Unter dem Druck der Öffentlichkeit hat Apple sich erneut zur Akku-Affäre zu Wort gemeldet. Neben einer nun deutlicher formulierten Entschuldigung in Richtung der Verbraucher, enthält die neue Stellungnahme ein bemerkenswertes Detail: Der Akku-Tausch soll günstiger werden.
In den letzten Tagen nahm die Akku-Affäre so richtig Fahrt auf. Die Drossel der Performance auf iPhones mit verbrauchtem Akku, eigentlich als Schutzmaßnahme gedacht, löste Unverständnis bei den Nutzern und im weiteren Klagen gegen Apple in den USA und Europa aus. Nun hat sich Apple abermals zu der Thematik geäußert und dieses neue Statement ist nun das, was wir uns schon beim ersten Mal gewünscht hätten.

Apple legt im offenen Brief von gestern und einem ergänzenden Supportdokument ausführlich da, wie Lithium-Ionen-Batterien altern, in welchen Situationen plötzliche Lastspitzen bei der iPhone-Nutzung die Akkus in die Knie zwingen und plötzliches Abschalten der Geräte verursachen und erklärt glaubwürdig Apples Motiv, genau das zu verhindern.
Alle wiederaufladbaren Batterien verschleißen mit der Zeit und ihre Leistung nimmt mit dem chemischen Alter ab.
Mit dem chemischen Alter der Lithium-Ionen-Batterie verringert sich deren Fähigkeit die Ladung zu halten. Dies kann zur Folge haben, dass die Zeitintervalle, in denen ein Gerät wieder geladen werden muss, immer kürzer werden. Hinzu kommt, dass die Fähigkeit der Batterie rasch Energie zu liefern abnehmen kann. Damit ein Phone ordnungsgemäß funktioniert, muss die Elektronik in der Lage sein sofort Energie von der Batterie zu beziehen. Ein Merkmal, das die sofortige Energiezufuhr beeinflusst, ist Impedanz der Batterie. Eine Batterie mit hoher Impedanz ist nicht in der Lage schnell genug Energie bereitzustellen, wenn ein System diese Energie benötigt. Die Impedanz der Batterie kann sich mit zunehmendem chemischen Alter erhöhen. Die Impedanz der Batterie erhöht sich zeitweilig bei niedrigem Ladezustand und in einer kalten Umgebung. Wenn noch ein hohes chemisches Alter hinzukommt, erhöht sich die Impedanz der Batterie bedeutend mehr. Dies sind typische chemische Eigenschaften von Batterien, die alle Lithium-Ionen-Batterien industrieweit aufweisen.
Doch Apple hatte noch mehr zu sagen.
Akku-Tausch für 30 Dollar
Apple werde, so weiter, in den ersten Wochen des neuen Jahres ein iOS-Update nachliefern, das den Zustand des Akkus genauer auslesbar macht. Ob damit die Drossel umgangen werden kann, ist nicht klar. Weiter werde man den Austausch des Akkus ab Ende Januar 2018 für das gesamte restliche Jahr für 29 Dollar anbieten, gültig für alle iPhones ab dem iPhone 6. Der Preis hierfür liegt derzeit bei 79 Dollar.
Ob und zu welchen Konditionen dieses Programm auch nach Deutschland kommt, ist noch nicht klar.
Sodann führt Apple aus, dass man zuerst an eine Kombination aus inzwischen gefixten iOS-Bugs und Verlangsamungen in Folge größerer App-Updates glaubte, als erste Berichte von Nutzern über gesunkene Performance auftauchten. Weitere Untersuchungen hätten dann gezeigt, dass die Eigenschaft der iOS-Energieverwaltung, die mit dem iOS-Update 10.2.1 eingeführt worden war, hierfür verantwortlich sein könnte. Apple sei stolz darauf, dass iPhones dafür bekannt sind, lange genutzt werden zu können. Keinesfalls wolle man den Eindruck erwecken, die Lebensdauer seiner Geräte künstlich zu beschneiden. – wie gesagt: Genau diese Worte sind es, auf die wir schon im ersten Statement aus Cupertino warteten.
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