenschutz nach deutschem Recht einen echten – oder vermeintlichen – Standortvorteil herbeizureden, ist eine Speicherung im Land immer auch ein Hebel für staatlichen Durchgriff auf Nutzerdaten, insbesondere in repressiven Regimen wie China oder Russland.
iCloud soll verlässlicher werden
Im Rahmen des Umzugs in das Rechenzentrum, das vom staatlichen Provider „Guizhou on the Cloud Big Data“ betrieben wird, wurde auch versichert, der Schutz der Nutzerdaten von Apple-Kunden werde davon nicht beeinträchtigt. Zuvor wurde noch berichtet, die Anlage werde unter der Aufsicht eines Kontrollgremiums betrieben, das mit Vertretern der kommunistischen Staatspartei besetzt ist.
So oder so sollten die mit dem neuen Cybersicherheitsgesetz verfolgten Intentionen klar erkennbar sein.
Darüber hinaus gibt Apple an, die Verfügbarkeit der iCloud durch das lokale Rechenzentrum zu verbessern. Apple errichtet auch andernorts zahlreiche neue Rechenzentren für iCloud-Dienste, die die lokale Verfügbarkeit erhöhen soll. So entstehen etwa in Dänemark, unweit der deutschen Grenze, ebenfalls neue iCloud-Standorte, alle natürlich von regenerativen Energien gespeist.
Kunden werden dieser Tage über den Umzug benachrichtigt und die Geschäftsbedingungen für die Nutzung von iCloud-Diensten müssen erneut akzeptiert werden. Verweigert der Nutzer dies, muss seine Nutzung der Dienste enden.
8 Gedanken zu „Apple zieht iCloud-Konten chinesischer Nutzer in chinesisches Rechenzentrum um“
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