Erste Entwickler haben inzwischen die speziellen Test-Macs erhalten, an denen sie üben können, ihre Apps auf die neue ARM-Architektur zu optimieren, die Apple am Mac in Zukunft nutzen wird. Und obwohl es ihnen eigentlich untersagt ist, haben einige Entwickler die Ergebnisse erster Benchmarks bereits ins Netz geleakt. Diese zeichnen ein sehr durchwachsenes Bild der Performance, aber der Prozess steht noch ganz am Anfang.
Die Verschwiegenheitsklausel verbietet es Entwicklern, Details über die Arbeit an den Macs zu veröffentlichen, die sie seit kurzem bei Apple mieten können, um den Umgang mit Apples neuer ARM-Architektur für den Mac zu studieren. Die nun aufgetauchten Benchmarks zeigen auch, wieso Apple diese Details lieber nicht im Netz sehen möchte, denn sie sind eher flau.
Hintergrund
Apple stellt Entwicklern einen modifizierten Mac Mini zur Miete zur Verfügung, der mit einem A12Z-CPU bestückt ist. An diesen Maschinen, die später zurückgegeben werden müssen, können Entwickler die Portierung von Apps auf die neue Mac-Architektur erlernen. Aber sie können natürlich auch die Performance dieser Rechner testen und die ist aktuell mehr als dürftig.
Langsamer als ein MacBook Air
Im Benchmark mit dem Tool Geekbanch 5 erzielte der Mac Mini mit A12Z-CPU einen durchschnittlichen Wert von 800 Punkten im SingleCore-Lauf. Im MultiCore-Benchmark kam der Rechner immerhin auf 2.600 Zähler.
Zum Vergleich: Das aktuelle MacBook Air in der Einsteigerkonfiguration kommt hier auf gut 1.000 respektive 2.000 Punkte. Der ARM-Mac ist also langsamer als ein MacBook Air?
Aller erste Ergebnisse
Ja und nein: Zunächst wird hier ein leicht gedrosselter A12Z genutzt. Er läuft nur mit 2,4 GHz statt den 2,5 GHz, die üblicherweise als Takt genutzt werden. Zudem scheint es, als ob nur vier der regulär acht Kerne genutzt werden.
Im iPad Pro, wo der A12Z zum Einsatz kommt, erzielt der Prozessor im Geekbanch-Benchmark Werte von 1.100 respektive 4.600 Punkte.
Man merkt deutlich, dies ist eine Großbaustelle im Frühstadium: Neben dem offensichtlich gedrosselten Prozessor ist da noch rosetta 2, die Emulation, die die Kompatibilität zu X86-Anwendungen herstellt. Sie dürfte einen Performanceverlust von geschätzt 25% verursachen, ein interessanter Orientierungswert für die zukünftige Arbeit mit X86-Apps.
Die Benchmarks zeigen aber auch, dass Apple noch einiges an Optimierungsarbeit leisten muss, um die märchenhaften Effizienzen seiner A-Series-Chips aus iPhone und iPad auch auf dem Mac zu erreichen.
Weitere Details zu Apples neuen Prozessoren am Mac und sich daraus ergebenden Neuerungen lest ihr hier und hier bei uns.
7 Gedanken zu „Langsamer als ein MacBook Air: Erste Benchmarks von Apples ARM-Mac Mini für Entwickler aufgetaucht“
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