UPDATE 13. Juni: In wenigen Minuten, um Punkt 19 Uhr, startet die Keynote. Tim Cook wird auf der Bühne des Moscone-Centers die neuste Generation der Software präsentieren. Den Livestream könnt ihr euch auf dieser Seite beziehungsweise in der Apple TV-App anschauen. Wir werden euch natürlich über alle Neuerungen informieren!
Untenstehend findet ihr noch einmal alle Gerüchte zum Event. Es sind ja noch ein paar Minuten Zeit.
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Morgen ist es wieder soweit. Apple lädt einmal jährlich zur Entwicklerkonferenz ein und stellt seine neusten Ausarbeitungen und Ideen vor. Man sieht zeitgleich auch mal wieder wie schnell doch die Zeit vergeht und erneut ein Jahr verflogen ist. iOS 9, watchOS 2, OS X 10.11 – alles schon wieder ein alter Hut, wenn man so will. Morgen Abend um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit streamt Apple die WWDC-Keynote auf die iOS-Geräte, den Apple TV 4 und den Mac- und Windowscomputer. Doch mit was wird Apple morgen auftrumpfen?
Software
Software ist das Herzstück der WWDC – wie in jedem Jahr. Dieses Jahr wird – wie hätte es anders sein können – für jede Plattform eine neue Betriebssystemnummer vorgestellt und anschließend in die aktive Betaphase geschickt.
iOS 10 müsste die größte Zeit in Anspruch nehmen und einige neue Kniffe aufzeigen. Erwartet wird derzeit beispielsweise ein systemweiter Darkmode, den man seit knapp zwei Jahren auch schon auf dem Mac nutzen kann. Um die Steuerung des Eigenheims über die HomeKit-Schnittstelle etwas voranzutreiben, könnte iOS 10 ferner eine hauseigene HomeKit-App erhalten – dadurch würden sich eingebundene Geräte dann ohne eine Drittanbieter-App verwalten lassen. Auch Apple Music wird eine Rolle spielen und scheinbar in einem neuen Design erstrahlen. Was Apple servicetechnisch und designtechnisch an dem Dienst vor einem Jahr begann falsch zu machen, möchte man mit einer Neuauflage wieder gut machen – wir sind auf ein neues Apple-Music-Resümee gespannt. Ein mächtiger Schritt könnte uns auch bei Siri erwarten: Die Sprachassistentin wird zur WWDC demnach der Star und nicht nur schlauer, sondern auch flexibler: Sie versteht künftig angeblich Unterhaltungen im Kontext und auch Entwickler sollen zu ihr endlich Zugang erhalten. Damit könnte Siri bald Informationen aus Apps heraussuchen, verarbeiten und öffnen – beispielsweise das Öffnen eines bestimmten Schriftstücks aus Pages oder Word. Auch in Sachen HomeKit wäre dieser Intelligenzschub für Siri mehr als löblich und würde das Steuern des Eigenheims noch besser anpreisen.
OS X ist ein alter Name, der noch ältere Wurzeln hat. Zu Beginn der Mac-Reihe nannte Apple das Betriebssystem einst Mac OS. Mittlerweile stößt die Bezeichnung „OS X“ mehr als nur heraus, denn neben iOS, watchOS und tvOS wirkt diese Namensgebung gefühlt falsch, fremd und unverständlich. Eine neue Namensgebung der Plattform in macOS sollte daher morgen Abend zu erwarten sein und alle Plattformen namenstechnisch auf einen Nenner bringen. Das neue Betriebssystem der Mac-Reihe könnte auch in der Versionierung eine interessante Wendung erfahren. So würde man es nicht macOS 10.12, sondern schlicht macOS 12 nennen und – wie bei iOS und den anderen Softwareplattformen – jährlich einen ganzen Nummernsprung absolvieren. Dezimalupdates über das Jahr verteilt erscheinen dann wie unter iOS und Co. – klingt plausibel, machbar und verständlich. Siri wird unter macOS 12 auch auf dem Mac vertreten sein und scheinbar über ein Symbol im Dock, ein Symbol in der Menüleiste und über eine Tastenkombination erreichbar sein. Wir wollen hoffen, das Siri uns auf dem Mac in ihrem gesamten Funktionsumfang erwartet und außerdem die Wahl zwischen Sprachausgabe und keiner Sprachausgabe gewährt wird – auf der Apple Watch ist Siri ja zum Beispiel auch stumm.
watchOS 3 wird der nächste große Sprung der noch so jungen Softwareplattform. Was würde man sich hierfür als Nutzer und Entwickler gleichermaßen wünschen? Ganz einfach – das autarke Arbeiten des Gerätes. Die Apple Watch in ihrer ersten Auflage ist hardwaretechnisch nicht schlecht, hinkt softwaretechnisch aber sehr nach. Apps starten auch heute noch langsam und allgemein wirkt das OS nicht sehr clever. Die Uhr muss eigenständiger werden und das fängt beim Starten rein nativer Apps an und hört bei der Priorisierung zwischen Bluetooth und WiFi auf. Nutzer würde dies freuen und Entwickler einen neuen Anreiz zum Entwickeln von watchOS-Apps geben. Neue Zifferblätter bräuchte der Nutzer und an diesem Punkt wird Apple anknüpfen. Design ist Apples Sprache und daher ist die Apple Watch ein Fashionprodukt – das zeichnet die detailreichen Zifferblätter ab und die große Auswahl an wechselbaren Armbänder. Neue Armbänder sind daher eines der wenigen Dinge, die als neues Produkt vorgestellt werden und nach der WWDC zeitnah verfügbar sind.
tvOS ist ebenfalls eine noch sehr junge Plattform und beginnt erst jetzt langsam das Laufen. Auch auf dem Apple TV 4 muss Siri intelligenter werden, denn sie kann zwar Filme aus iTunes und Co. heraussuchen, aber keine HomeKit-Geräte steuern oder Wikipediaeinträge heraussuchen. Manchmal muss es einfach ein großer Bildschirm sein und wieso sollte Apple mit tvOS 10 nicht solche Funktionen der Informationssuche ermöglichen? tvOS fehlt es derzeit noch an vielem. Vom Empfangen von Pushnachrichten über die Benutzung eines möglichen Kontrollzentrums bis zur Anbindung am gesamten eigenen iCloud-Account oder Hand-Off.
Apple ist nicht nur ein Hardwaredesigner und Softwareentwickler, sondern vor allem mittlerweile auch ein Dienstleister. Die iCloud und Apple Music machten dies vor. iMessage begleitet uns schon seit iOS 5 und machte nur zwei größere Sprünge in dieser Zeit. Wie man derzeit vernehmen lässt, möchte Apple zur WWDC iMessage auch für Android verfügbar machen. Wir wollen hoffen, dass dies nicht die einzige Neuerung an iMessage bleibt und vor allem mit Funktionen nachgebessert wird. iMessage macht als Dienst sehr viel Sinn, denn der Nachrichtendienst könnte künftig das Empfangen und Senden von Geld via Apple Pay erlauben. Dadurch könnten iOS- und Androidnutzer auch untereinander Geldtransferierungen tätigen – ganz ohne PayPal-Konto und Co. Apple Pay ist ein gutes Stichwort, denn auch hier gilt es nachzulegen. Nicht nur in Sachen Verfügbarkeit in neuen Ländern – wir Deutschen können davon ein Lied singen – sondern auch in Sachen Funktionalität. Zwar ist Apple Pay in iMessage ein guter Ansatz, doch sollte Apple Pay mittlerweile auch im Web als Zahlungsmittel genutzt werden können.
Apples App Store ist der Softwaremarkt für alles. Der App Store 2.0 bringt daher große Neurungen mit sich und auf der WWDC-Keynote werden wir die bisher noch ungelüfteten Neuigkeiten gezeigt bekommen. Es wirkt so, als könne man künftig auch Demoversion von Bezahl-Apps herunterladen – allerdings ist dies mehr als unsicher. Wir wollen nur hoffen, dass Apple nicht den Mac App Store mit seinen Macken vergisst und auch hier kräfitg nachjustiert. Ebenso erwartet Entwickler Swift 3, das mit neuen Funktionen, Verbesserungen und für die Zukunft mit einer möglichen Abwärtskompatibilität zu noch kommenden Versionen auftrumpfen soll.
Hardware
„Hardware hat auf einer WWDC nichts zu suchen.“ bekamen wir die Tage immer wieder zu hören. Denkste – denn 2012 präsentierte Apple auf der WWDC das erste MacBook Pro mit Retinadisplay und begann anschließend den Verkauf der Neuauflage. Auch eine TimeCapsule oder AirPort Express erhielt auf einer Entwicklerkonferenz schon die ein oder andere Ankündigung. Daher ist es trotz aller Gegenreden noch nicht ausgeschlossen, dass Apple morgen Abend ein neues MacBook vorstellen wird. Allerdings wird es nicht direkt in den Verkauf gehen. Ein neues MacBook Pro Retina steckt in der Pipeline und lehnt sich an das Design des 12″ MacBook an. Es wird demnach dünner, lässt alte Anschlüsse vergessen/vermissen und trumpft mit neuer Hardware auf. Was uns da ganz konkret erwartet, ist schwer zu erahnen.
Das war ein grobe Zusammenfassung, was uns morgen Abend alles erwartet und erwarten könnte. Was meint ihr? Welche konkreten Vorstellungen und Wünsche habt ihr an die morgige WWDC-Keynote?
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