Gericht Symbolbild

4. Juni 2020

Roman van Genabith

Apple täuschte Investoren: US-Gericht lässt Sammelklage zu

Einer Klage gegen Apple hat eine US-Bundesrichterin nun den Weg frei gemacht. Hintergrund ist eine aus Sicht der Kläger irreführende Unternehmenskommunikation für Investoren. Obwohl eine negative Geschäftsentwicklung absehbar war, habe Apple eine zu optimistische Prognose aufgestellt, werfen sie dem Unternehmen vor.

Apple hat sich in seiner Unternehmenskommunikation für Investoren und Anleger zu sorglos gegeben, das ist der Kern einer Sammelklage, die seit geraumer Zeit gegen das Unternehmen läuft. Hintergrund ist die Gewinnwarnung – nicht die jüngste in folge von Corona – sondern eine vorangegangene – die Apple Anfang 2019 ausgegeben hatte. Damals zeigte sich insbesondere das iPhone-Geschäft in China extrem schwach. In der Folge waren verschiedentlich Sammelklagen gegen Apple eingereicht worden, wie wir in verschiedenen Meldungen berichtet hatten.

Die US-Bundesrichterin Yvonne Gonzalez Rogers urteilte nun, dass die Klage fortgeführt werden kann und kam zu einem aus Sicht Apples wenig schmeichelhaften Ergebnis.

Apple hat Investoren Sand in die Augen gestreut

In ihrer Einlassung kam die Richterin laut Agenturmeldungen zu der Auffassung, Apple habe bereits Monate zuvor erkennen müssen, dass sich die Absatzprognose für die iPhones verschlechtert. Dennoch sprachen Tim Cook und seinFinanzvorstand noch im vorangegangenen Herbst im Rahmen eines conference Calls von einem hervorragenden Start des iPhone Xs / iPhone XR. Nur wenige Tage nach dem strittigen Conference Call hatte Apple bereits seine Bestellungen neuer iPhones deutlich gekappt. Als die Gewinnwarnung im Folgejahr ausgesprochen wurde, hatte sie einen Kursrutsch der Apple-Aktie um rund 10% zufolge, dadurch wurden rund 75 Milliarden Dollar an den Märkten vernichtet.

Die Klage wurde von der staatlichen Rentenversicherung von Rhode Island eingebracht.

4 Gedanken zu „Apple täuschte Investoren: US-Gericht lässt Sammelklage zu“

  1. nicht 1 Monat später hatte sich der Kurs mehr als erholt. wer es nicht schafft so etwas auszusitzen sollte lieber die Finger von der Börse lassen…
  2. Und aus solchen Gründen nutzen die Firmen die „Steuertricks“ ansonsten kommen die Investoren mit einer Klage um die Ecke.
  3. Stefan….richtig ! was viel wichtiger ist was solche Richter endlich mal anfassen sollten Short Seller und Hedgefond Managern auf die Finger sehen besonders die verdeckten Provisionen mal ins Auge fassen die bei den Leihgebühren anfallen und nicht an Besitzer der Aktien ausgegeben werden.Da ist viel zu tun. Apple konnte hier überhaupt nicht anders reagieren .

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