Facebook-Chef Mark Zuckerberg möchte zu den Abgeordneten im Europaparlament sprechen. Eine öffentliche Befragung wie zuvor in den USA möchte er aber nicht zulassen. Die Agenda der Aussprache dürfte klar sein.
Jetzt doch: Mark Zuckerberg wird nach Brüssel kommen und mit den Parlamentariern im EU-Parlament sprechen, wie Parlamentspräsident Antonio Tajani unlängst getwittert hat.
Mark Zuckerberg, Facebook CEO and founder, has accepted our invitation. He will come to the European Parliament. My full statement ⤵️ pic.twitter.com/FdmuDPl8Wb
— Antonio Tajani (@EP_President) 16. Mai 2018
Dieser Zustimmung vorangegangen waren diverse Diskussionen zwischen Facebook und der EU und Zuckerberg hat offenbar inzwischen auch sein Zutrauen zu großen Menschenmengen verloren.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
So kam der Termin nur zu Stande, nachdem Zuckerberg durchgesetzt hat, eine Befragung unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu erfahren. Dies traf umgehend auf heftige Kritik einiger Abgeordneter. Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen im EU-Parlament kündigte daraufhin an, der Anhörung fern zu bleiben.
Klar ist, dass Zuckerberg zu den Vorgängen rund um Cambridge Analytica und den Abfluss von 87 Millionen Datensätzen von Facebook-Nutzern befragt werden wird. Klar sein dürfte ferner auch: Wie schon die Senatoren und Kongress-Abgeordneten in den USA dürften sich einige EU-Parlamentarier mit etwas hilflosen Fragen zu Facebook disqualifizieren.
Allerdings sind in den Rängen des Europaparlaments auch genügend Abgeordnete zu finden, die genug Verständnis aufbringen, um genau zu verstehen, was bei Facebook falsch läuft und die den Datenschutzbegriff noch deutlich harscher auslegen als die meisten amerikanischen Politiker es je würden.
Vor diesem Hintergrund mag es sich erklären, wieso Zuckerberg verhindern möchte, von der Welt dabei gesehen zu werden, wie er sich den Nachfragen stellt.
Im US-Kongress hatte er sich zwar hier und da ein wenig winden müssen, alles in allem aber eine recht gute Figur gemacht, wie wir hier zusammengefasst haben.
Seine Berater hatten ihn auf die Umgangsformen und die Sprachregelungen hervorragend vorbereitet.
3 Gedanken zu „Mark Zuckerberg scheut die Öffentlichkeit: Aussage vor Europaparlamentariern nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit“
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