26. Februar 2025

Fabian Schwarzenbach

5G via Satellit: Europäisches Unternehmen überholt Starlink

Mobile Daten via Satellit beziehen zu können, ist eine technische Herausforderung. Eutelsat hat nun nach eigenen Angaben einen ersten Probelauf erfolgreich absolviert. Das Ergebnis übertrumpft sogar den vermeintlichen Vorreiter Starlink.

Damit ist man der kommerziellen Nutzung von Satellitentelefonie einen Schritt näher gekommen. Am Montag gab Eutelsat an, gemeinsam mit dem Halbleiterproduzenten MediaTek aus Taiwan sowie Airbus Defence and Space einen weltweiten Test erfolgreich durchgeführt zu haben.

Eutelsat übertrumpft Elon Musk

Anders als bei Musks Starlink, funktioniert die Technologie mit gängigen und 5G-fähigen Smartphones. Bei Apple kommt 5G seit dem iPhone 12 zum Einsatz, unlängst stellte man im iPhone 16e seinen eigenen C1-Chip vor. Starlink dagegen benötigt zusätzliche Hardware wie Satellitenschüsseln. Ähnliche Tests mit ausschließlich in Smartphones verbauter Technik erlangen im Vergleich zu Eutelsat eine deutlich geringere Reichweite.

Der Versand von SMS via Satellit ist seit iOS 18.3 in den USA möglich, wie Apfelpage berichtet. Die Kommunikation im Notfall stellt Apple auch bei uns zur Verfügung.

Europa führend

Das französisch-britische Unternehmen kommuniziert über sogenannte Low Earth Orbit (LEO)-Satelliten. Ein EU-Programm sieht vor, 170 derer in niedrigen oder mittleren Erdumlaufbahnen zu platzieren. Bis 2027 sollen dafür 11 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Aufbau eines eigenen sicheren Kommunikationsnetzwerkes will sich die EU unabhängig von den USA und Musk machen. Wie der aktuelle Test zeigt, scheint es durchaus möglich, dass die europäische Lösung hier sogar potenter sein wird. Auch im Bereich der Videoübertragung per Satellit ist Europa aktuell auf der Pole Position. Bis Ende 2026 will Vodafone erste kommerzielle Angebote schaffen.

9 Gedanken zu „5G via Satellit: Europäisches Unternehmen überholt Starlink“

  1. Wird es dann nicht zu eng im Orbit, bei den Unmengen an Satelliten die Starlink beinahe wöchentlich in den Himmel schiesst? Die haben doch ebenfalls ihre Flughöhe abgesenkt wegen Beschwerden der Himmelsbeobachter, meine ich.
    • In der Tat. Das ist ein tatsächliches Problem, es gibt zwar gute und nachvollziehbare Gründe für neue große Konstellationen, aber am Himmel wird es dadurch auch tatsächlich immer voller und voller mit durchaus ernsten Konsequenzen für die Nutzung des Weltraums.
    • Man müsste mal gemeinsam (z.B. USA & Europa) probieren den Weltraumschrott irgendwie loszuwerden. Ist ja schon eigentlich eine Schande, dass wir einfach alles um unseren Planeten vermüllen.

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