Apple wird wohl ab iOS 12.2 noch aggressiver gegen Cookies auf Webseiten vorgehen. Diese werden dann bereits nach wenigen Tagen gelöscht. Nutzer sollen im Idealfall davon nichts merken, die Werbebranche flucht allerdings jetzt schon.
Apple schwingt im Kampf gegen das Tracking von Nutzern im Web wieder seine Keule gegen die Onlinewerbeindustrie. Voraussichtlich mit iOS 12.2, das sich aktuell im Test befindet und seit gestern in der fünften Beta vorliegt, wird Safari noch energischer mit Cookies verfahren, die sich auf dem Gerät einnisten wollen. So wird Safari nun auch First-Party-Cookies nach wenigen Tagen löschen, dies sind jene Cookies, die von einer aufgerufenen Webseite auf dem Endgerät eines Besuchers platziert werden. Cookies von Dritten, wie sie etwa Google früher ausgeliefert hat, werden von iOS und macOS schon lange nicht mehr zugelassen.

Apple erklärt in seinem Blog zu diesem Thema, man wolle dem Nutzer eine Möglichkeit geben, nicht von seitenübergreifenden Tracking-Mechanismen überwacht zu werden, da diese für den Datenschutz immer problematischer werden.
Nachteilige Auswirkung auf Werbebranche
Die diversen Vertriebsnetzwerke für Werbeanzeigen ärgern sich schon lange über Apple, das es ihnen zunehmend erschwert, ihre Kunden mit Daten über deren potenzielle Zielgruppe zu versorgen. Durch die neuen Maßnahmen in iOS 12.2 und macOS 10.14.4 wird sich dies noch verschärfen: Analysetools, die die Besucherströme von Webseiten und deren Verhalten aufzeichnen, werden weniger exakt funktionieren, wenn die Cookies auf Apple-Geräten alle nur noch wenige Tage leben. Der Nutzer soll indes durch das neue Verhalten von Safari keine Nachteile spüren, wenn nämlich Cookies nicht mehr gespeichert werden, kann auch die Anmeldung auf Webseiten verloren gehen. Die Authentifizierungs- und Sitzungs-Cookies sollen aber von Safari unangetastet bleiben, so Apple. Das setzt voraus, dass alle Websites ihre Cookies auch entsprechend auszeichnen.
Apples Ansatz hat indes schon erste Nachahmer gefunden: Mozilla möchte seinen Browser Firefox eine ähnliche Funktion verpassen.
Es ist allerdings zu vermuten, dass die Branche neue Wege finden wird, etwas über die Verbraucher zu erfahren.
16 Gedanken zu „iOS 12.2: Safari löscht wohl bald noch mehr Cookies und ärgert die Werbebranche“
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