Trumps neuer Zollschlag gegen China könnte Apple mittelfristig in ernstliche Schwierigkeiten bringen. Wenn das Unternehmen die Fertigung aus China abziehen müsste, würde das nicht nur extrem teuer werden, sondern auch Jahre dauern.
Donald Trump hat in seiner bekannten Taktik noch während laufender Verhandlungen über die Entschärfung des Handelskonfliktes mit China seine Drohung wahr gemacht und die nächste, bereits angekündigte Stufe im Zoll-Feuerwerk gezündet: Auf einige Produktgruppen werden nun Zölle in Höhe von 25% erhoben, dies ist mehr als eine Verdopplung von den zuvor angewandten 10%. Betroffen sind Produkte im jährlichen Importwert von rund 200 Milliarden Dollar. Die neue Stufe wird zudem zusätzliche Importkosten von weiteren 50 Milliarden Dollar verursachen.
Apple ist noch nicht davon betroffen, das kann sich aber schnell ändern.
Abzug aus China wäre ein extremer Kraftakt
Trump und seine Administration vermieden es bis jetzt, bestimmte Produktgruppen mit ihren Zöllen zu treffen, dazu zählen auch die Artikel von Apple und anderen Elektronik-Herstellern. Allerdings stand und steht auch weiterhin eine Anwendung des neuen und erhöhten Zolls von 25% auch auf Apple-Produkteim Raum, die bislang nur noch nicht verwirklicht wurde. Würde das passieren, wäre der Schwellwert erreicht, ab dem für Apple eine Produktion in China nicht mehr sinnvoll und ein Rückzug angebracht wäre. Der aber könnte Jahre dauern, gibt die bekannte Morgan Stanley-Analystin Katy Huberty zu bedenken.
Die gut ausgebaute Fertigungsinfrastruktur bei gleichzeitig weiterhin niedrigem Lohnniveau, die Apple in China vorfindet, gibt es so nirgends sonst auf der Welt. Mögliche Alternativen wären Indien oder Vietnam, in beiden Ländern wäre noch erhebliche Aufbauarbeit zu leisten, was den Abzug wiederum ungemein kostspielig machen würde.
Zudem könnte Apple auch deutlich früher vom Handelskrieg betroffen werden, nämlich dann wenn, was wahrscheinlich ist, die chinesische Führung auf die US-Maßnahmen reagiert. Sie wird wohl Gegenzölle auf den Weg bringen, die US-Produkte für Chinesen (noch) teurer und somit unattraktiver machen. Ohnehin rechnen Beobachter damit, dass die jüngsten Maßnahmen aus Washington eher der US-Wirtschaft, denn dem chinesischen Konsumklima schaden werden. Deborah Elms vom Asia Trade Center führt aus: Wenn plötzlich zahlreiche amerikanische Firmen in ihrem Chinageschäft mit einem Importzoll von 25% konfrontiert werden, werde das für die gesamte Volkswirtschaft ein Schock werden.
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