WhatsApp wurde mit der bislang höchsten Geldstrafe belegt, die gegen den Messenger auf Basis der europäischen DSGVO verhängt wurde. Ausgesprochen wurde diese Geldbuße von der irischen Datenschutzaufsicht. Sie ist für alle Belange des Datenschutzes bei WhatsApp zuständig, kam dieser Aufsichtspflicht bis jetzt nach Meinung vieler Kritiker aber nur unzureichend bis gar nicht nach.
WhatsApp soll eine Menge Geld zahlen und zwar, weil der Messenger gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung DSGVO verstoßen hat, das entschied die irische Datenschutzaufsicht Irish Data Protection. Die Strafe ist so hoch, wie noch nie eine Strafe gegen den Messenger auf Basis der DSGVO ausgefallen ist, wie etwa die Agentur Bloomberg berichtet hatte. Der Bescheid lautet auf 266 Millionen Dollar.
Die Datenschützer stellten fest, dass WhatsApp nicht hinreichend deutlich gemacht hat, wie mit den Daten von Nutzern sowie Personen ohne WhatsApp-Konto verfahren wird, insbesondere die Verlagerung von persönlichen Daten im Facebook-Konzern, etwa die Weitergabe an Instagram, sei von WhatsApp nicht ausreichend transparent dargelegt. Ferner werde dem Nutzer aktuell nicht verständlich genug erklärt, wo er eine Beschwerde bei einer Datenschutzbehörde einreichen kann. Die Entscheidung aus Irland erfolgt in Reaktion auf die neuen Datenschutzrichtlinien von WhatsApp, um die es so viel Wirbel gegeben hatte. Sie berechtigen den Messenger unter anderem, Daten von Nutzern zu verschiedenen Zwecken zu sammeln und mit anderen Unternehmen der Facebook-Gruppe zu teilen, diese Passage wurde allerdings zunächst für den EU-Markt außer Kraft gesetzt.
WhatsApp kündigt Berufung gegen Entscheidung ein
Die Entscheidung der Irish Data Protection ist eine gelinde Überraschung. Die irische Behörde ist für viele Tech-Giganten die aufsichtsrührende Datenschutzstelle innerhalb der EU und müsste die DSGVO prinzipiell wesentlich häufiger wesentlich energische anwenden, tut dies aber bislang kaum. Der offensichtliche Grund ist die Tatsache, dass durch ein energischeres Vorgehen der Wirtschaftsstandort Irland für viele ausländische Konzerne an Attraktivität verlieren würde. Zuletzt war allerdings auch die irische Datenschutzaufsicht mehr und mehr unter Druck geraten, ihrer Regulierungspflicht umfänglicher nachzukommen.
WhatsApp kündigte indes Berufung gegen die Entscheidung an. Diese halte man für völlig unverhältnismäßig und verwies auf die nach eigener Überzeugung ausreichend transparenten Bestimmungen zum Umgang mit Nutzerdaten.
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