Dong Nguyen ist der Entwickler des rasanten Aufsteigers Flappy Bird. Das High-Score Game belegt momentan Platz 1 in den App Store Charts, bringt dem Macher dank der integrierten Werbung 50.000 US-Dollar am Tag und wurde bereits weit über 50 Millionen Mal geladen. Doch jetzt ist Schluss – dem Entwickler wird der Ruhm zu viel.
Eine Story, die seines Gleichen sucht. Nachdem der Hype um das Spiel, in dem man einen süßen Vogel durch eine Gasse zwischen Hindernissen umhersteuern muss, überdimensionale Züge angenommen hat, hisst der Entwickler jetzt die weiße Flagge. Mit einem derart großen Erfolg hat Nguyen wohl nicht gerechnet. Auf Twitter kommentiert er sein Vorhaben ebenso mutig wie überraschend:
Entschuldigt Flappy Bird Nutzer, innerhalb von 22 Stunden werde ich Flappy Bird löschen. Ich kann das nicht weiter machen..
Weiter heißt es, er werde das Spiel auch nicht verkaufen und sei nicht an der Zukunft von Flappy Bird interessiert. „Bitte lasst mir meinen Frieden“ flehte Nguyen zuvor, überwältigt von dem brausenden Ruhm und dem Hype.
Obwohl der App-Developer damit ins tiefe Wasser steigt, erntet er neben Unverständnis auch Erstaunen und Respekt. Spekuliert wird zudem, dass die ganze Aktion nur als Marketing Stunt angesehen wird – schließlich hat die App gerade erst ein Update erhalten und auch eine Windows Phone Version wurde angekündigt.
Falls nicht: Noch könnt ihr das Spiel, das übrigens bereits seit Mai zum Download bereitsteht, aber erst diesen Januar durchstartete, laden.
Lesetipps: Aufstieg und Fall von Flappy Bird.
Tobias Költzsch, Golem.de: „Flappy Bird ausprobiert: Hass-Spiel mit Suchtpotenzial„
Selten habe ich ein Spiel erlebt, das mich derart frustriert, gleichzeitig aber auch nicht mehr loslässt. Flappy Bird ist zu einem Phänomen geworden, das die sozialen Netzwerke beherrscht – und von der Jagd nach dem Highscore lebt. […]
Hakan Tanriverdi, Süddeutsche: „Geschicklichkeitsspiel Flappy Bird: Drücken, drücken, ausrasten„
Die Idee ist so langweilig wie erfolgreich. Das Ziel des Smartphone-Spiels Flappy Bird ist es, einen Vogel in der Luft zu halten. Die Wirkung ist enorm: Als Spieler wird man sehr schnell sehr sauer. […]
Alex Olma, iPhoneblog: „Flappy Bird, eine App-Store-Realität„
[…] Es ist keinesfalls der geringe Anspruch an Entertainment, der ist grundsätzlich total okay, sondern die fehlende Kultivierung von Software. Seit fünf Jahren richtete Apple den App Store nun schon auf quantitatives Wachstum aus. Nach einer Millionen Apps muss damit aber Schluss sein. Es ist an der Zeit, die vorhandene Qualität stärker ins Rampenlicht zu ziehen.
63 Gedanken zu „Vom Ruhm überwältigt: Flappy Bird-Entwickler wirft das Handtuch“
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