Whatsapp - Symbolbild

9. August 2022

Roman van Genabith

Mehr Privatsphäre: WhatsApp wirbt für neue Datenschutzfunktionen

WhatsApp wirbt für den Datenschutz: Der Messenger von Meta möchte bei den Nutzern als Schützer ihrer Privatsphäre wahrgenommen werden – er hat einige gute Argumente.

Wenn über Messenger diskutiert wird, wird die Debatte rasch emotional und philosophisch: Es fällt vielen Nutzern schwer, an die Integrität großer Konzerne zu glauben, aber bedeutend leichter, diese eher Außenseitern mit weniger Marktmacht zuzuschreiben. Von diesem Effekt profitieren Wettbewerber wie Telegram, Signal oder Threema.

Dazu kommt, dass die großen Player allesamt börsennotierte Konzerne mit einer klaren Gewinnerzielungsabsicht sind. Ist ihr Datenschutzversprechen deshalb weniger wert?

Diese Frage lässt sich sicher nicht in wenigen Sätzen beantworten, Tatsache ist, dass Nutzerdaten für alle Dienstebetreiber ein wertvolles Kapital sind, das man nur widerwillig aus der Hand gibt. Dennoch hat WhatsApp in den letzten Jahren unbestreitbar wichtige und wirksame Schritte für mehr Datenschutz getan, auf die man nun mit Recht hinweisen möchte.

Die Zuckerberg-Kampagne für mehr Datenschutz

Neue Funktionen sollen die Privatsphäre der Nutzer weiter stärken, Meta-CEO Mark Zuckerberg wirbt auf Facebook für diese neuen Features:

Nutzer können kontrollieren, wer ihren Onlinestatus sehen kann und diesen auch vollständig verbergen.

Nutzer können auch bald verhindern, dass Screenshots von Videos und Fotos gemacht werden, die sie verschicken. Und schließlich wird auch das Verlassen von Gruppen ohne Nachricht an alle bald möglich.
Zudem liefert WhatsApp bereits heute in einem Punkt mehr Privatsphäre als Apple: Chat-Backups bei WhatsApp sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt – bei iMessage nicht.

Die neuen Features befinden sich noch in der Entwicklung, dürften aber bald Stück für Stück ausgerollt werden. In einer früheren Meldung berichteten wir über größere Gruppen und größere Dateien, die verschickt werden können.

12 Gedanken zu „Mehr Privatsphäre: WhatsApp wirbt für neue Datenschutzfunktionen“

    • Tja, genau diese instinktive Reaktion habe ich im ersten Absatz einordnen wollen. es ist nie verkehrt, der Perspektive ein wenig mehr Raum zu gönnen.
      • Stimmt wohl,. Dennoch ist es einem Unternehmen (was einzig und allein von unseren Daten lebt), schwer zu glauben, dass genau diese Leute auf Datenschutz achten. Eher traue ich denen zu, dass sie ganze Menschen verkaufen würden
      • Wohl vor allem, weil man gerne glauben möchte, dass die größten auch die größten Schurken sind.;) aber das greift zu kurz.
      • Man muss den Metakonzern gar nicht in einem positiven Gegenlicht sehen, aber es ist ein Anfang, die Fakten zu würdigen. Und da muss man klar sehen, WhatsApp liefert nicht nur mehr Datenschutz als Apple mit iMessage, sondern auch eine deutlich bessere und nachprüfbarere Performance als etwa Telegram.
      • Naja bei den Fakten gibt es aber auch noch was zu bedenken. Erstens: Die Sicherheitsfeatures sind noch nicht raus sondern nur angekündigt. Bis diese Features nicht da sind, glaube ich Facebook Aufgrund ihrer Vergangenheit garnichts. Zweitens WhatsApp ist immer noch nicht open source also kann man da nicht viel drauf geben. Und Drittens es ist und bleibt teil von Facebook/Meta. Die haben sich Jahre lang regelmäßig viel Mist erlaubt… Bleibt unterm Strich also erstmal nicht mehr als eine Ankündigung. Vertrauen sollte man dem ganzen daher nicht.
  1. Aber es stimmt schon. Bei Zuckerberg von Datenschutz zu sprechen, ist der blanke Hohn. schließlich äußerte er sich selbst schon so ungefähr, der Datenschutz in Europa interessiert mich nicht und europäische Gesetze auch nicht.

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