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Sonos rudert zurück: 30%-Rabatt auch ohne Verschrottung möglich

Die Erfolgsgeschichte von Sonos bekam durch merkwürdige Entscheidungen des Managements rundum den Gründer Patrick Spence innerhalb der letzten zwei, drei Jahre unerwartete Risse.

Zuerst war da der Accountzwang, dann wurden Funktionen klammheimlich aus der App entfernt und schlussendlich sollten noch funktionierende Sonos-Lautsprecher im hauseigenen „Trade Up“-Programm für einen Rabatt von 30% entsorgt und verschrottet werden.

Rabatt nun ohne Verschrottung funktionierender Lautsprecher

Wie das amerikanische Technik-Magazin „The Verge“ erfuhr, plant Sonos nun eine Umgestaltung seines Rabattprogramms. So will der Hersteller die 30%-Rabatt ohne die Voraussetzung gewähren, dass noch funktionierende Hardware verschrottet werden müssen.

Zur Stunde ist die entsprechende Webseite allerdings noch nicht aktualisiert, wir gehen hier aber von einer Zeitspanne von wenigen Tagen aus. Somit kommt Sonos immerhin zu einer Einsicht, die aber bei vielen Kunden zu spät ankommt. Etliche enttäuschte und verärgerte Nutzer haben in der Zwischenzeit ihr System schon veräußert und sind auf andere Hersteller umgestiegen.

Nachhaltigkeit durch Verschrottung

Wer sich für dieses Angebot interessierte, musste über die Sonos-App seinen bis dahin voll funktionsfähigen Lautsprecher in einen Recycling-Modus setzen, welcher dafür sorgte, dass der Lautsprecher nicht mehr funktionierte oder sich neu einrichten ließ. Der Kunde war somit gezwungen, seinen Lautsprecher für eine „nachhaltige“ Versorgung zum nächsten Elektronikmarkt um die Ecke zu bringen.

Ein Weiterverkauf oder Weitergabe innerhalb der Familie waren somit vollkommen ausgeschlossen, was bei vielen Nutzern und sogar der britischen BBC für Empörung sorgte. Schließlich fragte man sich wie bei aktiver Produktion von Elektronikschrott noch die Rede von Nachhaltigkeit sein kann – gerade in Zeiten des Klimawandels. Zeitgleich verkündete man, dass man abgekündigte, aber bei Kunden noch aktive Lautsprecher nicht weiter mit Updates versorgen will und diese sogar für Inkompatibilität mit den neuen Lautsprechern von Sonos sorgen könnten, wenn diese zu einem System zusammengefasst worden waren.

Dass die Schlagzeilen entsprechend negativ waren, dürfte bei Sonos sicherlich niemanden gewundert haben. Und wenn doch, sollte die Marketing-Abteilung sich Gedanken über ihren Job machen. Die Wucht und die Hartnäckigkeit überraschte dann allerdings doch. Deshalb ruderte man bei Sonos halbherzig zurück, versprach weitere Sicherheitsupdates für die alten Systeme. Das unverständliche „Trade Up“ Programm blieb indessen unangetastet.

Hier noch einmal eine kurze Liste der Produkte, die davon betroffen waren:

  • Zone Player Connect (Verkauft 2006 bis Ende 2015)
  • Zone Player Connect:Amp (Verkauft 2006 bis Ende 2015)
  • Play:5, 1. Generation (Verkaufsstart 2009)
  • CR200 (Verkaufsstart 2009)
  • Sonos Bridge (Verkaufsstart 2007)

Den Verlust an Vertrauen in die Marke Sonos wird der Hersteller nicht so einfach kompensieren können, da sowohl Presse als auch Kunden entsprechend sensibilisiert geworden sind.

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Patrick Bergmann
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1 Kommentar zu dem Artikel "Sonos rudert zurück: 30%-Rabatt auch ohne Verschrottung möglich"

  1. iPhoner 6. März 2020 um 19:02 Uhr ·
    Wenn sie den Fehler wenigstens „richtig“ zugegeben hätten, aber dieses Verhalten zeigt nur dass sie nichts verstanden haben.
    iLike 1

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