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TSMC beunruhigt: China wirbt immer mehr Spitzenkräfte ab

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Bei Apples Haus- und Hof-Zulieferer für Prozessoren werden womöglich bald die Fachkräfte knapp. Verschiedene mit staatlichem Geld massiv aufgepumpte chinesische Firmen beginnen damit, verstärkt Experten vom taiwanischen Halbleiterspezialisten abzuwerben. Der zeigt sich über die Entwicklung nicht wenig besorgt.

Die Beziehungen zwischen China und Taiwan waren schon immer schwierig, sie in der aktuellen Lage als unterkühlt zu bezeichnen, wäre sicherlich eine Untertreibung. Diese politischen Parameter wirken sich auch immer wieder auf wirtschaftliche Prozesse aus. TSMC, der weltgrößte Halbleiterfertiger und ein taiwanisches Unternehmen, beobachtet seit einiger Zeit, wie verstärkt Talente aus seinem operativen und produktiven Management nach China abgeworben werden.

So wechselten zuletzt mehr als 50 erfahrene Spezialisten zu chinesischen Firmen wie Quanxin Integrated Circuit Manufacturing (QXIC) und Wuhan Hongxin Semiconductor Manufacturing Co (HSMC), wie aus Quellen zu hören ist, die von asiatischen Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Die 2017 beziehungsweise 2019 gegründeten Firmen werden von erheblichen staatlichen Investitionen vorangetrieben, allein dieses Jahr flossen über sechs Milliarden Dollar in den Aufbau neuer Fertigungslinien, im kommenden Jahr sollen die Investments ein Volumen von gut sieben Milliarden Dollar erreichen.

Chinesische Firmen werfen mit Geld um sich

Die Experten von TSMC hole man sich mit der finanziellen Keule. Indem man ihnen mehr als das zweieinhalbfache Jahresgehalt und satte Sonderboni angeboten habe, wurden die Fachleute nach China geholt, heißt es. Die beiden chinesischen Unternehmen würden zudem von ehemaligen TSMC-Managern geführt. Ziel sei es, einen eigenen 14nm-Prozess für die Chipfertigung zu verbessern und einen 12nm-Prozess aufzubauen. Bis jetzt ist TSMC an der Weltspitze, man liefert aktuell bereits 7nm-Chips, steigt demnächst in die 5nm-Linie ein, 3nm-Prozesse sind bereits in Vorbereitung. Doch TSMC sorgt sich um seine Spitzenposition.

Für China geht es indes vor allem um Unabhängigkeit: Nach Ausbruch des Handelskrieges sieht sich das Land vom Zugriff auf westliche Technologien zunehmend abgeschnitten und treibt daher die Entwicklung eigener Lösungen massiv voran.

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Roman van Genabith
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7 Kommentare zu dem Artikel "TSMC beunruhigt: China wirbt immer mehr Spitzenkräfte ab"

  1. cRiZz 16. August 2020 um 13:48 Uhr ·
    China ist leider schon lange dabei sehr erfolgreich die Weltherrschaft an sich zu reißen…. und das fast unbemerkt in fast allen wichtigen Bereichen….
    iLike 7
    • Ist das so? 16. August 2020 um 15:34 Uhr ·
      … indem sie seit 1945 immer wieder an Kriegen teilnehmen (wie unser großer Bruder aus Übersee) und ihnen nicht genehme Regierungen stürzen, z.B. in Chile 1973 (wie unser großer Bruder in Übersee) und die Militarisierung des Weltraums vorantreiben (wie unser großer Bruder in Übersee) und andere Länder mit Strafzöllen zuerst belegen (wie derzeit unser großer Bruder in Übersee) und sich in die Energiepolitik unabhängiger Bündnispartner einmischen, z.B. bei Nordstream 2 (wie unser großer Bruder in Übersee) und Menschen ohne Gerichtsurteil in Guantanamo (Kuba) oder anderswo einsperren und foltern (wie unser großer Bruder in Übersee) und mit Abstand den größten Militärhaushalt weltweit haben (wie unser großer Bruder in Übersee) … Soll ich noch weiter machen? … und Arpartheidregimes wie das damalige in Südafrika unterstützen (wie unser großer Bruder in Übersee) – es wird langsam langweilig. Natürlich kann man unkritisch alles in sich aufsaugen, was uns die Medien jahrelang einflößen. China hat einen anderen Weg das Land zu regieren gewählt. Das muss es sicher auch, denn die vielen Völker müssen zusammengehalten werden, sonst zerbricht das Land. 1,3 Mrd Menschen müssen ernährt werden und einen durchschnittlichen Wohlstand soll ihnen auch gegönnt sein. In den USA leben 0,33 Mrd. Menschen, in der Bundesrepublik 0,08 Mrd. Menschen. Logisch, dass China nicht nur auf eigene Ressourcen zurück greifen kann. Andere Länder machen es ebenso. China hat aber allen anderen einen großen Vorteil: 1,3 Mrd. Menschen. Das ist ein Potenzial, welches sich schon einige Zeit entfaltet. Die Zahl der Studenten ist wesentlich höher, damit auch zunehmend die Zahl der Wissenschaftler, Ingenieure usw. Aber auch als von anderen gern genutzte Werkbank der Welt profitieren sie. Geld kommt ins Land. Das wird nicht gehortet sondern gewinnbringend angelegt. Durch einen zentral geführten Staat gibt es nicht nur schnelle Entscheidungen (statt jahrelanger Diskussionen) sondern auch eine Prioritätensetzung der Mittel. Wenn sich die Amis nun dazu entschieden haben, China wirtschaftlich unter Druck zu setzen führt das in der Folge zu Eigenentwicklungen. Das ist doch nur logisch. Und wie andere Unternehmen (bekannt allseits von US-Firmen der letzten Zeit) holt man sich dann Spezialisten aus anderen Unternehmen, die einfach abgeworben werden. Oder man kauft gleich die Firmen auf. Das sind ganz normale Prozesse in der Weltwirtschaft. Aber zurück zur „Weltherrschaft“. Weltherrschaft bedeutet, dass man mit allen Mitteln seine Interessen weltweit durchsetzt (Recht des Stärkeren). Man hat also z.B. überall auf der Welt Militärstützpunkte, übt politischen Druck auf andere Länder aus, stürzt andere Regierungen und dominiert wichtige Wirtschaftsbereiche, um damit andere Länder erpressen zu können. Ich könnte noch etwas vergessen haben. Und diese Erscheinungen möchtest Du bei China feststellen? In ihrer Geschichte und in der Gegenwart? Bin gespannt auf passende Fakten. Warum nun dieses China-Bashing in den Medien? Ganz einfach, weil man selbst Angst hat, eigene Spitzenpositionen zu verlieren. Die Amis sind da sehr empfindlich. Sie sind in einer Zukunftstechnologie nicht führend (z.B. die 5G-Technologie) und schon werden unbewiesene Behauptungen als wahr postuliert und ein wahrer Krieg gegen Huawei auf die Beine gestellt. Und auch in den sozialen Medien sind sie nicht immer die Nummer 1. Also muss z.B. TikTok weg! Das sind alles keine Zufälle. Das ist nicht der gewünschte wirtschaftliche Wettbewerb sondern ganz einfach Protektionismus. Aber es wird alles nichts helfen: 1,3 Mrd Menschen werden künftig ein größeres Potenzial haben als eben 0,33 Mrd. Menschen. Es ist rein mathematisch nichts anderes möglich. In der Folge gibt es nur zwei Möglichkeiten: Handel/Zusammenarbeit oder Krieg. Bei der derzeitigen Spaltung der US-Gesellschaft könnte eine weltweite Bedrohung eher von dort kommen. Ist nur Spekulation. Aber der Trend lässt dies zu, wenigstens das ins Kalkül zu ziehen. Natürlich werden die Medien mitmachen und uns erzählen, dass man die Freiheit und die Menschenrechte verteidigen muss. Wenn man sich aber die derzeitige Lage von Afroamerikanern oder Latinos oder auch armer Amerikaner anschaut, wenn man weiß, dass gefoltert wird, Regierungen gestürzt wurden, der Datenverkehr der ganzen Welt belauscht wird und obendrein in 2/3 aller Bundesstaaten noch die Todesstrafe erlaubt ist so kann dies wohl alles irgendwie nicht mit den selbst gesetzten humanitären Zielen in Übereinstimmung gebracht werden.
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      • Riva 16. August 2020 um 21:43 Uhr ·
        @ist das so: 😂😂😂 ausgetrollt?!?
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      • Mark 17. August 2020 um 10:53 Uhr ·
        Da steckt schon auch Wahres ‚drin. Manches wird aber auch ausgeblendet. Leider ist diese Argumentation ebenso schwarz-weiß, wie sie oft aus der Perspektive westlicher Medien empfunden wird. Nur eben umgekehrt. Diese Welt und ihre Mechanismen in allen Belangen ist jedoch viel, viel grauer… !!!
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    • Karl-Heinz 16. August 2020 um 16:08 Uhr ·
      Aber schon lustig dass keiner etwas dagegen macht!
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  2. Samba 17. August 2020 um 13:27 Uhr ·
    Hätte Deutschland die digitalen Technologien nicht verschlafen, könnten wir hier auch mitreden!!! Und leisten könnten wir uns diese Fachkräfte allemal 😉 Somit können wir nur mit einem weinenden Auge staunen über neue Standards und Entwicklungen in China! Ich kann nur sagen „Armes Deutschland“
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  3. Numsi100 17. August 2020 um 14:37 Uhr ·
    Als geläuteter alter Kommunist und Maoist aus den wilden Studenten Unruhen damaliger Zeiten kann ich die KP Diktatur in China nicht gutheißen .Aber alles was hier von einem Mitforisten i sehr ausführlich erläuterte in vielem zustimmen. Und an die imperialistische kapitalistische „WeltHerrschaft“ der USA kann ich mich noch sehr gut erinnern ,und an all die anderen Kolonialmächte. Im kalten Krieg war das Böse die SU und alle ihre „ Satteliten.. Jetzt ist China dran. Und Deutschland selbst hat sich ja nun in eine selbstverschuldete Abhängigkeit begeben . Auf der einen Seite Exportweltmeister aber stark abhängig von USA, auf der anderen Seite Import Weltmeister ,abhängig von China..Nur damit eine gewisse nüchterne Betrachtungsweise auch hier einkehrt.Und dass Deutschland keine große Attraktion bezüglich AnWerbung hochqualitativer Fachkräfte ist,das weiss ja nun jeder.
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